Essen-Rellinghausen. In Rellinghausen und Stadtwald startet der Ausbau des Glasfasernetzes. Zahlreiche Haushalte im Essener Süden könnten davon bald profitieren.

  • Der Breitbandausbau nimmt gerade an mehreren Stellen in Essen Fahrt auf.
  • Auch im Essener Süden wird das Glasfasernetz ausgebaut.
  • Für viele Privatleute und Gewerbetreibende ist das eine gute Nachricht.

Der erste Verteilerkasten im Bereich Frankenstraße/Rübezahlstraße steht, die Arbeiten für den Breitbandausbau in den Stadtteilen Essen-Rellinghausen und Stadtwald können starten. Zum symbolischen ersten Spatenstich trafen sich dort jetzt Vertreter der Firma Deutsche Giga Access GmbH (DGA) und Bezirksbürgermeister Hans-Peter Huch (CDU). Die Anzahl der Haushalte, die von den nun beginnenden Arbeiten profitieren könnten, ist beträchtlich.

So gab sich Bezirksbürgermeister Huch zuversichtlich, dass künftig deutlich mehr Menschen im Essener Süden die Chance auf schnelles Internet haben als bisher. DGA will dort nach und nach die Voraussetzungen schaffen, dass rund 18.000 Haushalte und Gewerbetreibende ans Glasfasernetz angeschlossen werden können. Nach dem Start am Rand der Rellinghauser Gottfried-Wilhelm-Siedlung seien Rellinghausen und Stadtwald, dann Werden, Heidhausen und Fischlaken an der Reihe.

Firmen mieten das Glasfasernetz in Essen für die Kunden an

„Jeder Haushalt erhält ein eigenes Glasfaserkabel, so dass die zugesagte Internetgeschwindigkeit auch tatsächlich bei den Menschen ankommt“, erläutert Rainer Piroth, DGA-Geschäftsführer. Die Geschwindigkeit hänge dann nicht mehr davon ab, ob gerade viele Bürger gleichzeitig das Internet nutzen wollten und damit möglicherweise für eine Überlastung der Leitungen sorgen könnten. Sein Unternehmen sei lediglich für den Ausbau des Netzes zuständig, das andere Firmen dann mieten (Open Access) und – wenn gewünscht – den Endverbrauchern zur Verfügung stellen könnten. Die Preise seien frei verhandelbar.

Glasfaserkabel für eine schnelle Internetverbindung werden in nächster Zeit im Essener Süden verlegt.
Glasfaserkabel für eine schnelle Internetverbindung werden in nächster Zeit im Essener Süden verlegt. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

„Wie schnell der Ausbau vor sich geht, hängt vom Genehmigungsprozess durch die Stadt ab“, sagt Piroth. DGA arbeite rein privatwirtschaftlich, ohne auf kommunale Mittel zurückzugreifen. Er rechne damit, dass das aktuelle Projekt im Essener Süden ein bis anderthalb Jahre in Anspruch nehmen werde, die ersten Kunden könnten bereits in diesem Jahr einen schnellen Anschluss erhalten.

Derzeit starten etliche Firmen mit dem Breitbandausbau, was den Markt für die Verbraucher unübersichtlich macht, sich aber auch durch die Konkurrenzsituation positiv auf das Kostengefüge auswirken könnte. Von politischer Seite aus ist die rege Tätigkeit durchaus erwünscht, um beim Breitbandausbau schneller voranzukommen. „Jeder Akteur ist dabei willkommen, eine Firma allein kann das nicht schaffen“, so Bezirksbürgermeister Hans-Peter Huch.

Bis zu 90 Gebäude können an einen Verteiler angeschlossen werden

„Wir streben jeweils an, die Ersten vor Ort zu sein“, betont Rainer Piroth. Das Aufreißen der Straßen sei unvermeidlich, aber der Verkehr müsse natürlich weiter fließen. Man arbeite sich in Absprache mit der Stadt quasi Straße für Straße vor. Wo es möglich sei, gehe man minimalinvasiv vor. Bis zu 90 Gebäude könnten pro Verteiler angeschlossen werden, so dass man mit etwa 40 Verteiler-Stationen für einen Stadtteil wie Rellinghausen rechne.

Die DGA kooperiere seit Januar mit der BBV Deutschland, die das entstehende Glasfasernetz in Essen unter ihrer Marke Chris vermarkte und Anschlüsse mit Bandbreiten von bis zu 1 Gbit/s bereithalte. „Wir haben hier in Essen eine sehr positive Resonanz auf unser Angebot des Glasfaserausbaus erhalten und arbeiten mit Hochdruck daran, die Bautätigkeiten möglichst rasch beginnen zu lassen“, erklärt Piroth.

„Während der Bauphase bleibt der Hausanschluss für interessierte Privathaushalte und Gewerbetreibende kostenlos. Die Partner BBV und DGA bleiben dazu in enger Abstimmung zwischen Bau und Vertrieb, damit alle, die künftig das gigaschnelle Glasfasernetz nutzen wollen, entsprechend versorgt werden“ erläutert Manfred Maschek, Geschäftsführer der BBV Deutschland.

Wichtig ist die sogenannte letzte Meile bis zum Endverbraucher

Informationen zu Hausanschlüssen erhalten Interessierte unter: https://bbv-deutschland.de/wir-sind-chris/. Die DGA finanziere, plane, baue und betreibe Glasfasernetze in ganz Deutschland und arbeite dabei mit Partnern in den Bereichen Planung, Überwachung, Dokumentation und Tiefbau zusammen. Die Hauptaufgabe der DGA liege dabei im Ausbau der Glasfaser für die „letzte Meile“, angesichts der derzeit noch vielerorts üblichen Kupferkabel auf dem letzten Stück bis zum Endverbraucher.

Der Kooperationspartner BBV Deutschland hat seinen Sitz im Rhein-Main-Gebiet und konzentriert sich als Betreiber von Breitband-Netzen und -Diensten seit Jahren auf den komplett eigenwirtschaftlichen, förderungsfreien Glasfaserausbau, besonders in ländlichen Gebieten. Beim Ausbau kooperiert die BBV mit Landkreisen, Kommunen und Stadtwerken, kümmert sich um Vermarktung, Planung und Ausbau bis hin zum Netzbetrieb und Kundendienst.