Essen-Südostviertel. Weniger Müll, mehr Grün und Bänke, ein Fotokalender: Die Mitglieder von „Zuhause am Wasserturm“ engagieren sich im Essener Südostviertel.
- Der Verein „Zuhause am Wasserturm“ setzt sich für das Essener Südostviertel ein.
- Der Stadtteil hat Probleme, aber auch Potenzial.
- Für 2024 ist ein Kalender mit Stadtteilfotos geplant.
Das Essener Südostviertel rund um den Wasserturm an der Steeler Straße nach vorne zu bringen, die Lebensqualität zu steigern und Identifikationsmöglichkeiten für die Bewohnerinnen und Bewohner zu schaffen: Das ist das Ziel des Vereins „Zuhause am Wasserturm“. Was genau geplant ist.
Initiiert wurde der Verein vor zweieinhalb Jahren – mitten in der Coronazeit – unter anderen von Silas Haake, dem örtlichen Ratsherrn der Grünen. Er hat den Vorsitz inzwischen an Fabian Spitzer und Violaine Dobel abgegeben. „Wir wollen überparteilich sein und alle Menschen im Umfeld motivieren, mitzumachen“, so Haake, der sich auch ohne Vorstandsamt weiter im Verein engagiert.
Die Idee für „Zuhause am Wasserturm“, für einen Verein im dicht besiedelten und multikulturellen Südostviertel sei damals an einem Infostand der Grünen entstanden. „Dabei hat sich herausgestellt, dass es hier viele kreative Ideen gibt“, so Fabian Spitzer. Man habe dann Postkarten im Viertel verteilt und darauf viele Rückmeldungen erhalten „von Menschen, die sich für ihren Stadtteil einsetzen wollen“.
Von den ersten Überlegungen bis zur Vereinsgründung im Februar 2022 verging rund ein Jahr. Der Stadtteil hat so seine Probleme, „aber durchaus Potenzial und mehr Grünflächen, als man glaubt“, so Spitzer. Derzeit hat „Zuhause am Wasserturm“ rund 20 Mitglieder, die sich regelmäßig am ersten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr zum Austausch treffen – in verschiedenen Gaststätten im Stadtteil. Im Verteiler seien inzwischen rund 50 Leute. „Interessierte sind zu den Treffen auf jeden Fall willkommen, sollten sich aber vorher mit uns in Verbindung setzen, um den genauen Ort zu erfahren“, so Silas Haake.
Der Verein im Essener Südostviertel sammelt regelmäßig Müll rund um den Wasserturm
Ganz bewusst gebe es keine Mitgliedsbeiträge. „Das Engagement soll nicht vom Geldbeutel abhängen“, betont er. Der Verein wolle keinesfalls Konkurrenz zu schon länger bestehenden Vereinen wie der Werbegemeinschaft „Wir am Wasserturm“ sein, sondern sich ganz im Gegenteil mit anderen Stadtteilakteuren vernetzen.
Gestartet ist der Verein vor anderthalb Jahren mit den Saubermachaktionen rund um den Wasserturm und entlang der Steeler Straße. Die fanden zuerst monatlich statt, jetzt eher vierteljährlich, so Fabian Spitzer. „Wir sind dabei immer gut an unseren Westen erkennbar“, ergänzt er. Solche Aktionen sollten dazu beitragen, die Aufenthaltsqualität und das Zusammenleben im Viertel zu verbessern.
Der Verein plant dazu die Eröffnung eines Stadtteilladens, für den Gelder der Stiftung Mercator zur Verfügung stünden. „Wir suchen allerdings noch ein geeignetes Ladenlokal“, so Violaine Dobel. Schön wären 100 Quadratmeter, man könne aber auch erst einmal mit 50 Quadratmetern starten.
Geplant ist laut Fabian Spitzer noch in diesem Jahr eine Neuauflage des Stadtteilführers „Essens bunte Seite“, der die schönsten Ecken im Südostviertel zeigt. Auch über ein Stadtteilfest, vielleicht auf dem Diether-Krebs-Platz, denke man nach. Das Südostviertel sei Teil des Sofortprogramms zur Stärkung der Innenstädte. Im Rahmen dessen wolle man sich für die Aufstellung eines Bücherschranks, für mehr Grün und Sitzgelegenheiten einsetzen – noch bevor die lang geforderte und immer wieder aufgeschobene Umgestaltung der Steeler Straße realisiert wird.
Siegerbilder des Fotowettbewerbs werden zu einem Kalender zusammengestellt
Zunächst steht jedoch der Abschluss des Fotowettbewerbs auf dem Programm, zu dem der Verein aufgerufen hatte. Von Anfang Juni bis Ende Juli konnten die Bürger ihre Fotos zum Thema „Die Farben des Südostviertels“ einreichen. 115, teils sehr originelle Bilder seien eingegangen. Sie werden ab Samstag, 16. September, 14 bis 18 Uhr, im Café des Eulenspiegel-Kinos, Steeler Straße 208, ausgestellt und sind anschließend für rund eine Woche bis zum 25. September von draußen zu sehen. Die Bürger können online für ihr Lieblingsmotiv abstimmen.
Die zwölf Bilder mit den meisten Punkten sollen zu einem Wandkalender für 2024 zusammengestellt werden. „Da der Kalender mit Fördermitteln des Landes finanziert wird, werden wir ihn nicht verkaufen, sondern in Geschäften auslegen und zum Beispiel beim Nikolausmarkt verschenken“, kündigt Fabian Spitzer an. Die Fotografen und Fotografinnen der Siegerbilder erhielten zudem einen Einkaufsgutschein für Geschäfte des Südostviertels. Wenn der Kalender gut ankomme, könne man über eine ähnliche Aktion mit anderem Thema im nächsten Jahr nachdenken.
Wer sich für die Arbeit des Vereins interessiert, kann Kontakt aufnehmen unter www.zuhauseamwasserturm.de
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