Bedburg-Hau. . Nach dem Brand der Kunststoff-Fabrik liegt der Schaden bei wenigstens 600.000 Euro. Zwei Hallen dienen bei Erkis Plast vorübergehend als Warenlager.
Der Schock sitzt noch immer tief bei Ismet Erkis. Am Sonntag war der kunststoffverarbeitende Betrieb Erkis Plast im Gewerbegebiet Bedburger Weide in Brand geraten. Allein der Schaden an der ausgebrannten Halle belaufe sich auf circa 300.000 Euro – der Wert der verbrannten Waren inklusive eines zerstörten Gabelstaplers läge bei weiteren 300.000 Euro, schätzt Erkis.
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Trotz aller Widrigkeiten hat das Unternehmen Glück im Unglück: „Wir verfügen in Weeze noch über zwei große Hallen mit Büroräumen, die zuvor nicht genutzt wurden. Dort wird der Betrieb nun erstmal mit einigen Einschränkungen weiterlaufen.“ Als Provisorium erfüllen die Hallen allemal ihren Zweck – der Internetanschluss funktioniert bereits und die Telefonanlage soll am Dienstag in Betrieb genommen werden. „Unsere Kunden merken so gut wie gar keine Auswirkungen“, versichert Erkis. Die beiden Hallen in Weeze werden derweil ausschließlich als Warenlager genutzt, während die Produktion im Bedburg-Hauer Ortsteil Hasselt normal weiterläuft.
Unternehmer hatte zwei freie Hallen, die nun als Provisorium dienen
Als hätte der Unternehmer eine dunkle Vorahnung gehabt, hatte er die beiden Lagerhallen vor einem halben Jahr gekauft, die Büroräume wollte Erkis ursprünglich vermieten – jetzt werden die Räumlichkeiten dringend benötigt. „Glücklicherweise ist das Büro bei dem Unglück durch die Brandwand weitgehend verschont geblieben. Die Nachbarn haben uns in dieser Situation sehr geholfen“, sagt Erkis dankbar. Gebäude und Waren sind versichert – wie groß der materielle Schaden am Ende für den Betrieb ausfällt, bleibt abzuwarten.
Am Montag nahm ein Brandsachverständiger der Polizei den Unglücksort in Augenschein. Eine Ursache für den Brand konnte bislang indes noch nicht festgestellt werden, die Ermittlungen dauern noch an.
Ein Feuerwehrmann eilte fast vom Einsatzort an den Traualtar
Insgesamt 17 Stunden war die Feuerwehr Bedburg-Hau bei dem Großbrand vor Ort. Für diese Einsatzbereitschaft sprachen viele Bürger den Brandschützern ihren Dank aus – sei es in den sozialen Netzwerken oder im persönlichen Gespräch. „So etwas haben wir noch nie erlebt“, sagt Gemeindebrandinspektor Stefan Veldmeijer. „Wir sind begeistert von dem Dank und von der Anerkennung aus der Bevölkerung. Das macht uns stolz und ist Motivation zugleich.“
So zeigte sich bei dem Großeinsatz am Wochenende dann auch, was wahre Kameradschaft bedeutet: Die Brandschützer lösten einen ihrer Wehrmänner pünktlich während des Einsatzes ab, damit dieser am darauffolgenden Samstag rechtzeitig und ausgeschlafen vor dem Traualtar stehen konnte – er feierte an diesem Tag seine Hochzeit. Veldmeijer: „Wir wollten dem Paar so noch einen schönen Tag bereiten.“
Feuer in Kunststoff-Fabrik