Essen. Wegen Gleisbauarbeiten auf der Südstrecke setzt die Ruhrbahn. Busse statt Bahnen ein. Beschwerden häufen sich.
Aufgrund von Gleisbauarbeiten fahren auf der „Südstrecke“ der Ruhrbahn seit Ende Mai Busse statt Bahnen. Am sogenannten Schienenersatzverkehr entzündet sich Kritik. In einem Schreiben an die Redaktion spricht ein Leser von „einer Katastrophe“.
Da Bahnen die Tunnelanlagen wegen der Gleisbauarbeiten nicht passieren können, setzt die Ruhrbahn auf der Linie 108 Busse ein – laut Fahrplan im Zehn-Minuten-Takt.
Trotz Beschwerden an die Ruhrbahn hat sich die Situation nicht verbessert
Die Fahrzeuge seien häufig überfüllt, Verspätungen von bis zu einer halben Stunde seien durchaus üblich, beklagt ein Fahrgast. Eine Leserin macht auf einen weiteren Missstand hin: In den Bussen gebe es keine Durchsagen, die die nächste Haltestelle ankündigen. In ihrem Bekanntenkreis gebe es Personen, die aufgrund einer Sehbehinderung auf Durchsagen angewiesen seien. „Es ist schon vorgekommen, dass Blinde ihre Haltestelle verpasst haben.“ Trotz Beschwerden habe sich die Situation bislang nicht verbessert.
Nach Angaben der Ruhrbahn werden ausschließlich Gelenkbusse im Schienenersatzverkehr eingesetzt. Das Fassungsvermögen einer Bahn könnten die Fahrzeuge aber nicht kompensieren. Zu Verspätungen komme es im Berufsverkehr, da die Busse im fließenden Verkehr „mitschwimmen“ müssen. „Unsere Busse stehen dann auf der Alfredstraße im Stau“, bedauert eine Sprecherin.
Laut Ruhrbahn führen Fahrmeister Stichproben-Kontrollen durch
Mit dem Schienenersatzverkehr auf der Linie 108 hat die Ruhrbahn nach eigenen Angaben ein Subunternehmen betraut. Das Fahrpersonal sei dazu angehalten, Durchsagen zu machen und die jeweils nächste Haltestelle anzukündigen. Ob diese Vorgabe eingehalten wird, werde durch Fahrmeister per Stichprobe überprüft. Die Ruhrbahn will die Kritik zum Anlass nehmen, um sich an die Unternehmer zu wenden.
Schienenersatzverkehr gibt es auch auf der Stadtbahnlinie U11, und zwar zwischen Essen Hauptbahnhof und der Haltestelle Messe West-Süd/Gruga. Im Gegensatz zur Linie 108 setzt die Ruhrbahn dort eigene Fahrzeuge und Fahrer ein. Busse statt Bahnen fahren noch bis zum 6. August.