Essen. . Die Ruhrbahn hat für Essen 87 abgasarme Hybrid-Busse bestellt. Mit der Modernisierung ihrer Flotte umfährt sie das drohende Diesel-Fahrverbot.

Das drohende Fahrverbot in Essen wird die Ruhrbahn weniger treffen. Zwar sind noch Dutzende Busse unterwegs, deren Motoren nicht der geforderten Abgas-Norm Euro-VI entsprechen und damit unter das vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen verlangte Diesel-Fahrverbot fallen könnten. Doch die Ruhrbahn stellt bis 2020 für 29 Millionen Euro einen großen Teil ihrer Flotte auf neu entwickelte Hybrid-Busse um. Diese Fahrzeuge werden dann im Linienbusverkehr den geringsten Stickoxidausstoß haben.

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Die von Mercedes auf den Markt gebrachten Citaro Hybrid-Busse gelten deshalb als abgasarm, weil der Dieselantrieb durch einen Elektromotor unterstützt wird, so dass der Kraftstoffverbrauch nochmal um sechs bis 8,5 Prozent sinkt. Die Öko-Bilanz war der Auslöser für den Großauftrag für 87 Busse, von denen die ersten 45 bis Juni 2019 in Essen zum Einsatz kommen sollen. „Es gehört zu den umweltpolitischen Grundsätzen der Ruhrbahn, mit unseren Bussen so ökologisch wie möglich unterwegs zu sein“, erklärt Ruhrbahn-Vorstand Uwe Bonan dieser Zeitung. Damit wolle man kurzfristig zur Verbesserung der Luftqualität beitragen.

Neue Essener Busse mit Elektro-Zusatzmotor

Vor der Kaufentscheidung hat die Ruhrbahn ein Vorführmodell im Sommer ausführlich getestet. Der Elektromotor unterstützt den Bus beim Anfahren und im Leerlauf. Zudem wird beim Bremsen und Wegnehmen des Gases elektrische Energie gewonnen. Für Uwe Bonan ist auch ausschlaggebend, dass die Reichweite unverändert bleibt und der Fahrgast keine Abstriche beim Komfort hinnehmen muss. Zwar will die Ruhrbahn langfristig auf reine Elektro- oder Wasserstoff-Busse umsteigen, aber die Hybrid-Fahrzeuge gelten bis dahin als beste Übergangslösung.

Dutzende Busse müssen nachgerüstet werden

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Die Bundesautobahn 40 in Essen Frohnhausen am Donnerstag, 15. November 2018 , durch die in Troglage geführte Autobahn ist die Luft dort besonders schlecht , , Foto: Stefan Arend / FUNKE Foto Services
Von Michael Mücke, Wolfgang Kintscher und Franz Wilmsen

Mit den neuen Bussen lassen sich viele Ruhrbahn-Fahrzeuge, die nicht mehr den geforderten Umweltstandards standhalten, vor einem drohenden Fahrverbot austauschen. 74 moderne Essener Busse erfüllen bereits die Euro VI-Norm, hätten damit auch in einer Sperrzone freie Fahrt. Von den 125 Bussen in Essen, die trotz Abgasbehandlung immer noch als Euro V eingestuft werden, können bis nächstes Jahr bis zu 39 nachgerüstet werden. Für neun alte Euro-III-Busse ist das nicht möglich.

Und: „Grundsätzlich können wir die Busse zwischen den beiden Betriebshöfen verschieben“, betont Bonan. Der Betriebshof Stadtmitte liegt innerhalb der geforderten „Blauen Umweltzone“, das Gelände Ruhrallee außerhalb. Aber erst nach Analyse des Gerichtsurteils „können wir eine Anpassung in der Flottenaufteilung final beurteilen“, so Bonan.

>> DIE NEUEN BUSSE DER RUHRBAHN

Bereits im kommenden Frühjahr erwartet die Ruhrbahn die ersten Citaro-Hybrid-Busse. Bis Juni 2019 sollen 14 Solobusse und 31 Gelenkbusse für Essen ausgeliefert werden.

Im Jahr 2020 werden weitere 14 Solobusse und 28 Gelenkbusse (zwei davon für Mülheim) zum Einsatz kommen.