Essen. . Alt-Oberbürgermeisterin Annette Jäger erhielt für ihre vielfältigen Verdienste ums Gemeinwohl den sehr selten verliehenen Ehrenring der Stadt – als erste Frau unter neun Auszeichnungen in 50 Jahren.

Ein Ring, zwei Geehrte: Alt-Oberbürgermeisterin Annette Jäger wurde am Mittwoch (30. März) der Ehrenring der Stadt Essen im Rahmen einer Feierstunde verliehen, Unternehmer-Legende Berthold Beitz, der mit seiner Frau Else als Gast geladen war, erhielt ihn bereits 1983.

Annette Jägers Laufbahn

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Eine Faust soll sie für die Fotografen machen, fester!, höher!, so dass man den blaugoldenen Ehrenring von weitem blitzen sieht!, aber wenn man ehrlich ist, misslingt Annette Jäger die angestrengte Geste ein bisschen. Weil die einstige Oberbürgermeisterin von 1989 bis 1999 und Bürgermeisterin in den zehn Jahren darauf diese Hip-Hop-Blender-Attitüde genauso wenig liegt wie aufgesetztes Frauenpower-Gehabe.

Gütige Stadtmutter statt politische Vorkämpferin

Die Heisinger Sozialdemokratin mochte immer schon die eher leise Tour, fühlte sich sozialen Belangen verpflichtet, war gütige Stadtmutter statt politische Vorkämpferin und vielleicht deshalb auch in weiten Bevölkerungsteilen ausgesprochen beliebt. Nun erhielt Annette Jäger für ihre vielfältigen Verdienste ums Gemeinwohl den sehr selten verliehenen Ehrenring der Stadt – als erste Frau unter neun Auszeichnungen in 50 Jahren. Zusammen mit ihr zeichnete OB Reinhard Paß sechs Personen mit der Ehrenplakette aus, weil diese „ein Stück Stadtgeschichte“ ge-schrieben haben: Bürgermeister Franz-Josef Britz und Ratsfrau Jutta Eckenbach (beide CDU), Ex-Bürgermeister Thomas Fresen (SPD) und Udo Bayer (EBB), den Vorsitzenden des Integrationsrates Muhammet Balaban und den Kulturhauptstadt-Macher an der „Ruhr 2010“-Spitze, Fritz Pleitgen. Bei ihnen wird sich wie bei Annette Jäger „Freude und Stolz“ mit Zweifeln gemischt haben, aber die Alt-OB wusste damit umzugehen: Sie nahm die Auszeichnung „stellvertretend für die vielen Ehrenamtlichen“ an.