Kleve. Das NRZ-Bürgerbarometer zeigt: Viele Klever kaufen gerne umweltbewusst ein. Bioladen und Biomarkt spüren dies auch in der aktuellen Krise.

Das umweltbewusste Einkaufen fängt für viele Klever bereits mit der Anfahrt an. „Viele Kunden kommen mit dem Fahrrad zum Einkaufen in die Stadt“, sagt Inhaberin Nina Kiesow vom gleichnamigen Fachgeschäft für Lederwaren. Auch beim Einkauf schauen die Kunden oft auf umweltverträgliche oder mit einem Biosiegel ausgezeichnete Produkte. Während vegane Accessoires wie Taschen ohne tierische Lederanteile noch nicht auf vielen ökologischen „Must Have“-Listen stehen, so sind die Ansprüche bei der Kleidung schon recht hoch, wenn es um ökologische Standards geht. 43 Prozent der Bürgerbarometer-Befragten achten auf umweltverträgliche Herstellung. Bio-Baumwolle ist da durchaus gefragt.

Immerhin 42 Prozent greifen auf Bio-Lebensmittel zurück, die Hälfte reinigt auch gerne und bevorzugt mit ökologischen Mitteln. Ganz wichtig ist den Befragten offensichtlich die Vermeidung von Plastiktüten: 93 Prozent nimmt stets eigene Taschen mit zum Einkaufen.

Corona-Krise verstärkt den Trend zum Bio-Einkauf

In Sachen „Bio“ liegen zwei stets beliebter werdende Anziehungspunkte an der Kalkarer Straße sowie an der Hoffmannallee: Bioladen und der Biomarkt. Jana Steffen gehört zum Marktleitungsteam und bestätigt im Gespräch mit der NRZ: „Wir sehen, dass mehr Menschen in unsere Märkte kommen. Wir haben viele Neukunden.“ Mit Beginn der Corona-Pandemie habe sich dieser Trend noch verstärkt. „Inwieweit dass jetzt nur daran liegt, kann ich nicht sagen. Klar mögen die Kunden hier das breite Angebot, die gute Beratung und die Atmosphäre. Aber sicher ist, dass viele Neukunden hier bei uns zurzeit einkaufen, weil es im Markt gegenüber beim EOC bestimmte Waren einfach nicht mehr gibt.“

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Allerdings gibt es bei einigen Kunden, die bewusst Bioware kaufen, gerade im speziellen Biomarkt offensichtlich noch Luft nach oben, wenn es um umweltbewusstes Verpacken geht. „Wir haben tatsächlich immer noch viele Kunden, die alles in Plastiktüten verpacken. Da werden dann sogar die Biobananen noch in eine Tüte gelegt“, wundert sich Jana Steffen. „Dabei bieten wir Mehrwegnetze an. Dafür gibt es aber auch viele andere, die alles tun, um weitere Umverpackungen zu vermeiden. Und das Angebot, Dosen zum Abfüllen mit zu bringen, nehmen auch ganz viele an.“