Essen-Haarzopf. Am Sportplatz des SuS Haarzopf am Föhrenweg rollen derzeit Bagger. Was gebaut wird, warum gebaut wird, und was die Soccer-WM damit zu tun hatte.

Die alte Wiese ist verschwunden, ein Bagger pflügt das Feld um: Am Sportplatz des SuS Haarzopf am Föhrenweg wird derzeit gleich neben dem Kunstrasenplatz fleißig gearbeitet. Hier entstehen neue Trainingsmöglichkeiten vor allem für Kinder und Jugendliche. Platz, der dringend benötigt wird, denn immer mehr junge Menschen aus dem Stadtteil wollen beim SuS Haarzopf trainieren.

Was vor allem daran liegt, dass die Stadt das Vereinsgelände zu einer modernen Sportanlage mit Kunstrasenplatz, mit einer neuen 100-Meter-Tartanbahn inklusive Sprunggrube und Kugelstoßanlage ausgebaut hat. Jahrelang hatten Ulrich Ostermann, Leiter der Fußball-Abteilung, und seine Mitstreiter für den Kunstrasenplatz gekämpft; 2018 konnte er endlich eingeweiht werden. „Seitdem der Platz fertig ist, boomt es bei uns“, sagt Ostermann. „Wir haben extrem viele Anfragen von Jugendlichen.“

Schon jetzt sind etwa 300 Kinder und Jugendliche Mitglieder der Fußballabteilung, teilweise trainieren bis zu sechs Mannschaften gleichzeitig und müssen sich den Platz aufteilen. Schon länger hatte der Verein daher an der Idee gebastelt, einen zusätzlichen Kleinfeldplatz für Trainingszwecke zu bauen; schließlich wolle man, so Ostermann, nicht in die Verlegenheit kommen, interessierte Nachwuchssportler abweisen zu müssen. Bislang allerdings fehlte es dem Verein dafür am Geld. Immerhin hatte sich der SuS Haarzopf bereits mit rund 70.000 Euro an den Kosten des Sportplatz-Umbaus beteiligt. Ostermann: „Leider sind die Kosten für so ein Kleinfeld so hoch, dass es bisher nicht möglich war, dieses Projekt umzusetzen.“

Die Tiefbauarbeiten haben begonnen: Gleich neben dem neuen Kunstrasen-Fußballplatz entsteht beim SuS Haarzopf am Föhrenweg ein zusätzlicher Kleinfeldplatz.
Die Tiefbauarbeiten haben begonnen: Gleich neben dem neuen Kunstrasen-Fußballplatz entsteht beim SuS Haarzopf am Föhrenweg ein zusätzlicher Kleinfeldplatz. © SuS Haarzopf

SuS Haarzopf kauft Kleinfeld der Soccer-WM

Und dann startete im Juni dieses Jahres die Soccer-WM in Essen: Mehr als 100.000 Menschen verfolgten die Kleinfeld-Spiele auf dem Kennedyplatz in der Innenstadt. Und Ostermann sah eine Chance: „Die hatten da dieses tolle Stadion. Da haben wir einfach mal den Veranstalter kontaktiert und gefragt, was denn mit dem Kunstrasenplatz passieren würde, wenn dieses Stadion wieder abgebaut wird.“ Der Veranstalter antwortete, er habe keine besondere Verwendung, und ein Weiterverkauf sei möglich. „Der Preis war immer noch hoch für uns. Aber wir haben gesagt: Das ist jetzt die Chance, für das Geld kommen wir nie mehr an so ein Feld.“

Gesagt, getan: In Abstimmung mit den Sport- und Bäderbetrieben der Stadt Essen wurden Pläne für die Umsetzung gemacht. Um mögliche Probleme zu vermeiden, wurden ein Schallgutachten in Auftrag gegeben, eine Baugenehmigung beantragt, und es wurde eine Lösung für den notwendigen Unterbau gefunden. Auch Ballfangzäune müssen angeschafft und sollen nun in Eigenregie aufgebaut werden.

Verein muss Kosten selbst tragen und hofft auf Spenden

Verein benötigt finanzielle Unterstützung

Für die Finanzierung des neuen Kleinfeldes ist der Verein auf Spenden angewiesen. Gespendet werden kann auf das Vereinskonto bei der Sparkasse Essen: DE59 3605 0105 0003 3075 01. Weitere Informationen gibt es beim Verein: www.sushaarzopf.de

Die SuS Haarzopf nimmt auch am „Sparda-Leuchtfeuer“ teil, mit der die Sparda-Bank sportliches Engagement und Miteinander fördert. Online können Menschen abstimmen, welchen Verein sie unterstützen möchten. Derzeit liegt SuS Haarzopf auf Platz acht, was immerhin 3500 Euro bedeuten würde. Die Abstimmung läuft noch bis zum 26. September: www.spardaleuchtfeuer.de

Dazu, wie „günstig“ der Verein das Feld schließlich hat erstehen können und auf welchen Betrag sich die Gesamtkosten belaufen, möchte Ostermann nichts sagen. Sicher ist nur: Sämtliche Kosten muss der Verein aus eigener Tasche bezahlen, denn die Sport- und Bäderbetriebe können für ein außerplanmäßiges Projekt wie dieses keine finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. „Es war eine einmalige Chance. Bei dieser Gelegenheit mussten wir einfach einen Deckel drauf machen“, sagt Ostermann. „Auch wenn uns die Finanzierung natürlich schon Sorgen bereitet. Um dieses wichtige und zukunftsweisende Projekt realisieren zu können, sind wir deshalb auf Spenden angewiesen.“

Seit Ende Juni liegt der Kunstrasen in Rollen auf der Sportanlage. So langsam muss er verlegt werden. „Der Hersteller hat uns darauf hingewiesen, dass das Material nicht sehr lange so gelagert werden kann. Es bestand also Zwang, zu handeln und die notwendigen Bauarbeiten zügig in Auftrag zu geben.“ Und so sind zwei Bagger in diesen Tagen mit den Tiefbauarbeiten beschäftigt. Dann kann der Rasen verlegt werden. Ostermann: „Ich hoffe, dass wir bis zum Ende der Herbstferien fertig sind und dann schon direkt darauf trainiert werden kann.“