Kreis Kleve. Der Chef des Airports Weeze wird Ende September den Airport in Dortmund führen. In Weeze beginnt nur die Suche nach einem Nachfolger.

Die Gesellschafterversammlung der Flughafen Dortmund GmbH hat am Freitag bekanntgegeben, dass Ludger van Bebber, nach 16 Jahren als Chef des Airport Weeze, der neue Geschäftsführer des Dortmunder Flughafens wird. Er tritt damit die Nachfolge von Udo Mager an, der aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet. Sein Wechsel vom Airport Weeze nach Dortmund ist zu Ende September 2020 vorgesehen.

Er war 16 Jahre Geschäftsführer in Weeze

Ludger van Bebber (56), Dipl. Wirtschaftsingenieur, ist seit 2004 Geschäftsführer der Flughafen Niederrhein GmbH und seit 2005 als Alleingeschäftsführer. Unter seiner Leitung hat sich der frühere britische Militärflughafen zu einem internationalen Verkehrsflughafen entwickelt, den bis heute bereits mehr als 27 Mio. Fluggäste genutzt haben. In den 16 Jahren als Airport-Chef in Weeze habe er mit seinem Team auch schwierige Herausforderungen gemeistert und sich schnell ändernde Rahmenbedingungen gestellt, heißt es in einer Presseerklärung. Als anerkannter Airport - Fachmann vertritt er seit 2018 die Interessen der kleinen und mittelgroßen Flughäfen im Präsidium des deutschen Flughafenverbandes ADV.

Aktuell verkehrt der Airport in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Zahl der Passagiere ist deutlich zurückgegangen und auch für dieses Jahr rechnet van Bebber mit einem Rückgang um bis zu sieben Prozent. Im vergangenen Jahr zahlten der Kreis und die Gemeinde Weeze einen Zuschuss in Höhe von 1,9 Millionen Euro.

Herman Buurman Besitzer und Investor des Fughafens Weeze.
Herman Buurman Besitzer und Investor des Fughafens Weeze. © WAZ FotoPool | Roy Glisson

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Herman Buurman sagte: „Ludger van Bebber hat unseren Flughafen zu dem entwickelt, der er heute ist. Wir verdanken ihm, dass sich Weeze als erfolgreicher internationaler und deutsch-niederländischer Airport im Konzert der NRW - Flughäfen etablieren konnte. Wir danken ihm für den tollen Job, den er hier in den 16 Jahren geleistet hat. Dass es ihm selbst im schwierigen Jahr 2019 gelungen ist, eine schwarze Null zu erzielen, unterstreicht dass wir mit Ludger van Bebber einen außergewöhnlich fähigen Manager verlieren. Wir bedauern sehr, dass er den Airport im September verlässt und wünschen ihm viel Erfolg für seine neue Aufgabe. Dortmund kann sich auf einen herausragenden Chef freuen.“

Dankesworte vom Landrat

Landrat Wolfgang Spreen, Aufsichtsratsmitglied des Flughafens, sagte: „Ludger van Bebber war 2004 für den Kreis Kleve eigentlich nur für zehn Monate in die Geschäftsführung des Flughafens delegiert. Dass er deutlich länger blieb, um den Airport mit Ausdauer und Geschick gegen wechselnde Rahmenbedingungen zu einem der erfolgreichsten deutschen regionalen Airports zu entwickeln, war ein Glücksfall für unseren Kreis. Dass der Flughafen und seine Mannschaft ein hohes Ansehen genießt bei den Menschen am Niederrhein, haben wir besonders ihm zu verdanken. Wir können stolz sein auf diese leistungsfähige Infrastruktur in unserer deutsch-niederländischen Region. Ludger van Bebber danken wir für seine erfolgreiche Tätigkeit und wünschen ihm viel Erfolg für seine neue Aufgabe.“

Jetzt beginnt die Suche nach einem geeigneten Nachfolger

Herman Buurman, Haupteigentümer des Flughafens, sagte: „Wir werden nun einen strukturierten Prozess zur Suche des geeigneten Nachfolgers für die Geschäftsführung unseres Flughafens auf den Weg bringen. Wir werden dabei darauf achten, dass er oder sie die unternehmerische Ausrichtung mitbringt und sich auch in der politischen Kommunikation auskennt. Die neue Geschäftsführung kann sich auf ein professionelles und gut eingespieltes Team verlassen und auf die volle Unterstützung durch die Gesellschafter.“ Buurman weiter: „Trotz der vielfältigen aktuellen Herausforderungen bin ich von den mittel- und langfristigen positiven Geschäftsaussichten unseres Flughafens absolut überzeugt.“

Ulrich Francken, Weezes Bürgermeister und Aufsichtsratsmitglied der Flughafengesellschaft sagte: „20 Jahre nach dem Wegzug der Briten ist der Airport wieder eine feste Größe für Jobs, Aufträge, Umsätze und Steuereinnahmen in unserer Gemeinde. Diesen erfolgreichen Weg, den wir in einem guten und konstruktiven Miteinander mit der Geschäftsführung und im Gesellschafterkreis seither beschritten haben, wollen wir mit der engagierten Flughafenmannschaft und der neuen Leitung fortsetzen“.