Essen. Die Modemarke Naketano setzte vor einigen Jahren Millionen um, dann kam das unerwartete Aus. Jetzt tut sich wieder etwas. Was bekannt ist.
Das Essener Modelabel Naketano feiert ein Comeback. Auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte das Unternehmen, dass am 3. Dezember 2023 eine neue Kollektion mit limitierter Auflage herauskommen soll. Darunter seien Artikel für Frauen und Männer. Die neue Kollektion kann man nach Angaben der Modemarke ausschließlich online und nicht im stationären Einzelhandel kaufen.
Das Essener Modelabel, vor allem für seine auffälligen Kordeln an Hoodies, Pullovern und Jacken bekannt, hatte Ende 2018 überraschend die Produktion eingestellt. Für Konsumenten wie für Branchenkenner kam das Aus des hochprofitablen Unternehmens völlig überraschend.
Nun heißt es nicht minder überraschend auf der Internetseite naketano.com und dem Instagram-Profil @naketano.official: „Naketano ist wieder da!“
Naketano will Anfang Dezember eine Kollektion präsentieren
Wird die Produktion der 2004 gegründeten Marke wieder wie zu Hochzeiten Mitte der 2010er laufen? Das darf zumindest bezweifelt werden, seitens Naketano heißt es zur Rückkehr in einem Instagram-Beitrag vom Mittwoch (4. Oktober) einschränkend: „Vielleicht nur einmal, vielleicht regelmäßig, aber auf jeden Fall für den guten Zweck.“ Außerdem gebe es jedes Mal nur eine limitierte Auflage.
Wie hoch diese sein wird, will Naketano noch nicht verraten. Klar ist aber: Die Kleidung soll im selben Stil gestaltet sein wie vor dem vorläufigen Ende 2018, wieder in der Türkei produziert werden und in etwa so viel kosten wie damals. Für einen Hoodie zahlte man ungefähr zwischen 45 und 70 Euro. Ob es nach der Kollektion im Dezember noch eine weitere geben wird, soll sich laut Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Man wolle erst einmal schauen, wie die Kleidung ankomme.
Mit der neuen Kollektion will Naketano nach eigenen Angaben kein Plus machen. Überschüsse aus den Verkäufen würden für „Projekte zur Förderung von Integration und Bildung“ gespendet, heißt es. Gefördert würden „Institutionen mit Sitz in Essen und Umgebung“. Diese können sich bis Ende November per E-Mail an info@naketano.de bewerben und sich vorstellen, inklusive benötigter Fördersummen. Naketano selbst schreibt auf der Unternehmenswebseite: „Die ersten Gelder werden schon im Dezember 2023 ausgezahlt.“
Naketano-Ende kam Ende 2018 völlig überraschend
Naketano hatte Ende 2018 die Produktion eingestellt, aus der Bilanz für das Jahr 2018 im Bundesanzeiger geht hervor, dass Naketano einen Umsatz von 185,6 Millionen Euro gemacht hatte. Warum das unerwartete Aus? „Alles andere hätte bedeutet, Kompromisse zu machen“, sagte einer der beiden damaligen Geschäftsführer, Sascha Peljhan, am Rande eines Termins im Sommer 2021 im Gespräch mit unserer Redaktion. Bei dem Treffen ging es eigentlich um die Rolle Peljhans bei Rot-Weiss Essen, wo er sich seit 2019 finanziell engagiert und seit 2023 als ehrenamtliches Vorstandsmitglied tätig ist.
Peljhan ist derzeit alleiniger Geschäftsführer von Naketano, die letzte Änderung im Handelsregister erfolgte im Juli 2019. In Essen machte er zuletzt vor allem durch Immobiliengeschäfte Schlagzeilen. Unter anderem will er das Rüttenscheider „Stüsselhaus“, das zuletzt zum Schandfleck verkam, renovieren, umbauen und neu vermieten.
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