Essen. . Die DB hat geprüft, einen Pendelzug zwischen Essen-Stadtwald und Hauptbahnhof einzurichten. Doch Sicherheitsgründe sprechen dagegen.
- Fahrgäste der S6 müssen fünf Monate lang auf Busse ausweichen
- DB lehnt Pendelzug-Verkehr zwischen Stadtwald und Hauptbahnhof aus Sicherheitsgründen ab
- Für einen provisorischen Betrieb müssten zusätzliche Signal- und Weichenanlagen errichtet werden
Jeden Tag nutzen 10.000 Fahrgäste die Strecke der S-Bahnlinie S 6 zwischen Kettwig und Hauptbahnhof Essen. Seit fast fünf Wochen müssen sie auf Pendelbusse ausweichen, weil wegen eines alten Bergwerkschadens nahe des Haltepunktes Essen-Hügel ein Absacken der Gleise befürchtet wird. Bis alle in 30 Meter Tiefe entdeckten Hohlräume verfüllt sind, vergehen voraussichtlich noch fünf Monate. Verärgerte Kunden haben beim VRR nachgefragt, warum nicht wenigstens ein Teil der gesperrten Strecke in Betrieb bleiben kann. Zwischen Stadtwald und Hauptbahnhof könnten doch die Signale auf Grün stehen.
Die Deutsche Bahn schüttelt den Kopf. „Das haben wir geprüft. Das geht aus Sicherheitsgründen nicht“, erklärte eine DB-Sprecherin auf Nachfrage dieser Zeitung.
Ausnahmen nur bei einem akuten Störfall
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Die Deutsche Bahn lässt derzeit die S6 in Kettwig enden, weil nur dort die nötigen Weich- und Signaleinrichtungen vorhanden sind, damit die Bahnen problemlos wenden können. Zwar fuhren in den ersten Tagen nach der Sperrung einige Züge noch weiter bis zum Haltepunkt Werden. Doch eine Dauerlösung war das nicht. In Werden dürfen S-Bahnen etwa bei einem akuten Störfall nur ausnahmsweise wenden, betont die Deutsche Bahn.
Denn am Gleis, an dem der Zug ankommt, gibt es kein Signal für die Gegenrichtung. Der Lokführer darf nur ganz langsam auf das Nachbargleis bis zum nächsten Signal hinter einer Kurve fahren, nachdem ihm das Stellwerk am Hauptbahnhof über Funk mitgeteilt hat, dass die Weiche richtig gestellt ist. Für einen Regelbetrieb sei dieses Verfahren weder geeignet noch entspreche es den Sicherheitsstandards.
Eingleisiger Betrieb für S-Bahn S6 nicht möglich
Leser Wilfried Sauter schlug vor, wenigstens auf der intakten Strecke zwischen der Station Stadtwald und dem Essener Hauptbahnhof einen einzelnen Zug auf ein und demselben Gleis pendeln zu lassen. Damit könnten die negativen Folgen der Streckensperrung für viele Kunden deutlich abgemildert werden.
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Tatsächlich ist die DB auch dieser Frage nachgegangen. Mit dem gleichen Ergebnis: „Nicht praktizierbar“. Für einen eingleisigen Betrieb müssten Signale in beide Richtungen vorhanden sein, was zwischen Stadtwald und Hauptbahnhof aber nicht der Fall ist. Ein nachträglicher Einbau der erforderlichen Signale wäre zu aufwändig. Und für ein regelmäßiges Wenden und Umsetzend der Züge aufs Nachbargleis ist der Bahnhof Stadtwald nicht mit den notwendigen Rangierstrecken ausgerüstet, erklärte die DB.
Daher bleibe nichts anderes übrig als Pendelbusse zwischen Kettwig und City einzusetzen. Und das für eine lange Zeit. „Voraussichtlich bis April 2018 werden die Arbeiten andauern“, kündigte vor kurzem DB-Sprecher Dirk Pohlmann an