Kalkar-Grieth. Auf der Bürgerversammlung einigten sich die Anwesenden auf eine Gestaltungsvariante für den Griether Markt, die noch abgespeckt werden muss.

Eines ist sicher: „Die Autos müssen weg.“ Der Marktplatz in Grieth soll schöner werden und seit geraumer Zeit diskutieren die Bürger im Ort gemeinsam mit der Stadtverwaltung und einem Planungsbüro, wie der Markt des Fischerörtchens denn künftig aussehen soll. Am Donnerstagabend trafen sich zahlreiche Griether in der Bürgerhalle, um über zwei Entwürfe der Städteplaner Thomas Mielke und Kateryna Binchukova abzustimmen.

Der Vorschlag des Planers. Der südliche Teil soll aber künftig abgetrennt und nur noch als Parkplatz genutzt werden.
Der Vorschlag des Planers. Der südliche Teil soll aber künftig abgetrennt und nur noch als Parkplatz genutzt werden. © Andreas Gebbink

Eine große Mehrheit fand sich für eine historisierende Platzgestaltung, die den mittelalterlichen Charakter des Marktes betonen soll. Nach dem Wunsch vieler Bürger soll das Straßenpflaster, welches sich vor dem Altenheim befindet, auch für den Platz verwendet wendet werden. Das bisherige Sammelsurium von unterschiedlichen Straßenbelägen soll der Vergangenheit angehören.

Schriftzug soll in den Boden eingelassen werden

Der favorisierte Entwurf sieht einen Brunnen vor, der das Wasser zu einem Erlebnis machen soll. Es wurde über Wasserspiele diskutiert und mehrere Sitzbänke zum Verweilen. Auf dem Boden soll ein Schriftzug eingelassen werden, der sich quer über den gesamten Marktplatz ziehen soll. Dieser Schriftzug soll dann die Historie der alten Hansestadt Grieth widerspiegeln.

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Ein Problem sind allerdings die Kosten: Planer Thomas Mielke geht von Umbaukosten in Höhe 737.000 Euro aus. Eine Menge Geld für das Dorf. Eine mögliche Förderung des Landes liegt bei maximal 250.000 Euro. Stadtoberbaurat Frank Sundermann sagte, dass dies für Kalkar immer noch eine „gewaltige Summe“ sei. Zumal noch weitere Investitionen in der Stadt getätigt werden müssen: Marktplatz Kalkar, Baubetriebshof, und nicht zuletzt wisse man nicht, wie sich die Corona-Pandemie auf die Wirtschaft auswirke.

Trennung von nördlichem und südlichem Teil

In Grieth trafen sich jetzt erneut die Bürger, um über die Gestaltung des Marktplatzes zu reden.
In Grieth trafen sich jetzt erneut die Bürger, um über die Gestaltung des Marktplatzes zu reden. © Andreas Gebbink

Die anwesenden Bürger dachten konstruktiv mit und lieferten Sparvorschläge. So soll Planar Mielke jetzt untersuchen, inwiefern der südliche Teil des Marktes vom nördlichen Teil getrennt werden kann. Den südlichen Teil würde man dann als Parkplatz nutzen und den nördlichen Teil für die Griether Bevölkerung schön herrichten.

Wichtig ist den Griethern, dass das Hanselädchen auch künftig eine kleine Terrasse für Besucher erhält. Auch der Baumbestand soll nach Möglichkeit nicht angetastet werden. Planer Michels möchte um größere Bäume Rundbänke aufstellen, damit die Bewohner des Altenheimes eine Aufenthaltsmöglichkeit haben.

Allen Griether ist klar, dass der jetzige Brunnen in seiner Form verschwinden muss. Der Aufbau sei eine Bausünde. Auch über kleine Hecken könne man nachdenken, die dem Platz eine Struktur geben und die parkenden Autos verdecken. In seiner Planung soll Mielke auch weitere Sparvorschläge machen.

Bis Ende September muss das Konzept stehen

Am 13. August sollen die neuen Vorschläge dann im Bauausschuss von der Politik besprochen werden. Dann müssen die Kalkarer Ratsherren sich auch auf eine Variante einigen. Denn für die Beantragung von Fördergelder müssen Fristen eingehalten werden. Spätestens Ende September muss der Bezirksregierung ein fertiges Konzept auf dem Tisch liegen. Birgit Mosler (SPD) drückte daher auch auf die Tube: „Wir sollten nicht wertvolle Zeit verlieren“, sagte sie.

Ein Knackpunkt könnten die Finanzen sein. Der Rat muss die Frage beantworten, wie viel Geld er für den Marktplatz ausgeben möchte. David Kerkenhoff (CDU) ließ sein Herz für Grieth schlagen: „Wir haben in Kalkar in der Vergangenheit so viel investiert. Jetzt sollte auch mal Geld für Grieth da sein“, so der Kreispolitiker der CDU.