Aus den Niederlanden. Die Niederlande haben ihre Maßnahmen gegen das Coronavirus verschärft: Schüler werden am Computer unterrichtet, Restaurantbetreiber haben Sorgen.

Henk Mans ist noch nie so entspannt zur Arbeit gefahren. Der Lehrer aus dem niederländischen Elst fuhr Montagvormittag in aller Seelenruhe über die A15 von Elst nach Oss, um dort in seiner Schule den Unterricht vorzubereiten. „Es ist unglaublich. Kaum Autos auf der Straße und dann noch Tempo 100.“ Alle Schüler sind derweil zu Hause, jetzt ist Tele-Unterricht gefragt. Auch in den Niederlanden ist das gesellschaftliche Leben aufgrund der Maßnahmen gegen das Coronavirus zum Erliegen gekommen.

In der Schule Leijgraaf in Oss wurden am Montagvormittag - wie in allen Schulen des Landes - die Details für die nächsten Tage beschlossen: „Jetzt stehen eigentlich wichtige Klausuren an, die wir vorbereiten müssen“, sagt Mans. Mit Hilfe des Computers möchte man die Schüler auch in Zeiten des Coronavirus’ weiterhin unterrichten. „Es soll eine Form des Tele-Unterrichts werden“, erzählt Mans.

Coronavirus in den Niederlanden: Video-Konferenzen mit den Schülern

Genutzt wird hier das Windows-Programm „Teams“, mit dem die Fachlehrer eine Videokonferenz mit den Schülern starten werden. Für die Konferenzen werden die normalen Unterrichtszeiten angesetzt. Die Schüler verfügen bereits über das nötige Unterrichtsmaterial mit Übungsaufgaben für das Abitur.

Dieser Stoff werde in den Videokonferenzen besprochen, erzählt Henk Mans der NRZ. Zusätzlicher Lehrstoff und Beratung werde über die Plattform „OnderwijsOnline“ angeboten. Darauf gibt es zum Beispiel YouTube-Filmchen.

Niederländische Restaurantbetreiber hoffen auf staatliche Unterstützung

Schlimmer trifft es jetzt die Restaurants, die jetzt aufgrund der Maßnahmen gegen das Coronavirus auch bis zum 6. April geschlossen haben. Die Restaurantbetreiber machen sich jetzt Gedanken, wie sie künftig noch Einnahmen generieren wollen. Noor Tmim musste sein italienisches Restaurant „L’Italiano“ in Elst von jetzt auf gleich schließen: „Die Nachricht ereilte uns um 17 Uhr. Und um 18 Uhr mussten wir schließen“, erzählt er.

Was nun mit seinem Personal passiert, dass weiß er noch nicht. „Ich hoffe, dass wir staatliche Unterstützung bekommen. Aber sicher ist das noch nicht.“

Lediglich der Pizzabäcker wird heute seine Arbeit aufnehmen: „Vielleicht können wir einen Holservice einrichten.“ Für einen Lieferservice sieht er wenig Chancen: „Andere Pizzabäcker haben da schon ihre festen Strukturen.“ In sein Restaurant kommen an einem Sonntag durchschnittlich 80 Personen.

Noor Tmim hofft darauf, dass er die nächsten drei Wochen überstehen wird: „Und dass das Virus dann auch eingedämmt ist. Denn dafür machen wir das alles“, sagt er.