Kleve. Die Klever Digital-Agentur Necono bietet ein einfaches Online-Shopsystem für die lokale Gastronomie an – optimiert für Corona-Zeiten.

Die meisten Läden sind geschlossen, doch manche Händler liefern jetzt ihre Waren direkt nach Hause. Zwar fehlt so die Laufkundschaft, aber immerhin kann man so seine Stammkunden bei Laune halten. Die Klever Digital-Agentur Necono bietet eine speziellen Dienst an.

Besser also als gar nichts. Was aber ist mit Restaurants, Cafés, Imbissstuben und dergleichen? Auch hier sind die Tore zugesperrt. Wer jetzt seine Speisen zu den Kunden fährt, muss darauf vertrauen, dass Kunden die Speisekarte kennen. Oder er setzt die Karte online, die Kunden bestellen dann telefonisch oder per E-Mail. Oder er richtet einen Online-Shop ein.

Klever Agentur will auf sich aufmerksam machen

Das kann man selber machen, viele Provider bieten sogar vorkonfigurierte Systeme an. Die Klever Digital-Agentur Necono geht jetzt noch einen Schritt weiter. „Wir übernehmen alles“, sagt Artur Schneidmiller. Die Agentur hat ein System erstellt, bei dem das Gastronomieunternehmen eigentlich gar nichts mehr tun muss, außer ein Foto der Speisekarte und ein Logo an die Agentur zu mailen. „Wir erstellen danach die Listen mit den Speisen und Getränken, passen die Shops an, warten und hosten sie.“ Und das, verspricht Schneidmüller, innerhalb von 48 Stunden.

„Wir verdienen an der Aktion kein Geld, sondern wollen der lokalen Branche helfen“, erklärt Schneidmiller. Ganz selbstlos sei das Engagement aber nicht, gibt er zu: „Wir hoffen natürlich schon, dass einige Unternehmer so auf uns aufmerksam werden.“

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Der Shop selbst muss dann natürlich noch publik gemacht werden, sonst nützt das alles ja nichts. Werbung in Zeitungen, Links auf den eigenen Webseiten, QR-Codes über soziale Medien – das sind einige der Möglichkeiten. Hierbei allerdings sind die Gastronomiebetriebe selber gefragt. „Viele haben zu spät erkannt, dass Online-Shops wichtig sind“, sagt Schneidmiller.

Der 23-Jährige hat die Klever Agentur mit seinem Kommilitonen Alexander Rütjes aus dem Studium heraus gegründet. Sollte die Digitalisierung von hiesigen Gastronomieunternehmen auf Interesse stoßen, will die Agentur das Projekt bundesweit anbieten.

Auf optischen Schnickschnack wird verzichtet

Der Demo-Shop selbst, den die NRZ einsehen konnte, ist auf die wesentlichen Funktionen beschränkt. Positiv ausgedrückt: Auf optischen Schnickschnack wird verzichtet.

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Der Gastronomiebetrieb kann wählen, welche Bezahlmethoden er akzeptiert – darunter Barzahlung oder elektronische Bezahlverfahren wie Paypal. Bestellungen aus dem System gehen dann per E-Mail an den Gastronomen. Für die Einrichtung nimmt die Agentur nach eigenen Angaben einmalig 49 Euro, monatlich fallen dann 19 Euro inklusive Wartung und Hosting an.

Diese Eisdielen und Imbisse im Kreis Kleve haben in Coronazeiten geöffnet und verkaufen originell „auf Abstand“

Im Kreis Kleve gibt es viele kleine Orte, an denen man Leckeres jetzt „auf Abstand“ kaufen kann. Zum Beispiel:

Ganz leise hat die Speiseeis-Zeit begonnen. Das Eiscafé Italia in der Gocher Innenstadt, Voßstraße, füllt die Eishörnchen nur vorbestellt, die Ware wird an die Tür geliefert.

Im Eiscafé Primavera in Kleve lässt Rosalia Moschella (r., hier mit Alina Reichert) immer nur einen Kunden herein.
Im Eiscafé Primavera in Kleve lässt Rosalia Moschella (r., hier mit Alina Reichert) immer nur einen Kunden herein. © Astrid Hoyer-Holderberg

Die Eisdiele Dolomiti in Goch am Ostring verkauft nur durchs Fenster und bittet Kunden, es erst in 1,5 Metern Abstand zu essen.

In Kleve-Rindern kann man in der Pizzeria / Eisdiele Feyro‘s Bestellungen ab 16 Uhr abholen oder ab 17 Uhr liefern lassen. Wer Eis kaufen möchte, soll auch hier einzeln eintreten.

Das Eiscafé Primavera in Kleve-Kellen hat schon geöffnet - wie der Name schon sagt, als Frühlingsbote. Wegen des Coronavirus lässt Rosalia Moschella immer nur einen Kunden ein und nur zum Außer-Haus-Verkauf. „Die Leute halten sich sehr rücksichtsvoll daran“, lobt sie.

In Kalkar bittet die Pizzeria Rialto um telefonische Vorbestellung die Pizzeria, darum „virensicher“ per Paypal zu zahlen. Der Lieferbote stellt kontaktlos die Ware vor der Haustür ab. Und bei einem größeren Bestellwert gibt es witzigerweise eine Rolle Toilettenpapier dazu.

Beim Horneck-Grill in Kleve-Materborn wird um Vorbestellung gebeten, oder für Unentschlossene: einzeln eintreten. In Goch verkauft auch das Heidestübchen Terschlüsen seine riesigen Schnitzel durchs Fenster.