Essen-Altenessen. Wie fühlen sich die Menschen im Essener Norden? Das soll eine Imagekampagne klären, die auch Teilnehmer der Altenessen-Konferenz vorbereiten.
Welche Selbst-, welche Fremdwahrnehmung haben Altenessener und Altenessenerinnen und was fühlen sie in Bezug auf ihren Stadtteil? Welches Potenzial bietet der Essener Norden? Diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der letzten Altenessen-Konferenz. Und auch am Sonntag, 19. November, lautet der Titel der nächsten Veranstaltung: „Gemeinsam für ein gutes Image im Essener Norden“.
Das wenig greifbare Thema Image soll jedoch nicht nur in den Räumen der Zeche Carl, sondern auch auf professioneller Ebene bearbeitet werden. Das Team der Essen Marketing GmbH hat in Abstimmung mit der Altenessen-Konferenz das Rheingold Institut in Köln mit einer Image-Analyse für Altenessen beauftragt, wie Geschäftsführer Richard Röhrhoff bestätigt: „Hierzu werden in den nächsten Wochen umfangreiche Interviews mit Probanden durchgeführt.“ Es sei keine Befragung im klassischen Sinne, sondern Psychologen führen mit den Probanden zweistündige Gespräche.
Altenessen-Image soll durch Projekte verbessert werden
Der Prozess sei bereits für die Image-Analyse zur Innenstadt erfolgreich durchgeführt worden und werde daher jetzt für Altenessen adaptiert. „Ziel ist es, eine psychologische Betrachtung von Eigen- und Fremdimage zu erhalten, sowie ein Bild über Sehnsüchte und Bedürfnisse zu erhalten“, erklärt Röhrhoff. Daraus sollen dann Projekte abgeleitet werden, die zur Verbesserung des Altenessen-Images beitragen sollen.
„Um das Image zu verbessern, muss man die Gefühle der Altenessener erreichen“, sagt Peter Arndt-Wülfing, Mitorganisator der Altenessen-Konferenz, der schon ahnt, dass es derzeit um die Gefühle der Menschen im Essener Norden nicht allzu gut bestellt ist. Das Klischee von sozialen Ungleichheiten, Dreckecken und einer hohen Kriminalitätsrate klebt am Essener Norden wie Kaugummi unter der Schreibtischplatte. Jene, die die magische Grenze der A 40 aus dem Süden Richtung Norden überqueren, sind mitunter überrascht, was für hübsche Ecken es dort gibt.
Um sie dorthin zu locken, gilt es, ebenjenes Image aufzubessern, Klischees zu widerlegen oder zu bearbeiten: „Wenn die Altenessener selbst ein besseres Gefühl zu ihrem Stadtteil bekommen, überträgt sich das auch auf jene, die nicht dort wohnen“, ist sich Wülfing sicher. Gebe es einen Prozess bei offenen Projekten wie dem Kutel-Gelände oder dem Bahnhof Altenessen, würde sich auch ein mögliches negatives Gefühl wandeln.
Altenessener wünschen sich zentrale Anlaufstelle
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„Die Frage ist, was man wirklich umsetzen kann“, ergänzt Annegret Böckenholt aus dem Vorbereitungsteam und erklärt, dass es seit der letzten Altenessen-Konferenz verschiedene Workshops gegeben habe, in denen zusammengetragen worden sei, wie man Altenessen gut darstellen könnte. Man müsse allerdings immer Ressourcen und Finanzen im Blick behalten. Sie plädiert dafür, erstmal mit kleineren Projekten wie Stadtteilspaziergängen oder der Gestaltung von Leerständen zu beginnen. Gewünscht werde auch eine feste Anlaufstelle, bei der Altenessener erfahren, welche Veranstaltungen wann im Bezirk geplant sind. Selbst in Form einer Internetseite wäre das laut Böckenholt ein riesiger Aufwand, schließlich müsse diese gepflegt werden.
„Ziel der Image-Analyse ist es, eine psychologische Betrachtung von Eigen- und Fremdimage sowie ein Bild über Sehnsüchte und Bedürfnisse zu erhalten“, erklärt Richard Röhrhoff. Daraus sollen dann Projekte abgeleitet werden, die zur Verbesserung des Altenessen-Images beitragen sollen. Eine ähnliche Analyse hat es zuletzt auch für die Innenstadt gegeben. Als einer der ersten Schritte wurde ein Großputz in der City durchgeführt. Weitere Zukunftsvisionen für die City zeigen mehr Grün, mehr Wasserspiele, eine Neuorganisation der Verkehrswege, Aktivitätswochen und Festivals. Was davon im Detail wie umgesetzt wird, ist noch unklar.
Altenessen-Konferenz auf Zeche Carl
In Bezug auf Altenessen arbeiten das Organisationsteam der Altenessen-Konferenz und die Teilnehmer derselben für die Imagekampagne mit der EMG zusammen. Die Ergebnisse will das Team vom Rheingold-Institut der Altenessen-Konferenz bei der nächsten Veranstaltung im März 2024 präsentieren.
Beginn der zweistündigen Veranstaltung am Sonntag, 19. November, ist um 11 Uhr in der Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-Allee 100. Nach der Begrüßung stellt die EMG die Kampagne vor, im Anschluss wird in Kleingruppen zum Thema Image gearbeitet. Interessierte sind willkommen.