Kleve. Die Hochschule Rhein-Waal braucht trotz externer Anmietungen weitere Büros. Der Bau neuer Hörsäle in Kleve gestaltet sich schwierig.

Einer der wesentlichen limitierenden Faktoren, warum die Hochschule Rhein-Waal aus Sicht der Verantwortlichen vorerst die Grenze des Wachstums erreicht hat, ist die räumliche Situation. „Wir platzen aus allen Nähten“, sagt Kanzler Michael Strotkemper im Gespräch mit der NRZ. Büros, Hörsäle, Seminarräume, Labore: „Überall sind wir am Limit“, stellt der 36-Jährige fest.https://www.nrz.de/staedte/kleve-und-umland/das-ende-des-wachstums-der-hochschule-rhein-waal-id227383115.html

Die 47.000 Quadratmeter originäre Grundfläche an den Standorten in Kleve und Kamp-Lintfort hat die Hochschule durch externe Anmietung derzeit um 6000 Quadratmeter vergrößert. „Diese Flächen müssen wir aus eigenem Bestand finanzieren“, betont Strotkemper.

Gespräche über weitere Anmietungen in Kleve

Besonders akut ist der Handlungsbedarf bei den Büros. Das im August eröffnete Welcome-Center im Haus der Deutschen Bank in der Klever Innenstadt bietet auf 1600 Quadratmetern – dies ist größte Anmietung in der zehnjährigen Hochschulgeschichte – zwar 80 Büroarbeitsplätze. Doch der Bedarf ist damit nicht gedeckt. „Wir halten Ausschau nach weiteren Flächen, die zudem auch einfach zu kleinen Seminarräumen umgebaut werden könnten. Dazu sind wir mit Investoren, Eigentümern und der Stadt Kleve dauerhaft in Gesprächen“, sagt Strotkemper.

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Die Hochschule mit aktuell 440 Vollzeitäquivalenten sei ein wenig vom eigenen Wachstum überrollt worden, meint der Kanzler. „Zudem spüren wir den Trend der Teilzeitarbeitsplätze“, so der Kanzler. Da die Teilzeit-Kollegen oftmals gleichzeitig arbeiten, braucht es entsprechend viele Arbeitsmöglichkeiten.

Der Bau neuer Hörsäle ist nicht einfach

Auch beim Bau neuer Hörsäle in Kleve prüfe die Hochschule alle Optionen, sagt Strotkemper. Das sei aber nicht trivial, weil das Land auf ähnliche Raumnöte in anderen Hochschulen verweise und private Investoren auf eine Nutzung über Jahrzehnte bestünden. „Kurzfristig ist nicht davon auszugehen, dass in Kleve neue Hörsäle gebaut werden“, stellt der Kanzler klar.

Deswegen wird die Hochschule Rhein-Waal in den Wintersemestern weiter Vorlesungen in den Kinosälen abhalten. „Das ist für Studierende und Professoren langfristig aber keine zumutbare Situation“, räumt Strotkemper ein. Ein intelligentes Planungssystem für die Lehrveranstaltungen soll die Einschränkungen möglichst gering halten.

„Wir wollen in der jetzigen Phase der Konsolidierung unsere Qualität verbessern. Denn die Maßgröße für Erfolg ist die Zahl der Absolventen. Und um diese zu erhöhen, braucht es bestmögliche Studienbedingungen“, sagt Michael Strotkemper.