Essen. . Bald werden die ersten Elektro-Tretroller in Essen unterwegs sein. Dann kann es auf den Radwegen eng werden. Die Verkehrswacht rät zum Helm.

Die Entscheidung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, doch keine Elektro-Tretroller auf Gehwegen zuzulassen, wird von der Essener Verkehrswacht begrüßt. „Damit haben wir schon viel gewonnen“, betont der Vorsitzende Karl-Heinz Webels. Er hatte erst vor wenigen Wochen vor gefährlichen Zusammenstößen mit Fußgängern gewarnt.

Der Bundesrat will am 17. Mai über die neue Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge entscheiden, die das Fahren mit Elektro-Tretrollern auf Radwegen erlaubt. Fußgängerwege bleiben auch in Zukunft tabu.

Essener ADFC befürchtet Konflikte auf den Radwegen

Damit ist zwar eine wesentliche Forderung der Verkehrswacht erfüllt. „Unsere Bedenken aber bleiben“, mahnt Webels. Viele Radwege seien eng und alt. „Mit den kleinen Rädern kann man schnell über ein Schlagloch stürzen.“ Die größte Gefahr sieht Weber für die Stadt-Besucher, die sich für eine Rundfahrt einen E-Tretroller mieten wollen. „Hier stehen die Verleiher schon in den Startlöchern“, so Webels. „Doch die Besucher kennen sich nicht aus und haben keinen Helm mit. Ich fürchte, wir werden bald die ersten Unfälle haben.“ Wer einen E-Tretroller nutzt, sollte wenigstens einen Fahrradhelm tragen, erklärt der Verkehrswacht-Vorsitzende.

Bald im Straßenverkehr: So funktionieren die E-Scooter

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    Der Essener Fahrrad-Club ADFC hat zwar grundsätzlich nichts gegen das neue Verkehrsmittel. „Aber wir halten die gegenwärtige Infrastruktur schon für die Radfahrer nicht für ausreichend. Viele Radwege und Fahrradstreifen in Essen sind zu schmal. Da sehe ich ein großes Problem, wenn die E-Scooter zu uns kommen. Das wird nicht funktionieren.“

    Neue Verordnung soll bald in Kraft treten

    Elektrisch betriebene Tretroller sind schon jetzt in Geschäften und im Online-Handel erhältlich. Allerdings noch mit dem Zusatz, dass sie für den Straßenverkehr nicht zugelassen sind.

    Das wird sich nun ändern. Sollte der Bundesrat diese Woche sein Okay geben, wird die neue Verordnung in Kürze in Kraft treten.