Essen-Schönebeck. Zugeparkte Einfahrten und Garagentore: Darüber ärgern sich Anwohner der Ardelhütte seit Jahren. Wie es laut Stadt Essen jetzt weitergehen soll.

Seit vielen Jahren kämpfen die Anwohner der Ardelhütte in Schönebeck und der angrenzenden Straßen gegen das Parkchaos rund um die Sportanlage. Viele Ideen, Vorschläge, Anträge und Gespräche hat es in der Zeit gegeben, doch der Frust bei den Anwohnern ist weiterhin hoch. Sie fragen sich, wie es weitergehen soll.

Jeden Tag, wenn die Trainingszeiten beim Sportverein SGS Essen starten, nehme das Chaos seinen Lauf, berichten Anwohner. Eltern brächten Kinder mit dem Auto zum Training, ältere Sportler und Sportlerinnen kämen selbst mit ihren Fahrzeugen. Die vorhandenen Parkplätze seien schnell voll belegt und wer dort keinen Platz mehr finde, der parke in den umliegenden Straßen. Sehr zum Ärger der Anwohner.

Anwohner der Ardelhütte in Essen-Schönebeck beklagen zugeparkte Garagen

Noch schlimmer sei es an Wochenenden, so der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Christian Müller. Dann sei die Situation für die Anwohner nicht mehr tragbar. Da würde ein ums andere Mal sogar so geparkt, dass Bewohner mit ihren Autos nicht mehr aus der Garage kämen. Mittlerweile seien bereits drei Hausbesitzer von der Ardelhütte weggezogen.

Die SPD-Bezirksvertreter Christian Müller (links) und Ulrich Schulte-Wieschen fordern eine zeitnahe Lösung für das Parkplatzproblem an der Ardelhütte.
Die SPD-Bezirksvertreter Christian Müller (links) und Ulrich Schulte-Wieschen fordern eine zeitnahe Lösung für das Parkplatzproblem an der Ardelhütte. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Das bestätigt auch eine Anwohnerin aus der Schacht-Kronprinz-Straße. Ute Ehrenberg schildert: „Vor allem an den Wochenenden werden wir regelmäßig zugeparkt. Wir haben einen Parkstreifen direkt am Haus. Besucher der Sportanlage stellen sich dann einfach davor.“ Dann habe man die Möglichkeit, den Falschparker auf dem Sportplatz ausrufen zu lassen oder zu warten, bis er kommt und wegfährt. „Häufig sind die Straßen so eng zugeparkt, dass Notfallfahrzeuge nicht mehr durchkommen würden“, berichtet Ute Ehrenberg. Ihr Lösungsvorschlag: „Warum lässt man die Besucher nicht auf dem Kirmesplatz an der Frintroper Straße ihre Fahrzeuge abstellen und richtet einen Shuttledienst ein. Ende des Problems!“

Lösungen für das Parkplatzproblem an der Ardelhütte sind teuer

Ulrich Schulte-Wieschen ist ebenfalls SPD-Bezirksvertreter und setzt sich seit Langem für die Belange der Anwohner ein. Er sagt: „Die Menschen hier haben es nach vielen Jahren einfach satt, sich nahezu jeden Tag über die Parksituation ärgern zu müssen.“ Dabei habe es ja neben intensiven Bürgerprotesten auch Lösungsvorschläge gegeben, mit denen die SGS Essen, die Bergbaukolonie und auch der benachbarte Tennisverein einverstanden gewesen seien.

Die Menschen hier haben es nach vielen Jahren einfach satt, sich nahezu jeden Tag über die Parksituation ärgern zu müssen.
Ulrich Schulte-Wieschen (SPD)

Aber der letztendlich machbare Vorschlag sei der Stadt zu teuer. Angedacht war unter anderem, neben dem Tennisplatz an der Pollstraße eine Tiefgarage zu bauen, auf der der Club dann eine Tennishalle hätte bauen können. „Oder die heute mit hohem Buschwerk bestandene Fläche an der Pollstraße könnte ebenerdig rund 100 Parkplätze bieten“, erinnert Christian Müller. Kostenschätzung der Verwaltung von 2021: Der Parkplatz würde ca. 1,5 Millionen Euro kosten.

Stadt Essen plant weiterhin knapp 1,5 Millionen Euro für Parkplätze an der Ardelhütte ein

Für die Verwaltung erklärt Stadtsprecher Burkhard Leise: „Es liegen zwei alternative Planungsvarianten vor, die aber die Kosten nicht wesentlich reduzieren konnten.“ Die hohen Baukosten ergäben sich vor allem aus dem notwendigen Bodenaustausch zur Herstellung einer ausreichenden Tragfähigkeit. Außerdem müsse ein Entwässerungskanal neu erstellt werden, der an das Kanalnetz anschließt. Eine Versickerungsfähigkeit des Untergrundes sei nicht gegeben.

Das Brachgelände hinter dem Sportplatz in Essen-Schönebeck könnte zu einem Parkplatz umgebaut werden, allerdings sind umfangreiche und teure Bodenarbeiten notwendig.
Das Brachgelände hinter dem Sportplatz in Essen-Schönebeck könnte zu einem Parkplatz umgebaut werden, allerdings sind umfangreiche und teure Bodenarbeiten notwendig. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Einen Hoffnungsschimmer für die Anwohner gibt es allerdings: Die rund 1,45 Millionen Euro für das Projekt Ardelhütte seien nach wie vor an das Projekt gebunden. „Im Rahmen der Haushaltsaufstellung wurden die Kosten lediglich auf zwei Jahre aufgeteilt. Veranschlagt sind für das Jahr 2024 450.000 Euro und für das Jahr 2025 rund eine Million Euro”, teilt Stadtsprecher Burkhard Leise mit. Der Rat der Stadt Essen soll sich laut Presseamt der Stadt in einer der nächsten Sitzungen mit dem Thema beschäftigen.

Die Politiker vor Ort fordern Taten. „Wir machen uns bei unseren Mitmenschen unglaubwürdig, wenn wir auf berechtigte Fragen nur mit Allgemeinplätzen antworten können. Das Parkraumproblem muss gelöst werden. Die Bürger brauchen jetzt Klarheit, wie es weitergehen soll”, so Schulte-Wieschen und Müller.

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