Essen. Kanal-Arbeiten und Fahrbahn-Sanierung: Lange wird es eng an der Essener Wittekindstraße in Rüttenscheid. Die wird zur Fahrradstraße umgebaut.
Für eineinhalb Jahre entsteht eine neue Dauerbaustelle in Essen-Rüttenscheid. Betroffen ist die Wittekindstraße, die vor dem Krupp-Krankenhaus entlangführt. Sie verbindet die Rüttenscheider Straße in der Höhe des Girardethauses mit der Wittenbergstraße, die Rüttenscheid mit dem Stadtwaldplatz verbindet. Die Wittekindstraße wird über weite Teile zur Fahrradstraße umgebaut.
Die Bauarbeiten haben am Montag, 6. Mai, begonnen. Mehrere Wochen lang werden zunächst die Stadtwerke Essen Abwasserkanäle aus dem Jahr 1920 erneuern. Diese Maßnahme wird realisiert in zwei Bauabschnitten; die Arbeiten des ersten Abschnitts enden voraussichtlich in acht Wochen.
Essen-Rüttenscheid: Für Kanal-Arbeiten muss die Straße gesperrt werden
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Die ersten Arbeiten vollziehen sich auf einer Strecke von 120 Metern, angefangen Höhe Ursulastraße. „In diesem Bauabschnitt wird der Verkehr in einer Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Alfried-Krupp-Krankenhaus an der Baustelle vorbeigeführt“, berichtet Roy Daffinger, Unternehmenssprecher Technik der Stadtwerke Essen.
Voraussichtlich Ende Juni soll der erste Bauabschnitt fertig sein. Anfang Juli beginnt der zweite Bauabschnitt. Er wird voraussichtlich vier Wochen in Anspruch nehmen. Im zweiten Bauabschnitt legen die Stadtwerke die neuen Entwässerungsleitungen von der Wittekindstraße 14 bis zur Wittekindstraße kurz hinter Hausnummer 8. „Da die Trasse für den neuen Abwasserkanal in diesem Bereich in der Straßenmitte liegt, muss die Wittekindstraße für rund vier Wochen voll gesperrt werden“, erklärt Daffinger.
„Die Ursulastraße wird im Einmündungsbereich der Wittekindstraße halbseitig gesperrt. Autofahrer können weiter rechts in Richtung Alfried-Krupp-Krankenhaus abbiegen. Anlieger können bis zur Baustelle heranfahren. Die Zufahrten zu den Garagen und Innenhöfen werden möglichst aufrechterhalten. Die Umleitungen werden ausgeschildert und die Busse der Ruhrbahn entsprechend umgeleitet“, teilen die Stadtwerke mit.
Fahrradstraße in Essen: Umgestaltung beginnt im Sommer, dauert ein Jahr
Wenn die Stadtwerke ihre Arbeiten beendet haben, rücken Bautrupps der Stadt an: Im vergangenen Jahr wurde beschlossen, dass die Wittekindstraße eine Fahrradstraße wird. Auf Fahrradstraßen gilt grundsätzlich Tempo 30, und Fahrräder haben Vorrang, dürfen auch nebeneinander fahren. Eine der prominentesten Umwidmungen in eine Fahrradstraße geschah 2020: Da wurde die Rüttenscheider Straße zur Fahrradstraße. Bis heute ist diese Maßnahme umstritten.
Die Arbeiten an der Umgestaltung, um die es auch bereits viele Diskussionen gegeben hat, dauern voraussichtlich ein Jahr lang. Auf der Wittekindstraße liegen noch alte Straßenbahnschienen, die herausgenommen werden müssen. Gleichzeitig will die Stadt die Parkplätze auf der Wittekindstraße neu anordnen, sodass am Ende mehr als 160 Plätze statt wie bislang rund 100 Plätze zur Verfügung stehen.
Fahrradstraße in Essen: Radfahrstreifen von Walpurgis- bis Wittenbergstraße
Weitere Umgestaltungs-Merkmale: Zwischen Walpurgisstraße und Wittenbergstraße entstehen Radfahrstreifen. Ab Walpurgisstraße dann ist die Wittekindstraße künftig eine Fahrradstraße mit entsprechenden Piktogrammen auf dem Boden und Beschilderungen. Auch eine Umweltspur ist vorgesehen, auf denen die Busse der Linie 142 fahren sollen. Die Spur soll von Fahrradfahrern mitbenutzt werden können.
Im Zuge der Arbeiten ist außerdem vorgesehen, die Überquerungsmöglichkeiten barrierefrei auszubauen, gleiches gilt für die Bushaltestellen. Ebenso erfolgen Anpassungen der Ampelanlagen sowie die Erneuerung der Straßenbeleuchtungen. Im Zusammenhang mit der Baumaßnahme werden die Fahrbahnen der Ursulastraße bis zur Kreuzung Herthastraße und der Walpurgisstraße bis zur Einmündung Roswithastraße ebenfalls erneuert.
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Die Stadt beziffert die Kosten für den Umbau der Wittekindstraße (ohne die Kanalarbeiten der Stadtwerke) auf 6,8 Millionen Euro, wobei die Stadt davon voraussichtlich nur 2,3 Millionen zahlen muss; der Rest wird mit Fördermitteln finanziert.
Hinweis In einer früheren Fassung dieses Textes hieß es, auf Fahrradstraßen dürften Fahrradfahrer von Autos nicht überholt werden. Diese Aussage ist falsch und ist von uns mittlerweile korrigiert worden.
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