Essen-Südviertel. Essener Dominik Lapkowski übernimmt in Rüttenscheid eine Gaststätte mit Tradition. Nicht nur der Name soll sich verändern.

Jahrzehntelang zapfte Renate Hatterscheidt in der urigen Gaststätte „Rullich“ Stauder. Sie war nicht die erste Wirtin. Die Eckkneipe an der Von-Seeckt-Straße 8 gibt es schon seit den 1950er Jahren. Jetzt hat sie den Besitzer gewechselt. Dominik Lapkowski (35) steht mit einem neuen Konzept in den Startlöchern. Der Wiedereröffnungstermin ist Freitag, 22. März, um 18 Uhr.

Im ehemaligen „Rullich“ soll sich künftig einiges verändern – angefangen beim Namen. Das Lokal heißt jetzt „Domme‘s“, benannt nach seinem Inhaber. Denn das sei doch eines der Dinge, die den Charme von Kneipen ausmachten, findet Lapkowski: die persönliche Bindung zum Wirt. „Gehen wir doch heute zum Domme“, werde es also hoffentlich bald heißen.

Rüttenscheider Kneipe: Kerngeschäft soll künftig abends beginnen

Während die Gaststätte zuvor auch schon vormittags geöffnet hatte, soll das Kerngeschäft zukünftig ab 17 oder 18 Uhr beginnen. Unter der Woche könnte der Betrieb nach Lapkowskis Plan bis 0 Uhr gehen, am Wochenende dann bis 2 Uhr. Angeboten werden sollen unter anderem Bier vom Fass – darunter Stauder, Boltens Alt und Erdinger Weizen –, Stauder-Flaschenbiere wie das Bierchen und das Jacob-Bier, einige Aktionsbiere sowie Longdrinks, zum Beispiel mit Gin und Rum. Für ein 0,2-Stauder zahlt man 2 Euro, für das 0,4-Glas 4 Euro. Auch eine kleine Karte mit selbstgemachten Speisen soll es geben. So möchte Lapkowski etwa ein Chili, Eintöpfe, Hotdogs oder Bratwurst im Brötchen anbieten.

Noch sieht das „Domme‘s“ in Essen-Rüttenscheid stark nach einer Baustelle aus. Ein Großteil des Mobiliars soll aufbereitet werden und bleiben.
Noch sieht das „Domme‘s“ in Essen-Rüttenscheid stark nach einer Baustelle aus. Ein Großteil des Mobiliars soll aufbereitet werden und bleiben. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

„Das Ganze soll ein bisschen mehr zur modernen Bar werden“, erklärt Lapkowski, betont aber gleichzeitig: „Auch der typische Kneipen-Flair wird bleiben.“ So werden beispielsweise die alten Möbel geschliffen, bleiben der Gaststätte aber erhalten. Zwei- oder dreimal pro Woche will der neue Betreiber weiterhin ein Frühschoppen veranstalten – für eine Truppe, die sich zumindest gefühlt „seit Milliarden Jahren“ vormittags in der Gaststätte „Rullich“ getroffen hatte. Dafür solle auch die ehemalige Kellnerin eingespannt werden.

Essener will Kneipe auch für jüngere Zielgruppe attraktiv machen

Lapkowski will auch eine jüngere Zielgruppe erreichen, sodass die Kneipe insgesamt von einem gemischten Publikum besucht wird. In der Vergangenheit, so sein Eindruck, habe die Gaststätte mancherorts einen krawalligen Ruf gehabt. Dem werde er entschieden entgegenwirken: „Ich will kein Theater, keinen Stress. Da wird es eine Null-Toleranz-Politik geben.“ Wer sich daneben benehme oder etwa jemanden diskriminiere, riskiere Hausverbot.

Dominik Lapkowski arbeitet seit 20 Jahren in der Gastronomie. Jetzt macht er sich in Essen-Rüttenscheid selbstständig.
Dominik Lapkowski arbeitet seit 20 Jahren in der Gastronomie. Jetzt macht er sich in Essen-Rüttenscheid selbstständig. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Auf 60 Quadratmetern im Gastraum sollen circa 50 Plätze zur Verfügung stehen. Im Sommer kann man auf 32 Plätzen draußen vor der Kneipe sitzen. Seit etwa anderthalb Monaten ist das Lokal geschlossen. So lange ist Lapkowski dabei, gemeinsam mit Freunden und Bekannten die Räumlichkeiten zu renovieren, zu entkernen, Holz zu schleifen, zu streichen. „Ich bin sehr dankbar für alle, die mir geholfen haben“, sagt er.

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Neuer Kneipenbetreiber arbeitete im „Früher oder Später“ in Rüttenscheid

Der 35-Jährige arbeitet seit 20 Jahren in der Gastronomie und war in verschiedenen Lokalen in Rüttenscheid und im Südviertel tätig. Die ganze Zeit legte er immer etwas Geld zurück für den Fall, dass sich ein passendes Lokal für die Selbstständigkeit finden würde.

Die Gaststätte „Rullich“ war für ihn ein Glücksgriff: Die Übernahme der Kneipe sei schnell vonstatten gegangen, zum Vermieter habe er sofort ein positives Verhältnis gehabt. Lapkowski: „Ich wohne seit 18 Jahren hier im Viertel, habe hier ein Netzwerk, meine Freunde.“ .

Mehr Informationen gibt es demnächst auf der Instagram-Seite @dommes_kneipe.

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