Kleve. . Der Vorsitzende des Hochschulrates der HSRW nimmt den Rücktritt der Präsidentin an. Die Nachfolgersuche könnte bis zu neun Monate dauern.

Prof. Dr. Aloys Krieg zeigte sich gegenüber der NRZ „etwas überrascht“ von Dr. Heide Naderers Rücktritt. „Wir nehmen ihn aber natürlich an“, sagte der Vorsitzende des Hochschulrates von der Exzellenz-Universität RWTH Aachen und fügte hinzu: „Ich bedauere die Entwicklung.“

Zu den von der zurückgetretenen Hochschulpräsidentin geäußerten Vorwürfen, nach denen sie sich „einer Verweigerung eines offenen Austauschs und Dialogs“ gegenüber gesehen habe, wollte Krieg auf Nachfrage nicht konkret Stellung beziehen. „Wir gehen jetzt auseinander. Ich denke, dass wir das nicht mehr aufarbeiten müssen“, sagte der Vorsitzende des Hochschulrates der Hochschule Rhein-Waal (HSRW).

Sitzung der Hochschulversammlung abgesagt

Das Gremium hatte vor drei Wochen einstimmig einen Antrag auf Abwahl der Präsidentin Heide Naderer beschlossen. Darüber sollte eigentlich die Hochschulversammlung in ihrer für Mittwochabend in Kamp-Lintfort angesetzten Sitzung entscheiden. Dieses Treffen der Mitglieder des Hochschulrates und des Senats wurde nach der Rücktrittserklärung der Präsidentin am Dienstagabend kurzfristig abgesagt.

Dr. Heide Naderer
Dr. Heide Naderer © HSRW

„Die Amtsgeschäfte werden nun zunächst von Vizepräsident Prof. Dr. Georg Hauck weitergeführt. In den nächsten Tagen werden wir überlegen, wie es ab September mit einer Interimslösung weitergeht“, kündigte Krieg an. Er rechnet damit, dass sechs bis neun Monate vergehen werden, bis eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident die Stelle in Kleve und Kamp-Lintfort antritt. „Die Findungskommission, die durchgehend besetzt ist – zum Beispiel, um Vizepräsidenten zu ersetzen –, muss sich treffen. Anschließend wird die Stelle ausgeschrieben“, erklärte Krieg das Prozedere. „Ich hoffe, dass wir schnell jemanden finden, der alle Parteien befrieden kann, damit die Hochschule in ein ruhigeres Fahrwasser kommt.“

Krieg: „Kommunikation verbessern“

Die Frage nach dem Schaden für die HSRW, den das schlagzeilenträchtige Sommertheater verursacht hat, ließ er unbeantwortet. „Ich möchte lieber in die Zukunft blicken, denn vor uns liegt eine Menge Arbeit“, so der Vorsitzende des Hochschulrates. Sowohl die interne als auch die externe Kommunikation mit Stadt und Kreis müssten verbessert werden. „Wir werden diesen organisatorischen und kommunikativen Prozess forciert angehen“, kündigte Krieg an, der allerdings auch betonte: „Der sehr jungen Hochschule Rhein-Waal muss man zugestehen, dass es manchmal rumpelt. Wir haben sehr viele gute und engagierte Leute, die sich der Probleme annehmen werden.“