Essen. Zum Jahresbeginn haben die Entsorgungsbetriebe Essen ihre Abfuhr-Touren überarbeitet. Viele Behälter bleiben nun ungeleert stehen.

Bei der Leerung der Braunen Tonnen für Bioabfälle durch die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) kommt es aktuell teils zu erheblichen Verzögerungen. Dies räumte das Entsorgungsunternehmen auf Anfrage der Redaktion ein. In einzelnen Fällen wurden die Abfallbehälter seit Anfang des Jahres nicht mehr geleert, wie Leser unserer Redaktion berichten.

So seien die Entsorgungsbetriebe auch nach viereinhalb Monaten nicht in der Lage, die Biotonnen zu leeren, klagt ein Anwohner vom Ottenkämperweg in Katernberg. Vier Leerungstermine seien seit Anfang des Jahres komplett ausgefallen. Weitere Leerungen hätte die EBE erst nach nachgeholt, nachdem er selbst und sein Nachbar mehrmals interveniert hätten, und bereits „Maden aus den Tonnen gekrochen sind“, schreibt der Leser.

Für 17.000 Braune Tonnen in Essen gibt es seit Jahresbeginn neue Leerungstermine

Dass Tonnen für Bioabfälle verspätet oder gar nicht geleert werden, ist nicht etwa ein Einzelfall. EBE-Sprecher Christian Herrmanny bestätigt, dass es bei der Leerung Probleme gibt, seit die Entsorgungsbetriebe zu Beginn des Jahres ihre Tourenpläne umgestellt haben. Rund 17.000 Tonnen sollten fortan an einem anderen Wochentag geleert werden, als es bis dahin der Fall war. Dies entspricht etwa der Hälfte der Braunen Tonnen im Stadtgebiet. Die Leerung sollte durch die Neuorganisation der Touren „ökonomisch und ökologisch“ verbessert werden, so der EBE-Sprecher, was wohl heißen soll: Die Müllfahrzeuge sollten Wege und Sprit sparen.

Seinerzeit warben die Entsorgungsbetriebe um Verständnis: In den ersten Wochen nach einer umfassenden Tourenumstellung könne es erfahrungsgemäß „schon mal zu Verzögerungen kommen“, weil die Touren für die Fahrer und Lader noch neu seien „und anfangs ein wenig die Routine fehlt“.

Erst seit die Grünschnittmenge zunimmt, fällt der EBE auf, dass die Pläne nicht aufgehen