Essen-Borbeck/Frohnhausen. Neue Grillzonen in Parks im Essener Westen sollen die Probleme mit Müll und Lärm einschränken. Warum es trotzdem Zweifel daran gibt.

Die Grillsaison neigt sich für diesen Sommer zwar bald schon wieder dem Ende zu, doch im Essener Westen gibt es jetzt zwei neue Grillzonen: in der Residenzaue in Borbeck und im Gervinuspark in Frohnhausen. Von der Wahl der Standorte sind längst nicht alle Beteiligten überzeugt – und daher gespannt, wie die erste Testphase bis Oktober ablaufen wird.

„Dem Standort haben wir mit viel Bauchschmerzen zugestimmt“, sagt Margarete Roderig (CDU), Bezirksbürgermeisterin im Stadtbezirk IV, über die neue Grillzone in der Residenzaue. Die Standorte, die in der Bezirksvertretung zur Wahl gestanden hätten, seien aus ihrer Sicht alle nicht optimal, die Entscheidung für die Residenzaue vor Schloss Borbeck sei ein Kompromiss gewesen. Die Mitglieder der Bezirksvertretung würden eine Grillzone an der Skater-Anlage an der Frintroper Straße / Abzweig Aktienstraße bevorzugen. Mit dem Vorschlag hätten sie bisher nicht durchdringen können, aber man wolle den Standort im kommenden Jahr neu zur Debatte stellen, so Roderig.

Neue Grillzone in der Residenzaue in Borbeck

Nun läuft bis Oktober ein Test in der Residenzaue, Schilder markieren die neue Grillzone, außerdem wurden ein Müllcontainer und Dixiklos aufgestellt – so sieht es das Konzept für die Essener Grillzonen vor. Mit der Art, wo und wie die Toiletten nun platziert wurden, ist die Bezirksbürgermeisterin gar nicht glücklich.

Ein etwas weniger auffälliger Standort wäre wünschenswert gewesen, zumal sich das denkmalgeschützte Schloss in der Nähe befinde, meint sie. Zudem stünden die Toiletten auch noch schief und wackelig auf dem Untergrund. Und die Skepsis gegenüber dem Standort war ohnehin schon groß bei vielen in der Bezirksvertretung. „Die Residenzaue ist Erholungsgebiet, außerdem gibt es drumherum dichte Wohnbebauung“, erklärt Roderig. In jedem Fall solle die Diskussion vor der Grillsaison 2024 neu aufgenommen werden.

Beschwerden rund um den Gervinuspark in Frohnhausen

Das gilt auch für den Stadtbezirk III, wo sich die Politik testweise für eine Grillzone im Frohnhauser Gervinuspark entschieden hat. Ein beliebter Ort zum Grillen ist der Park bereits, nun ist ein Teil offiziell als Grillzone markiert. In der Vergangenheit habe es öfter Beschwerden von Anwohnerinnen und Anwohnern der Grevelstraße gegeben, berichtet die dortige Bezirksbürgermeisterin Doris Eisenmenger (Grüne). Diese hätten vor allem beklagt, dass Rauch und Gerüche vor ihre Fenster zögen und sie an Sommerabenden nicht lüften könnten.

Der Gervinuspark in Essen-Frohnhausen ist an vielen Tagen bereits ein beliebter Treffpunkt zum Grillen. Jetzt ist die Fläche zum Grillen dort begrenzt.
Der Gervinuspark in Essen-Frohnhausen ist an vielen Tagen bereits ein beliebter Treffpunkt zum Grillen. Jetzt ist die Fläche zum Grillen dort begrenzt. © FUNKE Foto Services | André Hirtz

„Wir rechnen weiter mit Beschwerden“, sagt Eisenmenger. „Aber wir haben auch die Hoffnung, dass sich die Situation verbessert, wenn nur noch in einem bestimmten Bereich gegrillt werden darf.“ Denn für die Grillzonen gilt einerseits ein ausreichender Abstand zu Wohnhäusern und andererseits kann das Ordnungsamt das Grillen in allen anderen Bereichen untersagen. Dadurch erhoffen sich die Bezirksvertreter auch bessere Einflussmöglichkeiten in allen anderen Parks, in denen das Grillen nun verboten ist. Zum Beispiel am Niederfeldsee in Altendorf, wo es ebenfalls Beschwerden von Anwohnern gab, vor allem über Müll, Lärm und Wildpinkeln.

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