Essen-Katernberg. Vorzeigeprojekte für Energiesparkonzepte und erneuerbare Energien gibt es in Essen-Bochold und im Eltingviertel. Jetzt kommt ein Projekt hinzu.

Im Katernberger Beisenviertel startet ein Projekt, das Energieeinsparungen bringen und die Umwelt verbessern soll. Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen hat das Viertel zur Gewinnerkommune beim Wettbewerb „Prima. Klima. Ruhrmetropole.“ ernannt.

Damit winken dem Beisenviertel Fördermittel in Millionenhöhe, denn das Viertel wurde von einer Jury ausgewählt, Vorzeigeprojekt für Energiesparprogramme und den Einsatz erneuerbarer Energien zu sein. Das Zusammenwirken aus energetischer Sanierung, Klimaanpassung und Bürgerbeteiligung des eingereichten Beitrags „Klima-Quartier Katernberg-Beisen“ überzeugte. Mit der Unterstützung der Grüne Hauptstadt Agentur wolle Essen die klimafreundliche Quartiersentwicklung in Essen voranbringen, so Umweltdezernentin Simone Raskob.

Beisenviertel in Katernberg ist frühere Bergbausiedlung

Das Quartier rund um die Beisenstraße in Katernberg ist eine frühere Bergarbeitersiedlung. Die Häuser lassen den Baustil aus der Zeit des Bergbaus erkennen, auch wenn einige aufgehübscht wurden, dahinter sind oft Gärten angelegt. Kita und das Jugendhaus der evangelischen Kirche sind Anlaufstellen für die Menschen. Multikulturelles Zusammenleben prägt die Siedlung. Neu ist der Plan, auf einer Freifläche Gewerbe anzusiedeln.

Das Projektgebiet erstreckt sich von der Eisenbahnlinie nördlich der Beisenstraße, im Osten entlang der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen (Grüngürtel), im Süden entlang der Straße Auf der Reihe/Dornbuschhegge und wird im Westen begrenzt durch den Damm in nördlicher Richtung über die Beisenstraße hinaus bis zur Bahnlinie. Auf dieser 83 Hektar großen Fläche leben etwa 4930 Einwohnern.

Bonnekampstiftung und Ernährungsrat Essen als Projektpartner

Seit Anfang des Jahres 2023 werden Klima-Quartiere in Essen entwickelt, beispielsweise auch in Bochold und im Eltingviertel. Die Bürgerbeteiligung, vor allem auch benachteiligter Gruppen, sei laut Jury für das Projekt „Klima-Quartier Katernberg-Beisen“ ein wesentlicher Bestandteil. Zur Konzepterstellung sei es wichtig, möglichst viel über den Zustand der Gebäude und die Pläne zur energetischen Sanierung im Projektgebiet zu erfahren. Bedarfe sollen in Abstimmung mit den Bürgern ermittelt werden. Gerade die diverse Struktur der Bewohner werde dabei berücksichtigt.

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Projektpartner bei der Konzipierung und Umsetzung von Umweltbildungsaktionen und Klimaschutzformaten sind die Bonnekamp Stiftung und der Ernährungsrat Essen. Eine besondere Rolle kommt dem Wohnungsunternehmen Vonovia zu. Dort wird die energetische Sanierung der rund 116 Häuser mit 611 Wohnungen im Vordergrund stehen, die dem Unternehmen in diesem Viertel gehören. Die Zusammenarbeit mit einem Wohnungsunternehmen ist Voraussetzung im bis 2029 begrenzten Projekt „Prima. Klima. Ruhrmetropole“.

Auf Anfrage teilte Vonovia mit, dass das Projekt noch am Anfang stehe. Es müssten erst verschiedene Aspekte geprüft werden. „Derzeit können wir keine detaillierten Punkte der Umsetzung ausführen. Auch zum Thema Fördermittel-Einsatz können wir noch keine Aussage treffen”, so eine Pressesprecherin. Zum derzeitigen Zustand der Häuser äußerte sich Vonovia, dass dieser sehr unterschiedlich sei. Bei einigen seien energetische Sanierungen durchgeführt worden, andere seien noch ohne jegliche Sanierung.

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