Essen. . Der Ausbau der Elektro-Ladesäulen in Essen benachteiligt Autofahrer nicht. Die Stadt sorgt für eine Lösung, mit der alle leben können.
Die Stadt Essen hinkte bei der Förderung der Elektro-Mobilität eher hinterher. Trotz guten Willens reicht ein Netz von gerade mal 30 Ladesäulen nicht aus, um Autofahrer davon abzubringen, aufs Gaspedal zu treten. Der Umstieg aufs Elektroauto erscheint vielen nicht nur zu teuer. Auch das Risiko, mit leerer Batterie mitten auf der Strecke stecken zu bleiben, weil die Fahrt doch länger als angenommen dauert, schreckt ab.
Auf den Punkt gebracht: Elektroautos haben in einer Stadt wie Essen nur dann eine Chance, wenn eine flächendeckende Infrastruktur zum Aufladen gewährleistet ist. Sonst kann man gleich den Stecker ziehen.
489 Elektroautos sind in Essen zugelassen
Der Aufbau von 150 weiteren Ladesäulen im nächsten Jahr ist daher nur konsequent. Richtig ist auch, dass die Stadt keine einseitigen Schwerpunkte festlegt, sondern über das Stadtgebiet ein Netz spinnt, mit dem die Standorte gleichmäßig verteilt werden sollen.
Nun mögen Kritiker zwar diesen Aufwand für zu hoch halten, sind doch unter den mehr als 348.000 zugelassenen Kraftfahrzeugen gerade mal 489 Elektroautos zu finden. Doch zum einen steigt die Zahl der rein elektrobetriebenen Fahrzeuge stetig (wenn auch langsam), zum anderen werden sich deutlich mehr Essener zum Kauf eines Elektroautos entscheiden, wenn sie wissen, dass sich in der Nähe des Büros oder des Shopping-Zentrums ein Stellplatz mit Ladesäule befindet.
Parkgebühren gelten in Essen auch für Elektroautos
Vor allem: Die Politik hat festgelegt, dass der weitere Ausbau nur „bedarfsgerecht“ erfolgen darf, also nur dort, wo die nächst gelegene Ladesäule tatsächlich gut ausgelastet ist. So will man verhindern, dass Parkplätze, die für E-Autos reserviert sind, leer bleiben, während Fahrer von Benzin- und Dieselautos ständig um den Block fahren müssen, weil sie keinen Stellplatz finden.
Am Ende muss sich also keiner benachteiligt fühlen, zumal auch während des Aufladens eine Parkgebühr verlangt wird. Gerade in dieser Frage sind für die Stadt alle Autos gleich.