Essen. Comedian Markus Krebs spricht in Essen über die Liebe zum MSV Duisburg, das RWE-Stadion an der Hafenstraße und die Folgen einer Diabetes-Spritze.

Eigentlich will der Mann ja nur spielen, aber seine Witze fallen dann doch schon fast in die Kategorie Erwachsenenunterhaltung. FSK 16, zumindest auf seinen DVDs steht das so. „Ich bin Porno“, lacht Markus Krebs unter der dicken Wollmütze, die der Duisburger Comedian ja dauernd trägt. Wegen der „Geheimratsecken bis zum Scheitel“ und dem Bekenntnis zur Heimat, das an diesem Abend auf einem liebevoll eingestickten Mützen-Krebsemblem daherkommt: „Ruhrpott.“

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Markus Krebs ist nicht nur hundert Prozent Ruhrpott, er ist auch hundert Prozent Fußballfan. Sein Herz schlägt zwar für den MSV Duisburg, aber auch die Zuschauer aus Dortmund, Gelsenkirchen und Essen hängen an seinen Lippen. Volles Haus auf dem Welterbe Zollverein, wo zur Halbzeit der Fußball-Ausstellung „Mythos und Moderne“ ein gemütlicher Abend mit Ben Redelings und Talk-Gast Markus Krebs ansteht.

„Dem Fußball seine Dönekes“: Begleitprogramm von Fußball-Ausstellung

„Dem Fußball seine Dönekes“ ist eines der erfolgreichen Begleitprogramm-Formate und wohl einer der wenigen Veranstaltungstermine, an dem die Männer in der Pause mal vor dem Waschraum Schlange stehen und nicht die Damen. Krebs ist augenscheinlich echte Kerle-Unterhaltung. Nicht nur, weil der 53-Jährige so gerne über Fußball spricht. Auch die Witze würden nicht jeden Gender-TÜV überstehen. Aber darum geht’s in dieser Talkrunde auch nicht.

Markus Krebs (re.) im Gespräch mit Ben Redelings.
Markus Krebs (re.) im Gespräch mit Ben Redelings. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Markus Krebs ist auch gekommen, um sich ein bisschen den Kummer von der Seele zu reden. Über seinen Herzensverein MSV, dem es nicht gut geht. Dritte Liga, letzter Tabellenplatz und der nächste Abstieg in die vierte Liga nicht mehr undenkbar. „Von da steigse niemals wieder auf!“ Damit es gar nicht so weit kommt, will Krebs helfen. Mit Live-Comedy. Am liebsten wäre er ja im MSV-Stadion aufgetreten aber die Vereinsspitze habe auf der Bremse gestanden, klagt Krebs. Jetzt tritt er im Zelt von Flic-Flac in Duisburg auf (10. Januar), um dem Meidericher Spielverein „zu neuen Offensiv-Spielern und damit zu neuen Höhen zu verhelfen“ heißt es in einer Vereins-Mitteilung.

„Heute krieg ich schon ne Zerrung, wenn ich ne Bifi aufreiße“

Die Mannschaft leidet unter akuter Leistungsschwäche und Markus Krebs geht’s in letzter Zeit auch nicht so besonders gut. Zuletzt hat der „Hocker-Rocker“ einen Auftritt in seiner Heimatstadt Duisburg sogar vorzeitig abbrechen müssen: Ischias. Auch ein ehemaliger Hooligan hat mittlerweile Rücken: „Heute krieg ich schon ne Zerrung, wenn ich ne Bifi aufreiße.“ Und dann plagt den bekennenden „Fan des flachen Witzes“ seit langem auch eine Diabetes-Erkrankung. Selbst seine Hochzeit sei im Spätsommer wegen einer neu ausprobierten Insulin-Spritze ausgefallen („Ich lag flach“) und wegen einer Leiche, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Seine Jacky will er in diesem Jahr jedenfalls noch heiraten. Auch beim Fußball hält Krebs seinem MSV trotz aller bitteren Niederlagen und Querelen die Treue. Für den Frauenfußball findet der Duisburger Comedian ebenfalls lobende Worte: Der werde einfach zu wenig gelobt. Und wenn Schalke absteigt, die Zebras noch aus dem Tabellenkeller rauskommen und sich der Traum vom Aufstieg in die Zweite Liga für Essen am Ende doch nicht erfüllt, dann habe man in der kommenden Saison ja sogar zwei richtige Derbys, freut sich der 53-Jährige, der noch eine Frage an die Essener hat: „Warum baut ihr ein Stadion und lasst die Ecken offen? Habt ihr sie noch alle? Zieht doch rein.“

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