Goch. . Ein Großbrand beim Busunternehmen Leineweber im Gocher Gewerbegebiet hielt Montagmittag die Feuerwehr in Atem. Bushalle und zwei Busse brannten aus.

Was da knallt, sind platzende Reifen, zerberstende Kanister, so deuteten es zunächst die Feuerwehrleute. Eine Explosion allerdings befürchteten sie außerdem beim Brand Montagvormittag in einem Betriebsgebäude des Busunternehmens Leineweber in Goch. Zeitweilig mussten die meisten der 40 Feuerwehrleute Abstand halten, während die anderen zwei Gasflaschen voll mit Acetylengas suchten, die möglicherweise im verqualmten, brennenden Gebäude hingen. Mitarbeiter wurden befragt, eine Wärmebildkamera eingesetzt. Die Stelle, die 180 Grad Hitze anzeigte, entpuppte sich als Ölfass – es wurde gekühlt. Die Flaschen wurden nicht gefunden. Drum vermutet Einsatzleiter Georg Binn, dass sie im Feuer gedämpft explodierten.

Gegen 11 Uhr war der Alarm bei der Feuerwache eingegangen. Mitarbeiter von Leineweber hatten den Brand im Haus an der Siemensstraße entdeckt. Schnell waren schon von weitem die Qualmwolken zu sehen. Im selben Gewerbegebiet hat auch die Feuerwehr Stadtmitte Goch eine Wache. Von dort, ebenso von der Hauptwache und aus Asperden kamen Kollegen zu Hilfe. Als Georg Binn das Ausmaß des Großbrandes sah, ließ zum Ansporn noch die Sirenen heulen. 40 Wehrleute kamen schnell zusammen und hatten bereits um 12 Uhr das Feuer unter Kontrolle.

Dicker Kraftstoffbehälter in 20 Metern Entfernung

Zum Glück betraf es ein frei stehendes Gebäude – auch wenn in etwa 20 Metern Entfernung auf dem Leineweber-Grundstück ein dicker Kraftstoffbehälter steht, der sicher seine 15 000 Liter fasst. So konnten die Retter aber ringsherum an das Gebäude heran. Eine Rolle spielten für sie an diesem Einsatzort Dieselkraftstoff, Öl, Gummi, Fette – alles leicht entzündlich.

„Habt ihr noch genug Schaum?“ „Noch einen Kanister!“ tönten die Rufe der Wehrleute über den Betriebshof. Denn gelöscht wurde nicht mit Wasser – „da hätten wir Unmengen gebraucht“, erklärt Feuerwehrsprecher Torsten Matenaers –, sondern mit Schwer-Schaum. Der erstickt die Flammen. Für den Versuch, von oben die Halle mit Schaum zu fluten, war der Spalt im Hallendach doch zu klein. Es lösten sich allmählich Bleche von der Verkleidung über den einstigen Toren. Als sie sich nicht mit einer langen Stange entfernen ließen, fuhr ein Wehrmann im Drehleiterkorb in den Qualm hinauf und holte das Stück Fassade mit einem Kuhfuß herunter.

Zwei Busse im Innern der Halle brannten völlig aus. Der Schulbusverkehr von Leineweber wurde zum Glück nicht gestört.

Der Löschschaum, der sich zu Wasser auflöst, sammelte sich im Auffangbecken. Es wurde abgesperrt und später von Mitarbeitern des Abwasserbetriebs abgepumpt und entsorgt. Die Brandursache ist noch unklar.