Essen-Haarzopf. SuS Haarzopf feiert sein 100-jähriges Bestehen am Föhrenweg. Die Mitgliederzahl hat durch den Kunstrasenplatz den Höchststand erreicht.
Sein 100-jähriges Bestehen feiert der Sportverein SuS Haarzopf in diesem Jahr. Wichtigstes Ereignis der jüngeren Vergangenheit war die Anlage des Kunstrasenplatzes, für den der Verein lange gekämpft hatte. Ungewöhnlich ist das Clubhaus am Föhrenweg, das nicht ohne Grund wie eine kleine Kirche aussieht.
Der SuS Haarzopf feiert das Jubiläum in zwei Etappen: Der offizielle Festakt mit Oberbürgermeister Thomas Kufen und zahlreichen Vertretern von Stadt und Politik fand bereits statt. Die große Feier für alle Haarzopfer folgt am Samstag, 15. Juni, ab 18 Uhr im Luftschiff-Hangar der WDL am Flughafen Essen-Mülheim.
Das Jubiläum von SuS Essen-Haarzopf wird im Juni am Flughafen gefeiert
„Eigentlich wollten wir in der Turnhalle am Föhrenweg feiern, aber dort hätten nur 200 Leute hereingepasst. Das ist ein bisschen wenig, weil wir ja das Fest nicht nur für unsere Mitglieder, sondern für alle organisieren, die dem Verein verbunden sind und mit uns feiern wollen“, sagt Ulrich Ostermann, Vorsitzender der Fußball-Abteilung von SuS Haarzopf.
Am Flughafen gibt es somit Essen und Getränke, ein buntes Programm mit Talkrunden unter dem Motto „100 Jahre Haarzopf in Grün“. Eine Band sorgt für die Musik. Karten sind beim Verein bereits jetzt erhältlich und kosten 19,24 Euro, angelehnt an das Gründungsjahr 1924.
Der Verein besteht aus einer Fußball- und einer Handballabteilung und hat heute 604 Mitglieder, so viele wie nie zuvor in der Geschichte. Während die rund 460 Kicker auf dem Platz am Föhrenweg trainieren, spielen die Handballer in verschiedenen Hallen in ganz Essen und tragen ihre Ligaspiele in der Sporthalle der Goetheschule aus. Zwischenzeitlich gab es eine Tischtennis-Abteilung, die ihren Betrieb aber schnell wieder einstellte.
Die Handball-Abteilung kam erst später dazu
Gegründet wurde der SuS Haarzopf als reiner Fußballverein, die Handballer kamen erst 1948 dazu. Die Gründung des Clubs erfolgte 1924 in der damaligen Kneipe Tommeshof an der Hatzper Straße/Ecke Tommeweg. „Zwei Jahre tingelten die Mitglieder durch die Gegend, weil es hier keinen Fußballplatz gab“, so Ulrich Ostermann.
Seit 1926 sind die Kicker am Föhrenweg ansässig, von 1933 bis nach dem Zweiten Weltkrieg ruhte das Vereinsleben. Ab 1947 befreiten die Vereinsmitglieder das Sportplatzgelände von Bombentrichtern und richteten es in Eigenarbeit wieder her.
„Als in den 1950er Jahren die Häuser im Umfeld entstanden, rückte der Sportplatz ein bisschen in die zweite Reihe“, so Ostermann. Zunächst sei man sportlich eher weniger erfolgreich gewesen. Das habe sich in den 1980er, 1990er und 2000er Jahren geändert. Auch einige Bundesliga-Profis seien aus dem Haarzopfer Verein hervorgegangen. Sportlicher Höhepunkt war 2012 eine Saison in der Landesliga. Inzwischen spielt die erste Mannschaft in der Bezirksliga.
Das Vereinsleben bekam einen echten Schub, als Herbert Bonna, ehemaliger Vorsitzender der Fußball-Abteilung, 1984 erfuhr, dass die evangelische Gemeinde ihre kleine Notkirche an der Humboldtstraße in Fulerum loswerden wollte. Dort, wo sich heute das evangelische Gemeindezentrum befindet, stand das kleine Gotteshaus, das unter dem Namen Klappkirche bekannt ist.
Vereinsmitglieder bauten die Klappkirche ab und wieder auf
„Ich habe sofort Interesse angemeldet“, erinnert sich Bonna. Für eine symbolische Mark wechselte die Kirche dann den Besitzer und ging an SuS Haarzopf über. Vereinsmitglieder halfen beim Abbau an der Humboldtstraße und beim Wiederaufbau am Föhrenweg. So wurde die Klappkirche zum ganz besonderen Clubhaus mit Kneipenbetrieb. „Das Clubhaus ist auch für Nichtmitglieder zugänglich. Gelegentlich finden hier größere Feiern statt“, sagt Clemens Lüning, Geschäftsführer des Gesamtvereins.
Lange kämpfen musste SuS Haarzopf für seinen Kunstrasenplatz, der 2018 eingeweiht werden konnte. „Das hat uns, wie erhofft, sportlich und in Bezug auf die Mitgliederzahlen deutlich nach vorne gebracht“, sagt Ostermann. Mit dem Kunstrasen sei der Zulauf gekommen. Jetzt stelle der Verein Mannschaften in allen Altersklassen von den Bambini bis zu den Alten Herren.
In wenigen Tagen steht die Eröffnung eines zweiten, kleineren Trainingsplatzes auf dem Gelände bevor. „Wir haben den Kunstrasen von der Socca WM im vergangenen Jahr auf dem Kennedyplatz gekauft und hier in Eigenleistung neu verlegt“, berichtet Ulrich Ostermann. Mitte März soll alles fertig sein. Immerhin rund 70.000 Euro habe man in das Projekt investiert, das den Trainingsbetrieb entzerren soll.
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]