Essen. . Die Stadt Essen rechnet nach dem Diesel-Gipfel mit einem Millionenzuschuss für bessere Mobilität. Umweltschützer setzen dagegen auf Fahrverbote.
Unmittelbar vor dem nächsten Diesel-Gipfel heute in Berlin hat die Nachricht, dass Fahrverbote für Dieselautos bis zur Euro 5-Norm in großen Teilen der Düsseldorfer Innenstadt wohl unumgänglich seien, für neuen Zündstoff auch zur Situation in Essen gesorgt.
Dirk Jansen, NRW-Sprecher beim Bund für Umwelt und Naturschutz, glaubt nicht, dass die Stadt Essen um Fahrverbote für Diesel-Wagen herumkommen wird. Auf den Diesel-Gipfel setzt er keine Hoffnungen.
Umweltschützer fordern Fahrverbote auch in Essen
Trotz Nachrüstung und einem angekündigten Investitionspaket von bundesweit einer Milliarde Euro, würde die Stickoxid-Verringerung „gerade mal zwei Mikrogramm“ ausmachen. „Und das nicht 2018, sondern erst 2020 oder 2022“, so Jansen.
In besonders belasteten Städten wie Düsseldorf und Essen seien aber kurzfristige Maßnahmen nötig, damit die Grenzwerte für atemwegbelastende Stickoxide nicht mehr überschritten werden, fordert Dirk Jansen.
Hohe Investitionen in den Essener Nahverkehr nötig
Die Stadt Essen bleibt bei ihrem Kurs, Fahrverbote möglichst abzuwenden und will mit einem Masterplan für nachhaltige Mobilität aus dem beim Diesel-Gipfel zugesagten Fördertopf schöpfen: „Wir zählen zu den berechtigten Städten. Wir wissen aber noch nicht, wieviel Geld wir bekommen werden“, sagt Umweltdezernentin Simone Raskob.
Sie rechnet mit Zuwendungen in siebenstelliger Höhe. „Das kann aber nur ein erster Schritt sein“, erklärt sie dieser Zeitung mit Blick auf nötige Ausgaben „von mehreren hundert Millionen Euro“, die allein in Essen in den nächsten Jahren in den Bahn - und Busverkehr gesteckt werden müssen. Raskob: „Im öffentlichen Nahverkehr haben wir einen großen Investitionsstau,“