Essen. Was die vielen Schlaglöcher angeht, will die Stadt Essen eine neue Strategie gefunden haben – und jetzt umsetzen. Das ist geplant.

Für Verkehrsteilnehmer aller Art sind sie ein Graus: Schlaglöcher, die Autos, Fahrräder und Co. arg in Mitleidenschaft ziehen können. 30.000 dieser mitunter gefährlichen Krater werden allein auf Essener Stadtgebiet Jahr für Jahr beseitigt. Um dem Problem der Buckelpisten Herr zu werden, will die Stadtverwaltung in diesem Jahr eine neue Strategie setzen. Diese scheint bitter nötig, denn in dieser Saison scheint das Problem besonders groß zu sein.

  • Die Lokalredaktion Essen ist auch bei WhatsApp! Abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Kanal: direkt zum Channel!

Das extrem nasse Wetter der vergangenen Monate und die zwischenzeitlich frostigen Temperaturen zogen Essens ohnehin „erheblich überaltertes“ Straßennetz – Wortwahl der Stadtverwaltung im April 2023 – so in Mitleidenschaft, dass die Mitarbeiter Anfang dieses Jahres sogar an Wochenenden die Schaufel schwingen mussten. 500 Löcher wurden in dieser Hochphase „unter Hochdruck“ und durch den Einsatz von zusätzlichem Personal versiegelt. „Normal“ sind 150. Der Flickenteppich der provisorisch gestopften Löcher wuchs und wuchs.

Schlaglöcher in Essen: Großflächig aufgetragener Heißasphalt soll die Lösung sein

Mittlerweile ist die Situation zwar wieder weniger dramatisch auf den Straßen, trotzdem sieht man sich im Rathaus ganz offensichtlich dazu genötigt, zu reagieren. Nur mit dem Flicken der Krater wird man die Situation langfristig nicht entschärfen können. Neben dem Einsatz von eigenen Trupps, die sich um „kleinteilige und kurzfristig gemeldeten Straßenschäden“ kümmern, werde bei den Arbeiten auch auf externe Hilfe zurückgegriffen.

Anfang 2024 haben Mitarbeiter der Stadt auch Wochenenden gearbeitet, um Schlaglöcher zu stopfen.
Anfang 2024 haben Mitarbeiter der Stadt auch Wochenenden gearbeitet, um Schlaglöcher zu stopfen. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Ein Fachunternehmen soll sich jetzt vor allem um Bereiche kümmern, in denen immer wieder Schlaglöcher auftreten. Auf Anfrage teilt die Verwaltung mit, dass es „wiederkehrende Probleme“ an diesen Straßen gab und gibt: Wattenscheider Straße (Leithe), Schellenbergstraße (Rellinghausen), Kleine Rahmstraße (Altenessen), Hallostraße (Stoppenberg/Schonnebeck) und Petzelsberg (Heisingen). An diesen Stellen soll nun nachhaltiger gearbeitet werden, sprich großflächig Heißasphalt zum Einsatz kommen. „Neben diesen Straßen gibt es natürlich noch eine Vielzahl weitere, die das Amt für Straßen und Verkehr ebenfalls auf dem Schirm hat“, sagt Patrick Betthaus, Sprecher der Stadt Essen.

Kaltasphalt als Provisorium gilt als anfällig, ist nur ein Lückenbüßer. Der großflächig zum Einsatz kommenden Heißasphalt soll dafür sorgen, dass die betreffenden Stellen „auch mehrere Winter in Folge überstehen“, heißt es aus dem Rathaus. „Insgesamt stehen für diese Form der Instandsetzung rund 5,5 Millionen Euro zur Verfügung, wobei rund eine Million Euro bereits beauftragt sind“, konkretisiert die Stadtverwaltung. Messen lassen müssen sich die Verantwortlichen an dieser Aussage: „Ziel des beschriebenen Vorgehens ist es, alle von der Abteilung Straßenunterhaltung des Amtes für Straßen und Verkehr als besonders problematisch eingeschätzten Bereiche bis zum nächsten Winter zu beseitigen.“

Auf Essener Stadtgebiet gibt es rund 3400 Straßen mit einer Gesamtlänge von 1600 Kilometern

Dies hätte indes nichts mit größeren Vorhaben zu tun, die bereits angelaufen oder in Planung seien: Unter dem „Hauptverkehrsstraßenprogramm“ der Stadt stünden für 2024 ohnehin umfangreiche Sanierungen folgender Straßen an: Zeunerstraße, Katzenbruchstraße und Kupferdreher Straße. Neben diesen Hauptstraßen sollen nach dem „Nebenstraßenprogramm“ in diesem Jahr zusätzlich rund 40 Straßen grunderneuert werden.

Ob das aber alles aber ausreichen wird, um die Buckelpisten verschwinden zu lassen? Zur Einordnung: Auf dem Essener Stadtgebiet gibt es rund 3400 Straßen mit einer Gesamtlänge von 1600 Kilometern.

>>> INFO: So können Sie Schlaglöcher melden

Die Stadt Essen betreibt einen sogenannten „Mängelmelder“. Über diesen Online-Service ist es unter anderem möglich, der Verwaltung Schlaglöcher mitzuteilen. Der Dienst ist über diesen Link zu erreichen: essen.de/mängelmelder. Der Mängelmelder ist auch als App für iPhones und Android-Geräte verfügbar. Per Telefon darüber hinaus ist das Amt für Straßen und Verkehr unter 0201/8866766 zu erreichen.

[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]