Essen. Der Essener Tatort-Experte Helge Conrad berichtet am 7. Mai in der VHS über den Start der Krimiserie mit Hansjörg Felmy vor 50 Jahren.

Vor 50 Jahren betritt ein neuer Fernsehkommissar die Bildfläche: Heinz Haferkamp, dargestellt von Hansjörg Felmy, ist der erste Tatort-Kommissar des Ruhrgebiets. Am 28. April 1974 gleich nach der Tagesschau zeigt das Erste die erste „Tatort“-Folge aus Essen unter dem Titel „Acht Jahre später“. In einem Vortrag bei der VHS berichtet der Essener Helge Conrad am Dienstag, 7. Mai (20 Uhr, Saal U.01) über den populären Tatort-Kommissar.

Der Essener Tatort steht für künstlerische Qualität

„Acht Jahre später“ ist der Auftakt, bis 1980 kommen weitere 21 Folgen hinzu. Der Essener Tatort, darin sind sich Kritiker einig, überzeugte durch seine künstlerische Qualität und zählt bis heute zu den unangefochtenen Klassikern der seit 1970 ausgestrahlten Kult-Krimireihe.

Miterfinder des „Tatorts“ aus Essen war der in Frintrop aufgewachsene Dramaturg und Drehbuchautor Karl-Heinz Willschrei (1939-2003). Als Hauptfigur wurde Oberkommissar Heinz Haferkamp eingeführt: ein melancholischer und nachdenklicher Vertreter der Kriegskindergeneration, mit einer Vorliebe für Frikadellen, Jazz-Platten und seine Ex-Frau Ingrid.

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Als Schauplatz diente Essen, beschrieben als „Metropole des Ruhrgebiets, hinreichend groß, mit vorwiegend Arbeiterbevölkerung, aber auch finanziellem Einfluss und Verwaltung. Zu den charakteristischen Drehorten gehörten neben dem Polizeipräsidium die Margarethenhöhe, Katernberg und der Baldeneysee. Gezeigt wurde nicht nur Malocher-Tristesse, sondern auch Essens schöne Seite: am Baldeneysee und in Bredeney.

Tatort Essen-Experte: „Bemerkenswertes Kapitel der Stadtgeschichte vor dem Vergessen bewahren“

Helge Conrad hat sich intensiv mit dem Essener Tatort und der Figur Heinz Haferkamp befasst. Unser Bild zeigt ihn vor dem alten Stadion am Lindenbruch, wo die Tatort-Folge „Fortuna III“ gedreht wurde.
Helge Conrad hat sich intensiv mit dem Essener Tatort und der Figur Heinz Haferkamp befasst. Unser Bild zeigt ihn vor dem alten Stadion am Lindenbruch, wo die Tatort-Folge „Fortuna III“ gedreht wurde. © FUNKE Foto Services | Dirk A. Friedrich

Haferkamps Einsätze, so Helge Conrad, spiegelten thematisch die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche der 1970er-Jahre in der Bundesrepublik und speziell in Essen wider.

Der Tatort Essen-Experte ist Mitglied im Historischen Verein für Stift und Stadt Essen e.V. Durch seinen Vortrag möchte er die „Tatorte“ aus Essen würdigen, in denen die Stadt erstmals Schauplatz einer beliebten Fernsehserie war. Gleichzeitig möchte er dazu beitragen, dieses bemerkenswerte Kapitel in der Geschichte der Stadt vor dem Vergessen zu bewahren.

Der Eintritt ist frei, aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist eine Anmeldung jedoch erforderlich auf vhs-essen.de

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