Essen. . Essener VW-Besitzer hat trotz mehrfacher Aufforderung sich nicht an der Rückruf-Aktion beteiligt. Jetzt hat die Stadt den Fall übernommen.

  • Essener Besitzer eines VW-Amarok droht Stilllegung seines Fahrzeuges
  • Im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre hat das Kraftfahrtbundesamt ein Update angeordnet
  • Essener Fahrzeughalter ist dieser Aufforderung bisher nicht nachgekommen

Einem Essener Autofahrer droht im Zusammenhang mit der Diesel-Affäre die Stilllegung seines VW-Amarok. Er habe trotz dreifacher Aufforderung durch das Kraftfahrtbundesamt seinen Diesel-Wagen nicht zur Nachrüstung in die Werkstatt bringen lassen. Jetzt muss sich die Stadt Essen darum kümmern.

Das Kraftfahrbundesamt hat bereits im Oktober 2015 den Rückruf von bundesweit 2,46 Millionen Dieselfahrzeugen bei den Herstellern VW, Audi, Seat und Skoda angeordnet, damit bei diesen Autos die Stickoxid-Prüfwerte eingehalten und nicht zulässige Abschalt-Einrichtungen entfernt werden. Das PS-starke VW-Modell Amarok 2.0 war eines der ersten, bei dem ein Software-Update gemacht werden sollte. Bereits im Januar 2016 begannen die Rückrufe. Die große Mehrzahl der Autofahrer hat sich daran gehalten, bilanziert Stephan Immen, Sprecher des Kraftfahrt-Bundesamtes in Flensburg.

Stadt Essen fordert Fahrzeughalter erneut auf

Diejenigen, die nicht mitmachen wollen, bekommen Post von den kommunalen Behörden. Die Stadt Essen muss sich jetzt mit dem ersten Fall beschäftigen. Das Kraftfahrtbundesamt hat die Essener Kfz-Zulassungsstelle darüber informiert, dass ein Essener nach wie vor nicht seinen VW-Pickup nachrüsten ließ. Man werde die Person „nun anhören und nochmals auffordern, das Update durchzuführen“, teilt Rathaus-Sprecherin Hannah Hettinger auf Anfrage dieser Zeitung mit. Zudem müsse der Autofahrer einen Update-Nachweis vorlegen.

Geschieht das nicht, erhält der Halter eine Ordnungsverfügung, wonach der Betrieb des Fahrzeuges untersagt wird, beschreibt Hannah Hettinger das weitere Verfahren.

Bereits in Bochum wurde ein VW-Diesel stillgelegt

Das Auto muss dann innerhalb von drei Tagen abgemeldet werden. Beim Verstreichen der Frist wird die Stadt selbst „im Rahmen der Ersatzvornahme“ den Wagen stilllegen. Der Außendienst der Straßenverkehrsbehörde macht sich dann auf den Weg zum Halter, um vor Ort die Kennzeichen zu entstempeln und die Zulassungsmerkmale abzukratzen. Wenn möglich wird auch der Fahrzeugschein eingezogen.

Erst vor wenigen Tagen hat das Straßenverkehrsamt Bochum einen VW-Amarok stilllegen lassen. Der Besitzer wollte kein Update bei seinem VW-Geländewagen durchführen lassen, weil er befürchtete, dass damit der Spritverbrauch erhöht und die Motorleistung verringert werden könne. Diese Argumente ließ das Straßenverkehrsamt Bochum nicht gelten.

>>HOHE STICKOXID-BELASTUNG IN ESSEN

Die Nachrüstung der Diesel-Modelle soll zu einer Verringerung der Stickoxid-Belastung führen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND und die Deutsche Umwelthilfe glauben nicht, dass ein Update ausreicht.

Essen zählt zu den Großstädten, in denen die Grenzwerte für atemwegbelastende Stickoxide seit Jahren permanent überschritten werden.