Kleve. . Die Hochschulpräsidentin begründete am Dienstag in einer persönlichen Erklärung ihre Entscheidung. Es habe der Wille zum Konsens gefehlt.

Hochschulpräsidentin Heide Naderer hat am Dienstag in einer offiziellen Erklärung ihren Rücktritt bekannt gegeben. Damit kam Naderer einer Entscheidung der Hochschulwahlversammlung zuvor, die heute in Kamp-Lintfort über ihren Kopf hätte entscheiden sollen. In ihrer Presseerklärung schreibt Naderer: „Meine Versuche in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem notwendigen Dialog und einer gemeinsamen Klärung der komplexen Situation der Organisation Hochschule Rhein-Waal zurückzukehren, wurden mit Schweigen von Seiten wesentlicher Entscheidungsträger dieser Hochschule beantwortet.“

Naderer bemängelt eine Verweigerung zum offenen Austausch und Dialog. Eine akademische Einrichtung lebe aber von einem sach- und faktenbasierten, offenen und ehrlichen Austausch: „Die Vorgänge in den vergangenen Wochen und Monaten haben bei mir grundsätzliche Zweifel aufkommen lassen, ob darüber an der Hochschule Rhein-Waal bei allen Beteiligten Konsens und ein Wille zur Umsetzung besteht“, so Naderer.

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Sie bedauert, dass es die Hochschule in den vergangenen drei Jahren nicht geschafft habe wichtige inhaltliche Themen anzugehen. Dazu zähle die bessere und engere Zusammenarbeit mit der regionalen und euregionalen Wirtschaft und die verbesserte Integration der Hochschulabsolventen in den Arbeitsmarkt.

Bereits im April den Rücktritt angeboten

Wie berichtet hatte Naderer bereits im April ihren Rücktritt angeboten. Damit habe sie die Intention verbunden, „die innerhalb der Hochschule bestehenden vielschichtigen Problemlagen gemeinsam anzugehen und zu lösen.“ Dies sei aber nicht geglückt. „Auf der Grundlage eines mir bis vor wenigen Wochen nicht bekannten ‘Berichts’, zu dem ich zu keinem Zeitpunkt Stellung nehmen konnte, wurde von Seiten des Gremiums Hochschulrat ein anderer Weg eingeschlagen“, so Naderer.

Offenbar habe man für sie eine „andere Stelle“ innerhalb der Hochschule als Lösungsstrategie ausgesucht, ohne jedoch ein Einvernehmen mit ihr erzielt zu haben. „Mein letzter Versuch vor wenigen Wochen, im Rahmen meiner gesetzlichen Möglichkeiten als Präsidentin der Hochschule noch einmal zu der notwendigen, sachorientierten und gemeinsamen Klärung der vielfältigen Problemlagen an dieser Hochschule zurückzukehren, wurde wiederum mit einer Verweigerung eines offenen Austauschs und Dialogs beantwortet“, so Naderer.

Sie dankte gestern den Mitarbeitern, die „mit Mut und Herzblut für die Sache jeden Tag gewissenhaft ihre Arbeit an der Hochschule Rhein-Waal tun und den Werten einer akademischen Gemeinschaft auch weiterhin folgen werden.“