Essen. Heinz Ollenburg ist auch mit 86 Jahren noch aktiver Sportler im TuS 84/10. Was den Essener Senior so aktiv hält.
Schon seit 70 Jahren ist Heinz Ollenburg Mitglied im TuS 84/10. Der 86-jährige Frintroper hält seinem Verein nicht nur passiv die Treue, er ist nach wie vor auch sportlich aktiv.
Der Borbecker Verein feiert im nächsten Jahr 140-jähriges Bestehen, Ollenburg ist etwas mehr als die Hälfte dieser Zeit dabei. Dafür wurde er jetzt vom Vereinsvorsitzenden Kevin Kerber geehrt. Sportliche Vielfalt, Flexibilität, Organsiationstalent, Menschlichkeit, das seien Begriffe, die den Vereinsjubilar auszeichnen und sein gesamtes Leben geprägt haben.
Heinz Ollenburg ist seit 70 Jahren dem TuS 84/10 Essen treu
Heinz Ollenburg wurde 1937 in Pommern geboren und kam gegen Kriegsende im Alter von sieben Jahren mit den Eltern nach Lerbach im Harz, ehe es die Familie 1951 weiter nach Westen zog. Der Vater hatte in Essen Arbeit als Maurer gefunden und in Frintrop eine Bleibe.
Die Sportlerkarriere begann für „Olli“, wie er in seinem Umfeld genannt wird, schon mit sieben Jahren. „Angefangen hat alles mit Gymnastik, etwas Turnen und mit Leichtathletik. Es gab von Beginn an Wettkämpfe. Das waren Mehrkämpfe an fünf Geräten und in der Leichtathletik“, erinnert er sich an den Start ins Sportlerleben. Im November 1953 schloss er sich dann dem TuS 84/10 an. Er war nicht nur aktiver Sportler, sondern zeichnete sich als Übungsleiter, Ansprechpartner und Organisator vieler Veranstaltungen aus. Er war auch einer der Initiatoren des Schlossparklaufes, heute Schloss-Quelle-Lauf.
Ollenburg erinnert sich an Treffen mit Trainerlegende Otto Rehhagel
Beruflich hatte Ollenburg sich entschlossen, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. Er wurde Maurer, wobei er den Sport nicht vernachlässigte. „Für den Sport habe ich immer Zeit gehabt, auch als wir in Frintrop mit sehr viel Eigenarbeit unser Haus gebaut haben“, betont Ollenburg. Häufige Treffen mit Otto Rehhagel in Altenessen und die Trainingsarbeit mit verschiedenen Gruppen im Verein bestimmten den Tagesablauf.
1963, als in Essen das Deutsche Turnfest stattfand, machte Heinz Ollenburg seinen Übungsleiterschein, hatte ab da auch die Lizenz, um Trainingsgruppen zu betreuen. Und das tat er mit großem Erfolg. „Wir haben zu der Zeit viele vordere Plätze bei den verschiedensten Wettkämpfen abgeräumt“, ist er stolz auf seine Arbeit. TuS-Vorsitzender Kevin Kerber, der selbst auch unter Heinz Ollenburg Sport getrieben hat, charakterisiert ihn so: „Er hat nie seine Art verloren, Menschen zu fördern. Er hat die Gabe, auf Menschen einzugehen und zu erkennen, wo sie ihre Stärken haben.”
Gymnastik und Spaziergänge halten den 86-Jährigen fit
Aber nicht nur Gymnastik und Turnen standen bei ihm auf dem Zettel. Ollenburg spielte auch Handball zu einer Zeit, als im Sommer noch auf dem Feld gespielt wurde, manchmal auch Prellball und Faustball auf der Schillerwiese in Stadtwald. Oft reichte aber die Fahrt mit dem Fahrrad innerhalb Essens nicht aus, um an den Spielen teilzunehmen. Es gab auch weitere Reisen.
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Woran er in all den Jahren teilgenommen hat, kann Heinz Ollenburg gar nicht mehr aufzählen. Besondere Erinnerungen hat er aber an die Deutschen Turnfeste: „Da habe ich mehrmals die Fahne ins Stadion tragen dürfen. Ein tolles Gefühl.“ Heute steht für den 86-Jährigen meist noch Gymnastik auf dem Trainingsplan. Und Spaziergänge mit den Gruppen in Frintrop halten ihn fit. Seine letzte Trainingsgruppe hat er erst kürzlich in jüngere Hände übergeben.
Verein wurde 1884 gegründet
Der Verein TuS 84/10 Essen hat 15 Abteilungen und aktuell mehr als 1200 Mitglieder.
40 Übungsleiter und Übungsleiterinnen sind im Verein tätig.
Im Jahr 1884 wurde die Gemeinschaft als Turnerschaft gegründet, 1938 erfolgte die Fusion mit der Turn- und Sportvereinigung Jahn 1910.
Kevin Kerber ist seit 1991 Mitglied im Verein und seit 2011 Vorsitzender.
Damals wie heute steht aber seine Familie immer an erster Stelle. Mit Ehefrau Hilde, die vor zwei Jahren verstorben ist, hat er zwei Söhne, Peter (64) und Edgar (60). Enkelin Nadine und Urenkel Ben, der mit acht Jahren auch schon sportlich in Altendorf als Handballer aktiv ist, suchen auch immer wieder mal Rat beim sportlichen Familienoberhaupt.
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