Bedburg-Hau/Kalkar. . Seit einer Woche ist ein dementer Mann aus Bedburg-Hau vermisst. Seine Spur verliert sich an einer Straße nach Uedemerbruch.
Zweimal täglich hat sich Heinz Peter J. mit seinem Dreirad auf den Weg durch den Bedburg-Hauer Ortsteil Schneppenbaum gemacht. Seine übliche Runde führte zum Gemeindezentrum, zum Friedhof und zu einer Tankstelle an der Straße Bedburger Weide. Am vergangenen Montag war plötzlich alles anders. Durch eine Straßenbaustelle verlor er sehr wahrscheinlich seine Orientierung. Seit einer Woche fehlt nun jede Spur von dem dementen 76-Jährigen. "Die Hoffnung, ihn zu finden, schwindet", heißt es bei der Polizei.
Vieles deutet darauf hin, dass er vollends vom Wege abkam. Zuletzt war er an einer Tankstelle in Kalkar, unweit der Polizeiwache, gesehen worden. Er wurde am Abend gegen 18 Uhr von der Videoüberwachung erfasst. Und eine Angestellte erinnerte sich später laut Polizei, dass er sich nach dem Weg nach Schneppenbaum erkundigt habe. Später sei er auch in Xanten gesehen worden, hätten Zeugen berichtet - am Kreisverkehr zum APX. "Doch diese Informationen sind nicht mehr gesichert", heißt es bei der Polizei.
Spurt verliert sich an Straße Richtung Uedemerbruch
Zweimal war die Polizei inzwischen auch per Hubschrauber auf der Suche nach dem Vermissten. Am vergangenen Mittwoch wurden Suchhunde der privaten Rettungsstaffel I.S.A.R. Germany auf den Mann mit dem Dreirad angesetzt. Das Ergebnis machte die Suche nur noch schwieriger: "Seine Spur verlor sich an einer Straße, die nach Uedemerbruch führt", sagte der Polizeisprecher. Das wäre noch weiter weg von Schneppenbaum und in völlig falscher Richtung.
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Ob der Vermisste noch lebt? Die Polizei will das nicht ausschließen, doch die Chancen schwinden mit jedem Tag, heißt es. "Dass er von seinem gewohnte Weg abkam, ist für den Vermissten eine extreme Stress-Situation", beschreibt Albert Sturtz, Demenz-Berater bei der Grafschafter Diakonie und ehrenamtlich aktiv in der Alzheimer Gesellschaft Moers-Niederrhein e.V. Bewegung sei für viele Demente sehr wichtig. "Je nach Stadium ihrer Erkrankung sind sie körperlich noch fit genug". Doch die kleinste Störung kann Chaos im Kopf auslösen, sagt Sturtz: "Es dürfte ihn extrem verunsichert haben und ihn in einen Zustand gebracht haben, in dem er sich selbst und die Welt um sich herum nicht mehr versteht".
"Er könnte kreuz und quer gefahren sein"
Den dementen Dreiradfahrer zu finden ist auch aus Sturtz's Sicht extrem schwierig: "Es ist nicht gesagt, dass er einen linearen Weg fährt. Er könnte kreuz und quer gefahren sein und ist an manchen Stellen vielleicht sogar mehrmals vorbei gekommen", sagt Sturtz. Dass er an der Tankstelle in Kalkar nach dem Weg fragte, "zeigt, dass er den Drang hatte, nach Hause zu kommen".
Die Polizei plant vorerst für diese Woche keine weiteren Suchmaßnahmen: "Wir würden aber sofort aktiv werden, wenn wir neue Hinweise bekommen", sagte der Sprecher. Bei der Polizei hofft man vor allem auf Hinweise zu dem silberfarbenen Dreirad mit den schwarzen Schutzblechen und der auffallend hohen Lenkerstange. "Wenn jemandem ein solches Dreirad auffällt, vielleicht weil es herrenlos herumsteht, bitte umgehend uns informieren", bittet die Polizei.
Der Vermisste ist schlank, hat graue Haare und trägt eine Brille. Bekleidet ist er mit einer blauen Jacke, einer blauen Hose sowie blauen Schuhen. "Er hatte etwas Kleingeld dabei", sagte der Polizeisprecher, "mehr aber auch nicht".
Hinweise zum Aufenthaltsort des vermissten 76-Jährigen bitte an die Kripo Kleve unter Telefon 02821-5040.