Essen. Die Stadt Essen will weitere Grillzonen ausweisen. Auf anderen öffentlichen Grünflächen wäre das Grillen dann verboten. Um diese Zonen geht’s.

Die Stadt Essen will noch im Laufe des Sommers weitere Grillzonen in öffentlichen Grünanlagen ausweisen. Im vergangenen Jahr hatte man damit nach Auskunft der Stadtverwaltung im Stadtgarten und im Nordpark gute Erfahrungen gemacht, sodass zu den beiden genannten, weitere acht Grillzonen hinzukommen sollen (siehe Infobox).

Stimmen die Bezirksvertretungen den Vorschlägen der Verwaltung zu, wäre das Grillen in allen anderen städtischen Grünanlagen nicht mehr gestattet. Das allgemeine Grillverbot, das der Rat der Stadt bereits im August 2020 verabschiedet hatte, würde fortan gelten.

In allen zehn Essener Grillzonen wird es öffentliche Toiletten geben

Mit der Ausweisung von Grillzonen will die Stadt das Grillen im öffentlichen Raum weiterhin möglich machen, unliebsame Begleiterscheinungen aber unterbinden. Poller und Schilder markieren, auf welcher Fläche gegrillt werden darf. Damit Müllbehälter nicht überquellen, werden zusätzliche Behälter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1100 Litern aufgestellt. Grillkohle kann in Aschebehältern entsorgt werden. Auch öffentliche Toiletten wird es geben, damit sich niemand mehr in die Büsche schlägt.

Im Stadtbezirk I hat sich dies bereits bewährt. „Unsere Grillzonen im Stadtgarten und im Nordpark werden gut angenommen“, berichtet Bezirksbürgermeister Peter Valerius (CDU). Es habe bislang nur wenige Beschwerden gegeben.

Valerius begrüßt, dass das Ordnungsamt mit Ausweisung der Grillzone eine Handhabe habe, das Grillen außerhalb der markierten Zonen zu unterbinden. Personen, die darauf von den Streifen angesprochen werden, reagierten in der Regel einsichtig. „Wenn man gegenseitig Rücksicht nimmt, funktioniert’s“, so Valerius.

Am vergangenen Wochenende sprachen Streifen des kommunalen Ordnungsdienstes nach Angaben der Stadt insgesamt 75 Belehrungen im Zusammenhang mit Grillen aus. In einem Fall wurde Anzeige erstattet.

Auf der Ruhrhalbinsel hat die Stadt keine geeignete Fläche gefunden

Ziel der Stadt war es ursprünglich, in allen neun Stadtbezirken mindestens eine Grillzone anzubieten. Im Stadtbezirk VIII (Ruhrhalbinsel) wurde allerdings keine geeignete Fläche identifiziert. Das allgemeine Grillverbot wird aber auch in diesem Bezirk gelten. Abzuwarten bleibt, ob es auch eingehalten wird.

Hier sind weitere Grillzonen geplant

In diesen städtischen Grünanlagen sollen auf Vorschlag der Stadtverwaltung weitere Grillzonen ausgewiesen werden: Parkanlage Haumannplatz (1200 qm), Gervinuspark (1000 qm), Residenzaue (2000 qm), Kaiser-Wilhelm-Park (3000 qm), Grünanlage Katernberger Bach (1900 qm), Volksgarten Kray (2700 qm), Grünanlage Hengler Straße (4000 qm) und Im Löwental (3000 qm). Vorhanden sind Grillzonen bereits im Stadtgarten (4000 qm) und im Nordpark (1250 qm).

In Werden soll sich das Grillen auf eine Fläche im ehemaligen Freibad Im Löwental beschränken. Auf der Brehminsel, bei Grillfreunden ebenfalls sehr beliebt, soll es hingegen keine Grillzone geben. Dort wäre das Grillen in Zukunft verboten.

Die Kosten für die Ausstattung der acht neuen Grillzonen beziffert die Verwaltung auf 160.000 Euro. Darin enthalten sind die Kosten für Beschilderung, Markierungen sowie Stellflächen für Müllbehälter und Entsorgungsstationen. Das Reinigen der Flächen und die Abfuhr von Müll und Grillasche in den insgesamt zehn Grillzonen schlägt laut Kalkulation mit 370.000 Euro pro Jahr zu Buche.