Essen. Nach ergiebigem Dauerregen in den letzten 24 Stunden ist die Ruhr bei Essen stark angestiegen. Feuerwehr hat Gefahrentelefon eingerichtet.
Nach mehr als 24 Stunden ergiebigem Dauerregen in Essen ist die Ruhr wieder stark angestiegen. Wie die Stadt Essen am Mittwoch (3. Januar) mitteilt, gilt seit sieben Uhr früh für die Ruhr wieder die zweite Hochwasser-Warnstufe. „Es wird mit weiter zunehmenden Pegelständen gerechnet“, heißt es in der Mitteilung.
Die Stadt Essen und die Feuerwehr Essen stünden in engem Austausch mit dem Ruhrverband und dem Lagezentrum der Bezirksregierung Düsseldorf und würden fortlaufend über die aktuelle Entwicklung informiert, um eventuelle Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergreifen zu können.
Ruhrpegel Hattingen hat die kritische Marke von 5,25 Meter überschritten
Der für die Lage in Essen ausschlaggebende Ruhrpegel in Hattingen hat am Mittwochmorgen erneut die kritische Marke von 5,25 Meter und damit die rote LInie überschritten. Die zweite Warnstufe bedeutet mittleres Hochwasser.
Nach dem Weihnachts-Hochwasser in Essen wachsen bei Anwohnern im Einzugsbereich der Ruhr Ängste vor neuen Überflutungen. Dauerregen soll in Essen noch mindestens bis Donnerstag (4. Januar) fallen. Zum Vergleich: Beim Hochwasser an den Weihnachtstagen erreichte der Ruhrpegel in Hattingen einen Höchststand von 6,01 Metern.
Die Hochwassergefahrenkarte www.uesg.nrw.de informiert die Menschen im Essener Süden ständig darüber, ob sie von der Gefahr der Überschwemmung betroffen sind. Ferner hat die Stadt Essen ein Gefahrentelefon bei der Feuerwehr Essen eingerichtet. Es ist erreichbar unter der Rufnummer 0201/1238888.
Warnstufe 2 bedeutet, dass die Gefahr der Überflutung einzelner bebauter Grundstücke oder Infrastruktureinrichtungen besteht. Wer in gefährdeten Gebieten wohnt, soll sich daher umsichtig verhalten. Das heißt: Sich nicht dauerhaft im Keller aufhalten, Fahrzeuge aus Tiefgaragen herausfahren und wertvolle Gegenstände vom Keller in die oberen Geschosse bringen.
Ruhrverband hatte schon am Dienstag steigende Pegelstände prognostiziert
Der Ruhrverband in Essen hatte bereits am Dienstag (2. Januar) steigende Ruhrpegel prognostiziert. Da lag der Pegel in Hattingen noch bei 4,58 Meter. Er ist in den vergangenen 24 Stunden somit bereits um rund 70 Zentimeter gestiegen. Verbandssprecherin Britta Balt wollte am Dienstag nicht ausschließen, dass die Ruhr stellenweise wieder über die Ufer tritt.
Beruhigend könnte die Mitteilung des Ruhrverbandes wirken, wonach die Regenpause seit dem zweiten Weihnachtstag (26. Dezember) genutzt worden sei, um Wasser aus den vollen Talsperren im Sauerland zu lassen. Dadurch sei 15 Prozent freies Stauvolumen geschaffen worden. „Wir sehen uns daher gut gewappnet für die bevorstehenden Regenfälle“, fügt Britta Balt hinzu. Ein Teil des Regens, der im Sauerland anfalle, könne so in den Stauseen zurückgehalten werden. In Abschnitten sorgen Nebenflüsse wie etwa der Deilbach in Essen allerdings dafür, dass weitere Wassermassen in die Ruhr gelangen können.
Die beiden mit Sandsäcken beladenen Feuerwehr-Lkw stehen weiterhin bereit
Die Lagedienstführer der Essener Feuerwehr schauen aufmerksam auf die Pegelstände der Ruhr, berichtet Feuerwehrsprecher Christian Schmücker. Der Krisenstab könne im Ernstfall unverzüglich seine Arbeit aufnehmen, der Stabsraum sei vorbereitet.
Auch die beiden mit Sandsäcken beladenen Feuerwehr-Laster stünden weiterhin im Standby-Modus bereit. Auf den Lkw befinden sich 650 Sandsäcke, jeder einzelne mit einem Gewicht von 15 Kilogramm.
[Essen-Newsletter hier gratis abonnieren | Folgen Sie uns auch auf Facebook, Instagram & WhatsApp | Auf einen Blick: Polizei- und Feuerwehr-Artikel + Innenstadt-Schwerpunkt + Rot-Weiss Essen + Lokalsport | Nachrichten aus: Süd + Rüttenscheid + Nord + Ost + Kettwig und Werden + Borbeck und West | Alle Artikel aus Essen]