Kreis Kleve. Sturmtief „Victoria“ sorgte für einige Feuerwehreinsätze im Kreis Kleve. In Bedburg-Hau stürzte eine Kiefer auf ein Auto. Verletzt wurde niemand.

Sturmtief „Victoria“ sorgte mit Spitzenböen von bis zu 95 km/h am Sonntag, 16. Februar, für einige Einsätze der Feuerwehren im Kreis Kleve. Um kurz vor 17.30 Uhr rückte die Freiwillige Feuerwehr Bedburg-Hau zum Gelände der LVR-Klinik aus, wo heftige Böen eine Kiefer mittig auf einen Fiat Punto stürzen ließen. Das dadurch zerstörte Auto war von einer Mitarbeiterin auf einem Parkplatz abgestellt worden.

Verletzt wurde niemand, doch der umgestürzte Baum machte die angrenzende Straße unpassierbar. Mit Motorsägen entfernten die 15 Einsatzkräfte unter der Leitung von Gemeindebrandinspektor Klaus Elsmann den Baum vollständig entfernt. Für die Dauer der Räumungsarbeiten musste die Straße gesperrt werden. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist nicht bekannt.

Auto mit Muskelkraft weggeschafft

In Kleve drohte um kurz nach 17 Uhr ein Baum an der Pappelstraße in Materborn auf einen Gehweg und einen Parkplatz zu stürzen, auf dem mehrere Autos standen. Einige Teile waren aus dem Baum bereits herausgebrochen. „Zunächst wurden die Anwohner informiert, damit sie ihre Fahrzeuge wegstellen konnten. Das hat auch funktioniert bis auf ein Auto, das dann mit Muskelkraft weggeschoben wurde“, berichtete Florian Pose, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Kleve. Während es noch stürmte, fällten die Kameraden auf einer Drehleiter den Baum. „Das war ein bisschen heikel“, so Pose.

Ein zweiter Baum, der quer auf der Nimweger Straße lag, und weitere kleinere Einsätze beschäftigte die Klever Feuerwehr zudem. „Insgesamt war es aber überschaubar“, meinte Florian Pose.

Ähnlich fiel das Fazit von Gochs Feuerwehrchef Georg Binn aus. Seine Einsatzkräfte räumten jeweils umgefallene Bäume an der Kalbecker Straße und in Hülm von der Fahrbahn. Darüber hinaus gab es keine größeren Aufgaben.

Die Kalkarer Wehr kümmerte sich um kurz vor 18.30 Uhr um eine große Tanne, die wegen des Sturms gegen eine 2,30 Meter hohe Mauer stürzte und notgefällt werden musste. Zudem machten sich Dixie-Toiletten selbstständig.

Auch interessant

Stärkere Spitzenböen als vorhergesagt

Die Polizei wurde bis zum Abend 27 Mal zu Gefahrenstellen im Kreisgebiet gerufen. „In der Mehrzahl waren es, wie auch bei Sturmtief Sabine, umgestürzte Bäume, Telefonmasten oder lose Dachziegeln, die die Einsatzkräfte beschäftigten“, so die Polizei.

Bislang keine großen Schäden stellten Förster Joachim Böhmer und seine Kollegen im Klever Reichswald fest. „Zu dieser Jahreszeit muss man nach Stürmen aber immer damit rechnen, dass es angebrochene Baumkronen gibt. Wir können auch nicht überall sofort kontrollieren.“ Nach dem zweiten Wintersturm innerhalb von wenigen Tagen warnt Böhmer erneut davor, in den nächsten Tagen in den Wald zu gehen. „Wenn man es doch muss oder möchte, dann sollte man es mit offenen Augen tun und zum Beispiel genau auf Bäume achten, die über den Wegen hängen“, sagte der Förster.

Die Spitzenböen von bis zu 95 km/h, die der Klever Hobby-Meteorologe Hubert Reyers feststellte, seien stärker als vorhergesagt gewesen. Zwar werde auch der Montag ein windiger Tag, doch die Böen erreichen nur noch um die 50 km/h, schreibt Reyers auf seinem Online-Portal www.wetter-niederrhein.de.