Essen. Immenser Kitaplatz-Bedarf: Auf der Ruhrhalbinsel ist eine neue Kita eröffnet worden, eine weitere soll folgen. Entstanden sind auch Wohnungen.

Gegen den Kitaplatz-Mangel: In Kupferdreh ist die Kita Sonnenschein gestartet, darüber liegen Wohnungen. In Heisingen soll in einem Neubau-Viertel eine weitere Einrichtung folgen. Betreut werden auch die ganz Kleinen ab vier Monaten, insgesamt sollen es rund 100 Kinder sein. Das Diakoniewerk stellt die Kitas, die Pläne und die jüngste Mitarbeiterin vor: Hündin Emma.

In Kupferdreh liegt die zweigeschossige und barrierefreie Einrichtung an der Niederweniger Straße 56-58. Zur dreigruppigen Kita gehören Dachbegrünung sowie eine Grundfläche von rund 560 Quadratmetern samt Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Linoleum-Böden, Naturholzvertäfelung, Mehrfachverglasung und natürliche Akustikdecken.

In der Kita Sonnenschein in Essen-Kupferdreh können insgesamt 60 Kinder betreut werden

Turn- und Mehrzweckhalle mit verschiedenen Bewegungselemente stehen bereit, um die motorischen Fähigkeiten der Mädchen und Jungen zu fördern. Hinzu kommen Atelier und Werkstatt sowie begehbare Wickelkommoden und Planschbecken. Es gibt Platz für 60 Kinder im Alter von vier Monaten bis zur Einschulung - bereits seit Dezember. Bis auf drei Plätze für Kinder über drei Jahren (Vier- und Fünfjährige) sind alle vergeben.

Bei einer Betriebserlaubnis für sogenannte Typ II-Gruppen „dürfen wir zehn Kinder im Alter von unter drei Jahren – also theoretisch ab einem Alter von vier Monaten aufnehmen“, erklärt Ulrich Leggereit, zuständiger Geschäftsbereichsleiter des Diakoniewerks Essen. Das gelte auch für Mischform-Gruppen Typ I/II, dazu zählen auch die Gruppen mit Mädchen und Jungen zwischen zwei und sechs Jahren.

Die Kita Sonnenschein liegt in Essen-Kupferdreh an der Niederweniger Straße.
Die Kita Sonnenschein liegt in Essen-Kupferdreh an der Niederweniger Straße. © Essen | Uwe Ernst

Theoretisch habe er deshalb angefügt, da in der Praxis die „allermeisten Eltern sich frühestens ab Vollendung des ersten Lebensjahres für eine Kindertagesbetreuung entscheiden – dann nicht selten zunächst für die Kindertagespflege“, sagt er aus seiner Erfahrung. Das jüngste Kita-Kind, an das er sich erinnere, sei immerhin sieben Monate alt gewesen, als es die Kita besuchte.

In Essen-Kupferdreh gibt es einen immensen Bedarf an Betreuungsplätzen

Zu Besuch waren jetzt bei der offiziellen Einweihung in Kupferdreh, zu der die Verantwortlichen nach einigen witterungsbedingten Verzögerungen eingeladen hatten, die Zuständigen vom Diakoniewerk, aus der Politik und aus der evangelischen Kirchengemeinde, die die Kita hat errichten lassen. „Die ersten Wochen haben bereits gezeigt, dass die Kita die besten Voraussetzungen dafür bietet, dass sich die Kinder und Mitarbeitenden hier rundum wohlfühlen“, sagte Martin Gierse, Vorstand des Diakoniewerks Essen, der auf den immens hohen Betreuungsbedarf auch im Stadtteil Kupferdreh hinwies.

Der Dank von Ulrich Leggereit galt vor allem den Eltern, die bis zur endgültigen Inbetriebnahme der Kita einiges an Geduld haben aufbringen müssen. Dann aber sei Einrichtungsleiter Jens Beckers und seinem Team ein nahezu reibungsloser Start gelungen - in den Innenräumen und auf dem Außengelände. Dort stehen den Kindern terrassenförmige Spielflächen auf unterschiedlichen Ebenen zur Verfügung. Sie können auf einen Turm klettern, rutschen, schaukeln und balancieren. Im Garten steht ein alter Baumbestand neben neu gepflanzten Obststräuchern.

Die jüngste Mitarbeiterin in der Kita in Essen-Kupferdreh ist Hündin Emma

„Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten für naturpädagogische Angebote“, freut sich Einrichtungsleiter Jens Beckers. „Unseren hoffentlich bald 60 Kindern bieten wir in einem teiloffenen Gruppenkonzept viele Möglichkeiten zum Ausprobieren, Spielen und Forschen.“ Dazu gehört auch die ausgebildete Therapie-Hündin Emma. Die jüngste Mitarbeiterin steht für die tiergestützte Pädagogik bereit.

In dem Gebäude, in dem sich die Kita befindet, gibt es zudem weitere Bewohner: In dem Ober- und Staffelgeschoss des neu erbauten Komplexes befinden sich darüber sieben seniorengerechte Mietwohnungen mit Aussicht - teils sogar bis auf den Baldeneysee. Die Fertigstellung der Wohnungen stehe noch aus, weil zunächst alle Kapazitäten in die Kita-Fertigstellung gegeben worden seien. Eigentümer und Vermieter ist die Ev. Kirchengemeinde Kupferdreh.

An der Zölestinstraße in Essen-Heisingen entstehen rund 70 Mietwohnungen und eine Kita, hier ein Bild des Neubaugebietes von 2023.
An der Zölestinstraße in Essen-Heisingen entstehen rund 70 Mietwohnungen und eine Kita, hier ein Bild des Neubaugebietes von 2023. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Services | Hans Blossey

Ebenfalls unweit des Sees soll eine weitere Kita entstehen: an der Zölestinstraße 28 im Nachbarstadtteil Heisingen. „Dort liegt nun seit Dezember 2023 unserem Kooperationspartner und Investor, der Vivawest Wohnen, die Baugenehmigung vor“, sagt Leggereit. Die Planungen der ebenfalls dreigruppigen Kindertageseinrichtung würden jetzt in die Umsetzung gehen, aktuell gehe es etwa um die konkrete Gestaltung und die Maße der Anschlüsse für die Frischküche mit Fettabscheider, Spülautomaten sowie Dunstabzug. „Die voraussichtliche Bauzeit beträgt nach Auskunft der Architektin mindestens ein Jahr. Der Mietvertrag liegt bereits zur Abstimmung vor“, ergänzt er zum Stand der Dinge.

In drei Gruppen soll es in der Kita in Essen-Heisingen Platz für 52 Kinder geben

Es werde eine Gruppe mit fünf U-3-Kindern ab zwei Jahren und 15 Ü-3-Kindern bis zur Einschulung (Typ I) geben. In einer weiteren Gruppe würden zehn U-3-Kinder ab vier Monaten bis vier Jahren betreut (Typ II). Die dritte Gruppe (Typ III) stehe 22 Ü-3-Kindern im Alter von drei Jahren bis zur Einschulung offen. So sollen insgesamt 52 Kinder (15 U3 und 37 Ü3) aufgenommen und betreut werden können.

Die Heisinger Kita liege übrigens in unmittelbarer Nachbarschaft zur städtischen Gemeinschaftsgrundschule Carl-Funke-Schule – „ideal für die gemeinsame Gestaltung eines noch besseren Übergangsmanagements zwischen Kita und Schule“, kündigt Ulrich Leggereit an. Und: „Die jetzige Leitung unserer Kita Stemmering ist die designierte Kita-Leiterin der neuen Kita Zölestinstraße.“

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