Essen. In Essen steigt die Zahl der Inobhutnahmen, das Jugendamt sucht daher dringend Pflegefamilien. Und auch Einzelpersonen können ein Kind aufnehmen.

Immer mehr Kinder in Essen können nicht bei ihren leiblichen Eltern leben; die Stadt sucht daher dringend Pflegeeltern. Für alle, die sich für die Aufgabe interessieren, bietet sie am 28. September zwei Infoveranstaltungen in Borbeck und Kray an.

Immer mehr Essener Kinder können nicht bei den leiblichen Eltern leben

Im vergangenen Jahr hat das Jugendamt 716 Kinder in Obhut genommen; fast sechs Prozent mehr als im Jahr 2021 mit 677 Inobhutnahmen. Daher werden Paare, Familien, aber auch Einzelpersonen gesucht, die sich vorstellen können ein Kind aufzunehmen, weil dessen Eltern vorübergehend, langfristig oder auch dauerhaft ausfallen.

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„Pflegefamilien geben Kindern ein neues Zuhause – ohne dass der Kontakt zu den leiblichen Eltern abreißen muss“, sagt Thomas Kufen. Der Oberbürgermeister kam Anfang September zu einem Fest auf Schloss Borbeck, das der städtische Pflegekinderdienst als Dankeschön für all jene organisiert hatte, die bereits ein oder mehrere Kinder in Pflege genommen haben. Rund 200 Pflegefamilien nahmen daran teil. Kufen betonte: „Ich danke allen Essener Pflegeeltern sehr für ihr Engagement und freue mich, dass es so viele Menschen gibt, die sich entschieden haben, ein Kind zu sich zu nehmen und zu unterstützen.“

Kindern Ruhe, Zuneigung und Sicherheit geben

Nun will die Stadt noch intensiver um Menschen werben, die sich vorstellen können, Kindern einen Ort zu geben, „an dem sie Ruhe, Zuneigung und Sicherheit finden“. Das Jugendamt hat daher gemeinsam mit der Agentur Gathmann, Michaelis und Freunde neue Werbemotive entwickelt, um auf das Engagement für Pflegekinder aufmerksam zu machen.

„Die sympathischen handgezeichneten Spatzen sollen zeigen, wie unterschiedlich unsere Pflegekinder- und Eltern sind“, erklärt die Stefanie Kutschker, die für Öffentlichkeitsarbeit beim Jugendamt zuständig ist. Geschäfte, die sich bereit erklären, Plakate aufzuhängen können sich telefonisch an den Pflegekinderdienst wenden unter 0201 88-51545. Darüber hinaus plane die Stadt einen Familienkalender mit gemalten Motiven von Pflegekindern, um auf das Engagement als Pflegeeltern aufmerksam machen. Derzeit leben in Essen 600 Kinder in Pflegefamilien.

Der Pflegekinderdienst bietet am Donnerstag, 28. September, eine offene Beratung an: von 10 bis 13 Uhr im Sozialen Bürgerservice, Marktstraße 22, in Borbeck, und von 16 bis 19 Uhr Stadtteilbüro Kraysel, Heinrich-Sense-Weg 25 in Kray. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Infos beim Pflegekinderdienst telefonisch unter 0201 88-51545 oder auf: www.essen.de/pflegeeltern