Kreis Kleve. Der Kreis Kleve teilt der NRZ mit, dass die Kontrollen der Leiharbeiterwohnungen in erster Linie aus seuchenhygienischer Sicht erfolgen.

In einer längeren Presseerklärung teilte der Kreis Kleve am Freitag mit, dass sich die Kontrollen der Leiharbeiterunterkünfte möglicherweise über Wochen hinziehen können. Auf NRZ-Nachfrage sagte Kreis-Sprecherin Ruth Keuken, dass die Kontrolle der Unterkünfte, in denen keine positiven Covid-19-Fälle bekannt sind, in erster Linie aus seuchenhygienischer Sicht erfolge. Eine Kontrolle werde unter Vorbereitung der örtlichen Verwaltungen und der Mithilfe der Bezirksregierung durchgeführt.

Eine durchgehende Testung der Leiharbeiter ist offenbar nicht direkt vorgesehen. Wenn Personen nicht vor Ort anzutreffen sind, seien möglicherweise weitere Begehungen notwendig, so der Kreis Kleve zur NRZ. Landrat Spreen bevorzugt anlassbezogene Tests. Das Gesundheitsministerium teilte der NRZ am Freitag seine Position mit: Demnach hält das Ministerium es für wichtig, dass die Leiharbeiter in den Unterkünften auch getestet werden. Die Bezirksregierung sieht zudem eine dringende Notwendigkeit einer länderübergreifenden Kooperation mit niederländischen Behörden. Der Kreis habe bereits Kontakt mit niederländischen Veiligheidsregios aufgenommen, so Spreen im Kreistag.

20 Unterkünfte wurden überprüft

Er teilte in einer Presseerklärung mit, dass mittlerweile mehrere Kommunen hinreichende Daten an den Kreis Kleve gesandt hätten. Daraufhin seien 20 Unterkünfte überprüft worden. Ob die Leiharbeiter auch tatsächlich auf Covid-19 getestet wurden, schreibt der Kreis Kleve nicht.

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Für die kommende Woche wurden weitere Termine mit den Kommunen abgestimmt. Inhalte und Ergebnisse der Kontrollen sowie angeordnete Maßnahmen des Gesundheitsamtes werden seitens des Kreises Kleve nicht öffentlich gemacht.

60 Unterkünfte wurden priorisiert

Angesichts der Vielzahl der gemeldeten Objekte und des damit verbundenen hohen Arbeitsaufkommens hat der Kreis Kleve die kreisangehörigen Kommunen darauf hingewiesen, dass sich die sukzessive Begehung aller Objekte mit dem verfügbaren Kreis-Personal auf die nächsten Wochen erstrecken wird. Landrat Spreen hat mit Regierungsvizepräsident Roland Schlapka gesprochen und das Land NRW um personelle Unterstützung gebeten. Spreen: „Je nach Umfang der gewährten Landes-Unterstützung lässt sich der benötigte Zeitraum für die Kontrollen möglicherweise erheblich verkürzen“.

Die Kommunen im Kreis Kleve hätten 60 Unterkünfte priorisiert, 20 wurden kontrolliert. Der Kreis Kleve erwartet, dass nach weiteren Abstimmungen mit den Kommunen zusätzliche Objekte in einer ähnlichen Größenordnung hinzukommen werden. Deshalb wurde das Land um Unterstützung gebeten.

Keine Auskünfte zu einem regionalen Lockdown

Wie ein möglicher regionaler Lockdown organisiert wird, wenn 50 Neuinfizierte je 100.000 Einwohner festgestellt werden, wollte die Kreisverwaltung gestern auf NRZ-Nachfrage nicht beantworten: „An solchen Spekulationen beteiligen wir uns nicht“, so Sprecherin Ruth Keuken. (AG)