Kleve-Reichswalde. Solidarität in Corona-Zeiten: Schützen der St.-Hubertus-Bruderschaft Reichswalde unterstützen beim Einkauf oder führen Hunde Gassi.
In Zeiten, in denen Abstand der respektvollste Ausdruck von menschlicher Nähe ist, weil er eben Menschen aus Risikogruppen vor Corona schützt, entstehen auch im Kleverland immer mehr Hilfsangebote. Ob beispielsweise (neben vielen anderen) die Einkaufsunterstützung durch die Katholische Landjugend in Uedem, die Nachbarschaftshilfe in Wissel oder die Corona-Hilfe in Materborn – alle wollen die Menschen unterstützen, die durch die aktuelle Krise besonders betroffen sind.
Auch im Klever Ortsteil Reichswalde haben die Mitglieder der St.-Hubertus-Bruderschaft ein Konzept entwickelt, das zum Beispiel älteren oder kranken Reichswaldern Besorgungen abnehmen möchte, die aus Angst vor einer Ansteckung jetzt nicht einkaufen gehen können.
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„Die Idee stammt eigentlich aus Korschenbroich“, verrät Brudermeisterin Julia Erkens (31). „Mein Cousin erzählte mir von der Corona-Einkaufshilfe dort. Und da habe ich eine Umfrage in unserem Schützenverein gestartet und gefragt, wer die Idee in Reichswalde mit umsetzen möchte.“ Nun – die Idee kam an, es fanden sich zahlreiche Helfer, die das ehrenamtliche Projekt auf die Beine stellten. „Auch diejenigen, die aufgrund ihres Alters selbst schon zur Risikogruppe gehören, boten ihre Hilfe an. So übernehmen von jetzt an Heinz und Dorothea Krömer die Telefonzentrale. Unter der Rufnummer 02821/49168 koordinieren sie die Hilfsanfragen“, sagt Julia Erkens erfreut.
Vorsichtige Anfragen von Reichswaldern
170 Mitglieder sind aktiv
Die St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Reichswalde wurde im Jahr 1959 ins Leben gerufen – für Männer, Frauen und Familien gleichermaßen.
Zurzeit engagieren sich rund 170 Mitglieder in der Bruderschaft. Weitere Infos gibt es online: www.schuetzen-reichswalde.de.
Noch gibt es nur vorsichtige Anfragen von Reichswaldern, die wissen wollen, wie ernst gemeint das Angebot der Ehrenamtler ist. „Wir stehen dazu. Wer Hilfe bei Einkäufen und anderen Besorgungen braucht, der kann auf uns zählen. Wer zur Risikogruppe aufgrund von Alter oder Krankheit gehört, nicht mehr selbst Auto fahren kann und nicht in die Geschäfte gehen darf, weil die Ansteckungsgefahr zu groß ist, dem nehmen wir die Einkäufe ab“, betont die Brudermeisterin.
Auch wenn der Hund nicht mehr ausgeführt werden kann, dann greifen die engagierten Schützen den Mitbürgern unter die Arme und übernehmen die längeren Gassi-Runden. An der Haustüre wird entweder ein Einkaufszettel hinterlegt oder telefonisch durchgegeben, was benötigt wird. Dann stellen die Reichswalder Helfer die Sachen vor die Haustür der Hilfesuchenden. Die Übergabe der Einkäufe und die Abrechnung erfolgt ohne direkten Kontakt mit dem nötigen Sicherheitsabstand.
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Den Reichswalder Schützen haben auch schon andere Vereine und Gemeinschaften ihre Unterstützung zugesagt, sollte es tatsächlich einmal zu viele Hilfsanfragen geben. Dann stehen die Reichswalder zusammen. „Darüber freuen wir uns sehr“, sagt Erkens, die mit ihren Kameraden bereits erste Flugblätter mit Informationen zur Einkaufs- und Gassi-Geh-Unterstützung verteilt hat. „Und wir erfüllen mit dem Angebot an unsere Mitbürger eigentlich die ureigensten Aufgaben eines Schützenvereins, einer Bruderschaft.“ Es ist ein „Zurück zu den Wurzeln“, denn „Schützen und Helfen“ ist der Grundsatz der Bruderschaften.
- Im Namen der Reichswalder Schützen steht Familie Krömer von 8 bis 20 Uhr am Info-Telefon unter 02821/49168 zur Verfügung.