Kreis Kleve. Der Kreis Kleve wappnet sich für mögliche Coronavirus-Fälle. In einem Zelt am Klever Krankenhaus sollen Menschen mit Symptomen getestet werden.
Als eine vorbereitende Maßnahme für mögliche Corona-Fälle im Kreis Kleve wurde am Donnerstag und Freitag ein Fieberzelt am Klever St.-Antonius-Hospital aufgebaut. In diesem Zelt auf einem Parkplatz links vor dem Haupteingang sollen Menschen getestet werden, die sich sorgen, möglicherweise mit dem Virus infiziert zu sein. Beschlossen wurde diese Maßnahme zur Corona- und Grippe-Ausschlussdiagnostik vom Kreisgesundheitsamt in Zusammenwirkung mit dem St.-Antonius-Hospital am Donnerstag.
Die zentrale Fieberambulanz diene ausschließlich zur Diagnostik und nicht zur klinischen Behandlung, so Krankenhaussprecher Christian Weßels. Der Betrieb werde am Samstag um 14 Uhr aufgenommen. „Eine entsprechende Diagnostik findet dann an den anderen Standorten des Krankenhauses nicht mehr statt – darauf weisen wir auch unsere Patienten ausdrücklich hin“, so Weßels.
Zelt als Anlaufstelle für den Nordkreis Kleve
Mit dieser Vorsichtsmaßnahme soll es eine effektive Diagnostik geben und die Gesundheit der Mitarbeiter und Patienten geschützt werden. Patienten mit typischen Symptomen, die auf eine Grippe- oder Corona-Erkrankung hindeuten, sollen nicht mehr ins Hauptgebäude des Krankenhauses gehen.
Das Zelt gilt für alle Patienten im Nordkreis Kleve. Auch Menschen aus Kalkar oder Goch sollen sich dann hier einfinden. Mögliche Patienten würden dann mit dem Rettungsdienst nach Kleve gebracht. Auch der Rettungsdienst sei auf die Situation vorbereitet.
Kreissprecherin: „Wir hoffen, dass es ruhig bleibt“
Elke Sanders, Sprecherin des Kreises Kleve, sagt, dass es im Zelt zwei Warteräume geben wird. Wenn sich Patienten mit grippeartigen Symptomen in der Fieberambulanz melden, dann folgen folgende Schritte: Anamnese (Befragung durch Fachpersonal), Grippeschnelltest (Speichel, Ergebnis nach circa 20 Minuten) und bei negativem Grippebefund ein Test auf das Coronavirus durch einen Speichelabstrich.
Das Ergebnis liege in der Regel am Folgetag vor, so das Klever Krankenhaus. Sollte der Test positiv ausfallen, werde individuell entschieden, wie man weiter vorgeht: Entweder erfolgt eine ambulante oder stationäre Behandlung – je nach gesundheitlichem Zustand des Patienten: „Eine stationäre Aufnahme von Patienten mit grippeartigen Symptomen erfolgt nur, wenn der Gesundheitszustand eine klinische Versorgung erfordert. Als Isolierstation dient im St.-Antonius-Hospital die Rochusstation in unmittelbarer Nähe der Fieberambulanz“, heißt es vom Krankenhaus.
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Momentan gebe es keine weiteren Maßnahmen, die man angeordnet habe, so Elke Sanders: „Wir hoffen, dass alles ruhig bleibt. Aber im Notfall wird dann ein Krisenstab eingerichtet.“ Dieser wird von Landrat Wolfgang Spreen einberufen und setzt sich unter anderem aus Mitgliedern des Rettungsdienstes, der Leitstelle und des Fachbereiches Gesundheit zusammen. Auch könne man kurzfristig ein Bürgertelefon einrichten.
Vorsichtsmaßnahmen in der Klever Stadtverwaltung
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klever Stadtverwaltung wurden am Freitagmittag gemäß den Empfehlungen des Kreises Kleve über einige Vorsichtsmaßnahmen beim Publikumsverkehr informiert: „Kranke Personen bzw. Personen mit Symptomen sind sofort nach Hause zu schicken. Soweit eine schriftliche oder telefonische Erledigung der Angelegenheit nicht möglich ist, ist ein Termin in 14 Tagen zu vereinbaren“, teilt Katrin Berns, Sprecherin der Stadt Kleve, mit.
Zudem würden Kontaktflächen wie Schreibtische, Stuhllehnen und Türklinken, soweit möglich, desinfiziert werden. Mitarbeitende der Stadtverwaltung sollen bei Außendienstterminen den Kontakt mit erkrankten Personen sofort abzubrechen. „Darüber hinaus sind die üblichen Hygieneregeln wie regelmäßiges, gründliches Händewaschen mit Seife, das Husten und Niesen in die Ellenbeuge sowie der Verzicht auf Händeschütteln unbedingt einzuhalten“, so Berns.
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Für die städtischen Dienstgebäude sind kontaktlos funktionierende Hygienespender bestellt worden, die mit viruziden Desinfektionsmitteln ausgestattet sein werden. Das Gebäudemanagement der Stadt Kleve (GSK) werde außerdem in Kürze die antibakteriell wirkenden Mittel, die derzeit in den bereits installierten Hygienespendern im Einsatz sind, durch viruzide Mittel ersetzen lassen, erklärte Stadtsprecherin Katrin Berns.
Desinfektionsmittel und Seifen sind ausverkauft
Auch die Menschen in Kleve decken sich mit Blick auf die sich schnell verändernde Coronavirus-Lage in Nordrhein-Westfalen zunehmend ein. Beispielsweise im Drogeriemarkt im EOC waren am Freitagnachmittag die Regale für Desinfektionsmittel und Seifen komplett leer gekauft.
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