Essen-Kettwig. Wegen eines abgerutschten Hangs ist eine wichtige Straße in Kettwig gesperrt. Die Stadt richtet eine dringende Bitte an die Bürger.
Die Sperrung der Werdener Straße zwischen der Charlottenhofstraße und dem Campingplatz Cammerzell nervt inzwischen viele Kettwigerinnen und Kettwiger. Die Umleitung über die Ringstraße und die Ruhrtalstraße, um auf die andere Seite der Ruhr zu kommen, erscheint als zu umständlich.
Rufe nach der Freigabe zumindest einer Fahrbahnseite werden in der Bürgerschaft lauter. Dennoch sei die vollständige Sperrung notwendig, sagt die Stadt, und argumentiert, dass die Arbeiten an dem im Februar abgerutschten Hang so sicher und zügig vonstatten gehen könnten. Dort sollen spezielle Fangzäune angebracht werden, um weiteren Erosionen vorzubeugen.
Finanzmittel müssen von der Stadt Essen bereitgestellt werden
Der städtische Umweltausschuss beschäftigt sich am Dienstag, 9. April, in seiner Sitzung mit dieser Sofortmaßnahme. Die erfordert nämlich eine Investition in Höhe von 322.000 Euro. Da die Arbeiten nicht vorhersehbar waren, sind sie kostenmäßig auch nicht im Haushalt 2024 veranschlagt. Also muss eine Finanzierung über eine außerplanmäßige Mittelbereitstellung erfolgen. Der Umweltausschuss und anschließend der Stadtrat müssen dem angesichts der Höhe der Summe zustimmen.
Circa zwei Kubikmeter Boden- und Felsmaterial waren am 8. Februar aufgrund des Dauerregens von besagtem Hang oberhalb der Werdener Straße abgerutscht und hatten den bergseitigen Fußweg verschüttet. Geröll war zudem auf die Straße geschleudert worden – die daraufhin sofort gesperrt wurde.
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Der vorhandene Steinschlagschutzzaun und die Auffangschürze wurden durch das Abrutschen stark beschädigt bzw. zerstört, so dass eine Erneuerung erforderlich ist. Geotechnische Untersuchungen hätten zudem ergeben, dass weiterhin Steinschlag- und Hangrutschrisiken bestehen, die erhebliche Risiken für die Werdener Straße darstellten. Eine Gefährdung für Personen sei somit nicht auszuschließen, erklärt die Stadtverwaltung. Durch die auszuführenden Sicherungsmaßnahmen solle die Gefährdung für den Straßenverkehr langfristig und dauerhaft beseitigt werden.
Erneuerung der Schutzzäune und Auffangschürzen notwendig
Nach den bereits erfolgten Sofort-, Sicherungs- und Räumungsmaßnahmen auf der Straße, aber auch im Hang selbst, sei jetzt noch die Erneuerung der Schutzzäune und Auffangschürzen notwendig, führt die Verwaltung in der Ausschussvorlage aus und erklärt ferner: „Betroffen von dem Hangrutsch und dessen Auswirkungen ist auch eine Waldfläche, die nicht im städtischen Besitz, sondern Privatwald ist. Auch hier sind Folgemaßnahmen notwendig. Es laufen diesbezüglich Abstimmungen zwischen dem Privateigentümer, dem Ordnungsamt sowie dem Landesbetrieb Straßen.NRW.“
Ratsgremien entscheiden
Der Umweltausschuss tagt am Dienstag, 9. April, um 15 Uhr im Sitzungssaal Sunderland im Rathaus Essen (Porscheplatz). Die Sitzung ist öffentlich. In Tagesordnungspunkt 9 geht es um die Sicherung des Steilhanges an der Werdener Straße in Kettwig.
Der Verkehrsausschuss nimmt den Sachstand zur Kenntnis, der Haupt- und Finanzausschuss sowie der Rat der Stadt müssen der Finanzierung der Maßnahmen letztlich zustimmen. Die Entscheidung im Rat steht am 24. April an.
Unabhängig davon hatte es im März bereits Baumpflanzungen an anderer Stelle des Hanges gegeben, wie diese Redaktion berichtet hat. Bei den nun zu beschließenden Maßnahmen handele es sich um die anteiligen Maßnahmen und Kosten auf den städtischen Flächen, macht die Verwaltung klar. „Die Kosten setzen sich zusammen aus Planungs- und Bauleitungskosten, Beräumung und Vegetationsarbeiten sowie Übernetzungen, Steinschlagschutzzäunen, Auffangbauwerken und Auffangschürzen.“
Termin für die Fertigstellung in Essen-Kettwig soll Ende April sein
Der Kettwiger SPD-Ratsherr Daniel Behmenburg ist Mitglied im Umweltausschuss. Im Vorfeld der Gremiumssitzung bestand für ihn Gelegenheit, mit Grün und Gruga über das Thema zu reden. „Sie gehen davon aus, dass der Termin Ende April für die Fertigstellung (und Öffnung) gehalten werden kann.“ Dafür müsse die Firma aber zügig durcharbeiten. Deshalb betone die Verwaltung: „Bitte das Durchfahrtverbot beachten und nicht ständig die Absperrungen zur Seite räumen. Die ständigen Durchfahrten bremsen die Arbeiten erheblich.“
Behmenburg appelliert an die Kettwiger Bürgerinnen und Bürger: „Lasst uns da jetzt noch mal die vier Wochen die Zähne zusammenbeißen und den Umweg fahren.“ Er denke dabei auch an den Hofladen am Mühlenbergshof auf der anderen Ruhrseite (Oefte) – Landwirt Benedikt Kaschinski vermisse seine Kettwiger Kundschaft.
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