Essen. Die „Schillerwiese“ ist Essens Jedermann-Sportanlage mit viel Tradition. Trendsportarten sollen bald ein jüngeres Publikum anlocken

Die traditionsreiche „Jedermann-Sportanlage“ an der Schillerwiese in Essen-Stadtwald steht vor einer umfassenden Modernisierung. Die Sportstätte soll insbesondere für Kinder und Jugendliche attraktiver werden, ohne ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren. Darauf haben sich die Fraktionen von CDU und Grünen nach Informationen dieser Redaktion jetzt verständigt, die gemeinsam im Rat der Stadt die Mehrheit stellen.

„Uns ist wichtig, dass die Schillerwiese als Jedermann-Sportanlage erhalten bleibt“, erklärte Fabian Schrumpf im Gespräch mit der Redaktion, womit der Vorsitzende der CDU-Fraktion den gemeinsamen Nenner wiedergab, auf den sich CDU und Grüne bereits zu Beginn ihrer Kooperation verständigt hatten. Im Mai vergangenen Jahres beauftragten dann beide Fraktionen die Verwaltung, die Sportanlage „bedarfsgerecht weiterzuentwickeln“.

Die Stadt Essen hatte Entwürfe für eine Modernisierung bereits 2023 vorgelegt

Was das heißen soll, daran schieden sich die Geister. Schrumpf kündigte nun für die Ratssitzung im Juni eine politische Initiative in Form eines gemeinsamen Ratsantrages an, mit dem beide Fraktion einen Schlusspunkt unter eine Debatte setzen wollen, die mancher als quälend lang empfunden haben dürfte. Basis für den gemeinsamen Antrag, sind Vorschläge für eine weitreichende Modernisierung der Jedermann-Sportanlage, welche die Sport- und Bäderbetriebe der Politik bereits im Sommer vergangenen Jahres vorgelegt hatten.

Die weitläufige Rasenfläche der Sportanlage soll demnach erhalten bleiben, aber durch Sportangebote wie Beachvolleyball und Basketball ergänzt werden. Geplant sind außerdem Flächen für Trendsportarten wie Parkour und Bouldern, aber auch für Klassiker wie Tischtennis, Trimm Dich, Weitsprung und Gymnastik.

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Die Rundlaufbahn soll bestehen bleiben, was insbesondere Leichtathleten freuen dürfte, die auf der Sportanlage regelmäßig trainieren, mancher seit Jahrzehnte. Die Aschenbahn soll allerdings durch einen Kunststoffbelag ersetzt werden.

Im hinteren Bereich der Sportanlage, wo sich heute ein Bolzplatz befindet, sehen die Planungen der Verwaltung eine Skateanlage und eine überdachte Sportfläche vor, eine sogenannte Kaltlufthalle. Sämtliche Angebote sollen nach wie vor jedermann offenstehen.

Die Sport- und Bäderbetriebe der Stadt Essen gehen von rund acht Millionen Euro aus

Die Sport- und Bäderbetriebe hatten die Kosten für den Umbau auf rund 6,5 Millionen Euro beziffert. Hinzu kämen rund 1,5 Millionen Euro für die Sanierung des Umkleidegebäudes, wobei es sich nur um eine erste Schätzung handelt, wie die Verwaltung betonte.

Was die Kosten angeht, haben sich CDU und Grüne also auf eine „große Lösung“ verständigt. Insbesondere die Grünen sollen auf eine Modernisierung der Sportanlage gedrängt haben. Dem Vernehmen nach haben sie ihre Zustimmung zur Freigabe von Planungsmitteln für den Ausbau des Fußballstadions an der Hafenstraße davon abhängig gemacht, dass die CDU in Sachen Schillerwiese mitspielt. Unterschiedliche Auffassungen gab es offenbar nur über Details. Wie zu hören ist, legten die Grünen keinen großen Wert auf eine Rundlaufbahn, während die CDU auf eine Kaltlufthalle hätte verzichten können. Nun heißt es: sowohl als auch.

Ob alles so kommt, wie es der Entwurf der Sport- und Bäderbetriebe vorsieht, bleibt abzuwarten. So soll der Standort der Skateanlage noch strittig sein, angesichts der nahen Wohnbebauung. Anwohner hatten sich zuvor auch gegenüber dieser Redaktion kritisch geäußert zu einer „Fun-Park-Idee“ und die Frage aufgeworfen, wer nach dem Umbau auf der Sportanlage nach dem Rechten sieht. Eine Antwort steht noch aus.

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