Essen. Das Finale um die deutsche Meisterschaft im American Football steigt in Essen. Der „GFL Bowl“ soll im Stadion an der Hafenstraße stattfinden.

Im Stadion Essen wird Fußball gespielt, klar: Rot-Weiss Essen trägt dort seine Heimspiele in der Dritten Liga aus, genauso wie die SGS Essen in der höchsten Spielklasse der Frauen. Im Oktober wird das runde Leder gegen einen eiförmigen Football getauscht. Denn im Stadion an der Hafenstraße wird am Samstag, 14. Oktober, ab 17 Uhr das Finale der Deutschen Meisterschaft im American Football ausgetragen. Flankiert werden soll der „GFL Bowl“ von einem großen Rahmenprogramm – inklusive Livemusik, Cheerleader-Auftritten sowie einer großen Siegerehrung.

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Die riesigen Torstangen für das Großevent liegen dem Vernehmen nach schon in den Katakomben – frisch lackiert und zur Verfügung gestellt von den Assindia Cardinals. Damit die großen Football-Tore nicht umkippen, sondern fest stehen, wurden bereits Fundamente in die Stadionerde gegossen. Einem kommt beim Umbau für den GFL Bowl eine gewichtige Rolle zu: Dirk Miklikowski, Geschäftsführer der GVE Grundstücksverwaltung der Stadt Essen. Während einer Pressekonferenz Ende Juli aus einer Loge mit Blick auf den Fußballrasen wird Miklikowski den anwesenden sowie per Livestream zugeschalteten Journalisten aus ganz Deutschland als „Stadion-Chef“ vorgestellt. Und als solcher wird er dafür zu sorgen haben, dass aus einem Fußballstadion ein Footballstadion wird – zumindest für einen Tag.

American Football: Finale um den GFL Bowl soll Stadion Essen füllen

Ein Vorteil ist gewiss, dass die in Deutschland seit Jahren vor allem im TV immer größer werdende Sportart für ihn nicht unbekannt ist. „Mein Sohn ist 34“, sagt Miklikowski, „und lässt kein Spiel im Fernsehen aus, was die NFL angeht.“ Die Spiele der US-amerikanischen Profiliga locken seit Jahren ein Millionenpublikum vor die Bildschirme. Jetzt ist die German Football League (GFL) nur bedingt mit der größten Sportliga der Welt vergleichbar, trotzdem ist auch der deutsche Football im Aufwind. Seinem Sohn hat Essens Stadion-Chef jedenfalls schon zwei Tickets versprochen.

Und davon sollen möglichst viele verkauft werden: Der American Football Verband Deutschland (AFVD) hofft auf ein ausverkauftes Haus am 14. Oktober. Wenn alles gut läuft, sei auch eine weitere Auflage im nächsten Jahr nicht ausgeschlossen. Mit dem Stadion an der Hafenstraße meinen die Veranstalter jedenfalls gute Voraussetzungen gefunden zu haben.

Markus Würtele, Vize-Präsident und Eventleiter des AFVD, sagt über den Finalstandort Essen: „Es bietet die perfekte Möglichkeit, ein Stadion auszuverkaufen.“ Die RWE-Heimspielstätte hat ein Fassungsvermögen von rund 20.000 Zuschauern – und liege im größten Ballungsraum Deutschlands.

Einer, der ebenfalls große Stücke auf Essen hält, ist Carsten Spengemann, der das Footballfinale zusammen mit Roman Motzkus live im TV für den Sender Sport 1 kommentieren wird. Spengemann, am Montagvormittag live zur PK nach Essen zugeschaltet, sagt: „Essen hat ein großes Sportherz und kann Großveranstaltung, siehe Essen Motor Show.“ Dem wird auch Oberbürgermeister Thomas Kufen nicht widersprechen, der den GFL Bowl als „absolutes Highlight des Essener Sportkalenders“ bezeichnet. Für ihn charmant an der harten Sportart: „Die Kleinen werden genauso gebraucht wie die Schweren und Großen.“

Deutsche Meisterschaft im American Football bereits zweimal in Essen ausgetragen

Es ist übrigens nicht die erste deutsche Meisterschaft im American Football, die in Essen ausgetragen wird. Nach Angaben des Football-Verbands ist es der GFL Bowl im Oktober bereits das dritte Finale, das in Essen stattfindet: nach 1982 und 1984. „Damit kommt das Endspiel nach 33 Jahren wieder nach Nordrhein-Westfalen.“

>>> INFO: Die German Football League

  • Die Liga ist Ende der 1970er Jahre gegründet worden. In der Saison 2023 gehen 15 Teams – aufgeteilt in eine Nord- und eine Süd-Gruppe – an den Start. Nach der Hauptrunde werden Playoffs gespielt, an deren Ende der GFL Bowl am 14. Oktober steht.
  • Teams der GFL Nord: Berlin Adler, Berlin Rebels, Cologne Crocodiles, Dresden Monarchs, Kiel Baltic Hurricanes, New Yorker Lions (Braunschweig), Paderborn Dolphins, Potsdam Royals.
  • Teams der GFL Süd: Allgäu Comets, Ingolstadt Dukes, Marburg Mercenaries, Munich Cowboys, Ravensburg Razorbacks, Saarland Hurricanes, Schwäbisch Hall Unicorns, Straubing Spiders.

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