Kreis Wesel/Kleve. Fünf Männer vom Niederrhein sollen an Frauen ihre sexuellen Gewalt- und Machtfantasien ausgelebt haben. Am Freitag wird das Urteil erwartet.

Im Prozess gegen mutmaßliche Gruppenvergewaltiger am Landgericht Kleve hat die Staatsanwaltschaft bis zu siebeneinhalb Jahre Haft beantragt. Zwei Angeklagte sollen demnach für je drei Jahre hinter Gitter, einer für sechs und der Hauptangeklagte für siebeneinhalb Jahre. Der fünfte Angeklagte gehört nach Ansicht der Ankläger freigesprochen, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch erklärte. Am Freitag soll am Landgericht Kleve das Urteil verkündet werden.

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Zwei junge Frauen sollen Opfer des Quartetts geworden sein. Die Männer sind am Niederrhein beheimatet, wohnen in Moers, Wesel, Krefeld und Dinslaken. Laut Anklage sollen sie die Frauen, eine im Februar, die andere im März dieses Jahres, möglicherweise durch K.-o.-Tropfen-ähnliche Substanzen zunächst wehrlos gemacht und sie dann gemeinsam missbraucht haben – teilweise über Stunden. Und: Sie sollen Gegenstände für ihre sexuellen Handlungen an einer Frau verwendet haben, die das Opfer im Intimbereich verletzten. Ihre Taten sollen sie schließlich per Handyvideo dokumentiert haben. Das Urteil soll am kommenden Freitag in Kleve verkündet werden.

Körperverletzungen und Nötigung wurden „mitverhandelt“

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Die Anklage ist umfangreich: Neben den sexuellen Übergriffen werden unter andere eine gefährliche Körperverletzung, der sich einer der Männer in der Enni-Eventhalle in Moers schuldig gemacht haben soll, sowie eine Nötigung „mitverhandelt“. Drei der Anklagten, darunter auch der mutmaßliche Haupttäter, sitzen seit ihrer Festnahme Ende März in Untersuchungshaft. (dpa mit sk)