Essen-Margarethenhöhe. Manfred Raub zeigt Bilder von der Essener Margarethenhöhe aus der Nachkriegszeit. Dabei gibt es einige überraschende und berührende Ansichten.

  • Überraschende Ansichten von der Margarethenhöhe bietet ein neuer Kalender.
  • Die Bilder zeigen den Stadtteil und seine Bewohner in den 1950er Jahren.
  • Der Kunstkreis verkauft den Kalender auf dem Weihnachtsmarkt.

Die Margarethenhöhe ist mit ihrem Gartenstadt-Charakter ein besonderer Stadtteil von Essen. Das ist für die Mitglieder des 1987 gegründeten Kunstkreises Margarethenhöhe Ansporn zu zahlreichen Zeichnungen und Bildern „ihrer“ Höhe gewesen. Seit 1990 erscheint zudem regelmäßig ein Kalender, der auf dem Weihnachtsmarkt der Margarethenhöhe für den guten Zweck verkauft wird. Die Motive für 2024 dürften bei vielen Erinnerungen wecken.

In der Anfangszeit war der Kalender mit selbst gezeichneten und gemalten Bildern gestaltet, später wurden auch historische Postkarten und alte Fotos als Abbildungen gewählt. Ein Exemplar mit den besonderen Haustüren des Stadtteils wurde ebenfalls schon veröffentlicht. „Viele Familien auf der Höhe haben diese Drucke gerahmt und als Schmuck an die Wand gehängt“, weiß Manfred Raub vom Kunstkreis aus Erfahrung.

Der Kalender zeigt die Margarethenhöhe in Essen in den 1950er Jahren

Der Kalender erschien anfangs im DIN-A4-Format, später gab es ihn dann in größeren Formaten. „Im Laufe der Zeit wurde der Kunstkreis immer kleiner und der Kalender immer größer“, erzählt Raub. „Bei der Gründung waren wir zehn Mitglieder, jetzt sind leider nur noch drei übriggeblieben.“

Viel Betrieb herrschte in den 1950er Jahren auf dem Kleinen Markt der Margarethenhöhe.
Viel Betrieb herrschte in den 1950er Jahren auf dem Kleinen Markt der Margarethenhöhe. © Sammlung Manfred Raub

Die neueste Ausgabe des Kalenders gebe es auf Wunsch vieler Käufer wieder in zwei Größen. Es sei einfach praktischer, da man den Kalender im DIN-A4-Format bequem in einem Briefumschlag verschicken könne. Er werde nämlich nicht nur innerhalb Deutschlands, sondern auch in viele Länder weltweit als „Gruß aus der Heimat“ versendet, unter anderem in die USA oder nach Malta, so Raub.

Nun ist mit dem Kalender für das Jahr 2024 die mittlerweile 15. Ausgabe erschienen. Die 13 Motive hat Manfred Raub sorgfältig ausgewählt. „Ich habe eine Sammlung von rund 400 historischen Kleinbild-Dias aus den 1950er Jahren, die irgendwann der Bürgerschaft Margarethenhöhe übergeben wurden. Für diese habe ich die Dias digitalisiert“, berichtet Raub, der ein großes, selbst zusammengetragenes Archiv über die Margarethenhöhe besitzt.

Manfred Raub vom Kunstkreis Margarethenhöhe hat für den neuen Kalender Aufnahmen aus den 1950er Jahren zusammengestellt.
Manfred Raub vom Kunstkreis Margarethenhöhe hat für den neuen Kalender Aufnahmen aus den 1950er Jahren zusammengestellt. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

Der Mitbegründer des Kunstkreises war von Beruf Mediengestalter und hat die Aufnahmen aus den 1950er Jahren eingescannt. Die Bilddaten habe er behutsam farblich angeglichen, aber Fusseln, Kratzer und Flecken seien nicht retuschiert worden, um den „historischen Touch“ weitgehend zu erhalten.

Das Motiv des Monats Juli mag Manfred Raub besonders. Im Begleittext zum Foto mit den spielenden Kindern an der Waldlehne heißt es: „Nach dem erfolgten Wiederaufbau nach dem Krieg zogen viele kinderreiche Familien zur Margarethenhöhe. Diese fanden sehr viel Platz zum Spielen auf den Straßen. So auch an der Waldlehne, wo sich die Mädchen mit ihren Puppenwagen getroffen haben.“

Auf dem Titel des Kalenders ist der Brückenkopf zu sehen. Auf weiteren Bildern findet man den Markt, Torbogen am Robert-Schmohl-Platz mit der Katzen-Skulptur, die gerade restauriert wird. Weitere alte Fotos zeigen den Halbachhammerteich, die Steile Straße im Winter, den Laubenweg, die Sommerburgstraße/Ecke Winkelstraße, die Wäscherei an der Metzendorfstraße und die alte Verwaltung der Margarethe-Krupp-Stiftung.

„Ein Foto zeigt den Bereich der heutigen Margarethenhöhe 2 mit der Gleisschleife. Allerdings sind dort noch unbebaute Felder zu sehen“, so Raub. Das Foto sei also vor der Entstehung der sogenannten neuen Margarethenhöhe gemacht worden, die ja erst in den 1960er Jahren gebaut worden sei.

Der Verkauf für den guten Zweck erfolgt auf dem Weihnachtsmarkt

Der neue Kalender wird auf dem Weihnachtsmarkt auf der Margarethenhöhe am Sonntag, 3. Dezember, verkauft. Dort bekommt man auch Briefkarten mit den gemalten Bildern der früheren Kalender sowie Stofftaschen mit Margarethenhöhen-Motiv zu kaufen.

In der Papeterie Drange am Laubenweg werden sowohl der Kalender – gedruckt wurde er laut Manfred Raub in einer Auflage von 300 Stück – als auch die Karten mit winterlichen Motiven und die Stofftaschen ab dem ersten Advent erhältlich sein. Im Format DIN A4 kostet der Kalender 13 Euro, das große DIN-A3-Exemplar ist für 17 Euro zu haben. Der Reinerlös aus dem Verkauf werde, wie schon in der Vergangenheit, einer karitativen Organisation gespendet. „Wir spenden in der Regel für kranke und benachteiligte Kinder. Vermutlich geht der Erlös in diesem Jahr an das Friedensdorf Oberhausen.“

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