Essen. Für das Beseitigen von Schlaglöchern gibt es eine lange Liste - auch für die Essener Ruhrhalbinsel. Mitunter ist Geduld gefragt.
Zahlreiche Hinweise im Mängelmelder, Fahrzeuge, die beschädigt in der Werkstatt landen und die Stadt, die kaum nachkommt: Schlaglöcher bleiben auch auf der Ruhrhalbinsel Thema. Gab es zuletzt allein auf der Heisinger Straße und am Stauseebogen gleich mehrere Stellen, die abgesperrt wurden, kommt für einen anderen Abschnitt eine gute Nachricht: Die Ostpreußenstraße soll komplett saniert werden - allerdings werden sich Autofahrer noch gedulden müssen, bis die Löcher und Unebenheiten verschwinden.
Heftige Regenfälle in den Monaten des Vorjahres und frostiges Wetter hätten die Situation verschärft, erklärte die Stadt jüngst. Und der Zustand vieler Straßen ist laut Auswertung ohnehin in einem schlechten oder gar sehr schlechtem Zustand. Bei den Hauptstraßen sind es in Essen etwa neun Prozent, die als sehr schlecht gelten, bei den Nebenstraßen im Stadtgebiet betrifft das sogar knapp 15 Prozent.
Der Handlungsbedarf bei den Essener Straßen ist längst als überfällig eingestuft
Fasst man die Nebenstraßen mit schlechtem und sehr schlechtem Zustand zusammen, kommt man auf fast die Hälfte der Nebenstraßen in Essen (ca. 40 Prozent). Der Handlungsbedarf ist nicht nur erkannt, sondern längst als überfällig eingestuft.
Derzeit habe sich die Situation ein wenig entspannt, was die neu hinzukommenden Schlaglöcher angehe, kündigten die Verantwortlichen zuletzt an, es seien noch fünf Trupps im Stadtgebiet auf den Straßen unterwegs. Das bedeutet: 150 Schlaglöcher verschwinden täglich, hieß es zuletzt.
Den Zahlen und Angaben der Stadt stehen wiederum die Erfahrungen der Autofahrer gegenüber. Klagen kommen auch aus den Stadtteilen der Ruhrhalbinsel. Aus Kupferdreh, Überruhr oder Heisingen, wo die Heisinger Straße manche mitunter tiefe Unebenheit hat - auf einer Strecke von mehreren Kilometern. Ähnlich ist es auf wichtigen wie viel genutzten Verbindungsstrecken wie der Langenberger oder der Kupferdreher Straße - und eben auch auf Nebenstrecken. Allein auf der Ruhrhalbinsel sind es rund 72.000 qm Nebenstraßen, die saniert werden sollen, hieß es bereits im vergangenen Sommer.
Für eine Instandsetzung waren demnach etwa die Straßen Voßhegge (komplett) und der Wechselpfad (Baderweg bis Nottekampsbank) sowie in Überruhr die Stichwege auf der Straße Hinseler Feld (Abschnitte zu Hausnummer 29, 47, 65 und 89) vorgesehen - beitragsfrei für die Anlieger. Komplett erneuert werden sollen wiederum Barnscheidstraße und Fährenkotten (Heisingen) sowie der Düschenhofer Wald (Byfang).
Zu den Teilstücken, die erneuert werden sollen, stehen in Kupferdreh etwa Priembergweg und das Asbachtal, in Byfang beispielsweise der Nöckersberg und die Deile sowie in Heisingen der Wechselpfad, Stemmering und die Ostpreußenstraße. Mögen das auch Nebenstraßen sein, werden sie doch mitunter rege genutzt: als Abkürzung bei Baustellen auf der Heisinger Straße, als Weg zur wichtigen Verbindung Richtung Wuppertaler Straße und Ruhrallee (Ostpreußenstraße) oder um zum Baldeneysee (Stemmering) zu gelangen. So sind auch dort stellenweise regelrechte Buckelpisten entstanden.
So wies etwa die SPD nach Bürgerbeschwerden bereits vor genau einem Jahr darauf hin, dass Heisinger, die täglich per Fahrrad oder per Pkw ab Kreuzung Heisinger Straße die Ostpreußenstraße Richtung Wuppertaler Straße nutzen, ständig tiefen Löchern im Straßenbelag ausweichen müssten. Schon damals seien die Unebenheiten tief und auch groß gewesen. Gebeten wurde um Abhilfe, um schwere Unfälle zu vermeiden. Schon damals hieß es, die komplette Straße müsse saniert werden.
Das wird sie, bestätigt die Stadt nun erneut und erklärt: „Die Ostpreußenstraße wird regelmäßig durch den Regiedienst auf Beschädigungen kontrolliert und bei Bedarf werden Schlaglöcher und weitere Verkehrsgefahren umgehend beseitigt.“ Zur besseren Haltbarkeit seien bereits nach der letzten Kälteperiode vom Regiedienst die größeren Schlaglöcher mit Heißmaterial ausgebessert worden. Nun sollen auch Straßenbaufirmen mit zusätzlichen „Flickarbeiten“ beauftragt werden. Und: „Eine komplette Sanierung der Ostpreußenstraße ist für das Jahr 2025 geplant.“