Weeze. Durch die Beilegung des Streits mit den Piloten keimt am Airport Weeze die Hoffnung, dass die Ryanair-Flieger nicht abgezogen werden.
Ludger van Bebber schöpft neue Hoffnung für den Verbleib von drei Ryanair-Fliegern am Airport in Weeze. Mit der Einigung zwischen der irischen Fluggesellschaft und der Pilotenvereinigung Cockpit werden neue Möglichkeiten eröffnet, dass die Flieger in Weeze verbleiben, so van Bebber im Gespräch mit der NRZ. Allerdings müsse man jetzt erst die Entscheidung von Ryanair abwarten, ob die Flieger tatsächlich in Weeze verbleiben werden.
Neue Chancen für einen Ryanair-Verbleib in Weeze
Laut Agenturmeldungen haben sich das Unternehmen und die Piloten-Vertretungen sich weitgehend auf die vom Unternehmen verlangten Lohnkürzungen geeinigt. Dies hätten am Dienstag das Unternehmen in Dublin und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit in Frankfurt bestätigt. Damit würden auch die Chancen, dass über den Winter hinweg Flugzeuge der irischen Fluglinie an den Standorten Hahn, Weeze und Berlin-Tegel stationiert bleiben.
Nach einer knappen Urabstimmung gegen die Ryanair-Vorschläge habe man die Situation neu bewertet, erklärte Cockpit-Sprecher Janis Schmitt. In erneuten Verhandlungen über das Wochenende habe man dann Verbesserungen beim Kündigungsschutz erreicht. Zudem müsse Piloten bei einer Schließung ihrer Station nun zwingend eine Umstationierung angeboten werden.
Billigflieger Ryanair verzeichnete Einbrüche von 97 Prozent
Ryanair-Chef Michael O’Leary hatte erklärt, dass 85 Prozent der Piloten und 75 Prozent der Flugbegleiter den vorübergehenden Kürzungen zugestimmt hätten. Ryanair hatte intern mit der Schließung von deutschen Basen gedroht. Im Juni verzeichnete das Unternehmen einen Rückgang der Passagierzahlen um 97 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum.
Ludger van Bebber sieht bei Ryanair keinen Strategiewechsel hinsichtlich der Ausrichtung auf Großflughäfen. Das Unternehmen habe bereits in der Vergangenheit sich in Hamburg und Frankfurt engagiert.
„Aber die Zahlen sind dort offenbar auch nicht so, dass die Bäume in den Himmel wachsen“, so van Bebber. Den Standort Hamburg habe man wieder aufgegeben. Die Konzentration auf München und Hamburg habe mit der neuen Vergabe von attraktiven Slots zu tun, wie von der EU verlangt. Van Bebber sieht aber keine Auswirkungen für Weeze, wenn sich Ryanair in den Großstädten engagieren wird. (mit dpa)